Das Streben nach Glück

Kinoplakat Streben nach Glück

Amerika in den 1980er Jahren. Chris Gardner hat gerade zwei Bruchlandungen zu verkraften. Finanziell hat er sich verkalkuliert und die Ehe geht in die Brüche. Doch Gardner gibt nicht auf, sondern setzt sich ein hohes Ziel - und schafft den Sprung vom Tellerwäscher zum Millionär.

Das Leben ist für Chris Gardner (Will Smith) und seine Familie kein Zuckerschlecken. Chris hat ein kleines Vermögen in neuartige Röntgengeräte investiert. Doch statt des erhofften Geldsegens erweisen sich die Geräte als Klotz am Bein. Kaum ein Arzt will die teuren Apparate kaufen - zumal es mittlerweile Besseres und Billigeres gibt. Während Chris den Fehler nicht einsehen will, müht sich seine Ehefrau Linda (Thandie Newton) ab, die kleine Familie zu ernähren. Doch die Doppelschichten zehren sie aus und die Ehe zerbricht an der Belastung. Nach einem kurzen Tauziehen darüber, wer den gemeinsamen Sohn Christopher erziehen darf, setzt sich Chris durch. Doch es geht mit ihm weiter bergab. Er verliert die Wohnung, muss in Obdachlosenasylen nächtigen. Trotzdem hat er sein Ziel fest im Auge: Die Börsenmakler Dean & Witter bieten Praktikanten die Möglichkeit für sechs Monate ein unbezahltes Praktikum in der Firma zu machen. Nach Ablauf des halben Jahres wird der Beste eingestellt. Und tatsächlich gelingt Chris der Spagat, nicht nur zu überleben, sondern die begehrte Anstellung zu ergattern.

Kritik

Viele Menschen setzen Glück mit Geld gleich. Kein Wunder, dass Bücher zum Thema "Wie werde ich reich in zehn Schritten?" beliebt sind. Der Film verfährt ähnlich und trüge besser den Titel: "Das Streben nach Geld", denn im Vordergrund steht nicht die Erlangung von Glück, sondern das Erreichen finanzieller Ziele. Natürlich möchte ich nicht ausschließen, dass der Besitz von Geld das Leben bequem macht. Doch es wirkt bedenklich, was der Vater seinem Sohn für die Erlangung der eigenen Ziele zumutet. Denn statt ihn in die Obhut der Mutter zu geben, muss der Fünfjährige in Obdachlosenheimen übernachten oder im schlimmsten Fall auf der öffentlichen Toilette einer U-Bahnstation. Auch nimmt der Vater in Kauf, dass die Tagesmutter die ihr anvertrauten Kinder einfach vor den Fernseher setzt.

Des Weiteren fehlt mir die warmherzige oder ein bisschen kitschige Komponente. "Das Streben nach Glück" bleibt auf einer eher nüchtern sachlichen Ebene. Wobei manches unglaubwürdig wirkt. So gelingt es Chris ständig in einem gebügelten Anzug herumzulaufen, während er in Obdachlosenasylen übernachtet. Wie er es schafft der beste Praktikant zu werden, also wie er die enormen Ansprüche erfüllt möchte sicherlich mancher Zuschauer erfahren - doch darüber rutscht der Film einfach hinweg. Auch Chris' Ex-Frau ist nach der Trennung kein Thema mehr und ihre Spur verliert sich im Nichts.

Zu den Darstellern gibt es wenig zu sagen: Will Smith ist in seiner Rolle zwar absichtlich zurückgenommen und verzichtet darauf, Worte als Waffe einzusetzen - allerdings bleibt er für die Hauptrolle zu blass. Was wiederum wunderbar funktioniert ist das Zusammenspiel zwischen ihm und seinem leiblichen Sohn, der den Filmsohn wirklich knuffig spielt.

Fazit
Für "Das Streben nach Glück" kann ich mich nicht wirklich erwärmen. Die Lauflänge von knapp zwei Stunden ist mir zu lang. Die Austarierung finde ich nicht gelungen und letztlich fehlt mir das durchschlagende Argument, weshalb ich mir einen weiteren Film zum Thema "Vom Tellerwäscher zum Millionär" ansehen soll. Für Fans von Will Smith könnte es zudem eine Enttäuschung sein, dass Will Smith für seine Verhältnisse sehr gezähmt auftritt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: The Pursuit of Happyness
Land: USA
Jahr: 2006
Laufzeit ca.: 117
Genre: Spielfilm
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 18.01.2007
Heimkino: 22.05.2007

Regie: Gabriele Muccino
Drehbuch: Steve Conrad

Schauspieler: Will Smith (Chris Gardner) • Thandie Newton (Linda) • Jaden Smith (Christopher) • Brian Howe (Jay Twistle) • James Karen (Martin Frohm) • Dan Castellaneta (Alan Frakesh) • Kurt Fuller (Walter Ribbon) • Takayo Fischer (Chu) • Kevin West (Vater) • George Cheung (Arbeiter) • David Michael Silverman (Arzt) • Domenic Bove (Tim Ribbon) • Geoff Callan (Autobesitzer) • Joyful Raven (Hippie) • Scott Klace (Tim Brophy)

Produktion: Todd Black • Jason Blumenthal • James Lassiter • Will Smith • Steve Tisch
Szenenbild: J. Michael Riva
Kostümbild: Sharen Davis
Maskenbild: Amy L. Disarro
Kamera: Phedon Papamichael
Musik: Andrea Guerra
Schnitt: Hughes Winborne

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

befriedigend
18.01.07
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