Bad Santa

Kinoplakat Bad Santa

Bitterböse Anti-Weihnachts-Komödie. Viele Menschen träumen davon, nur eine Woche pro Jahr zu arbeiten und den Rest der Zeit Urlaub zu haben. Willie (Billy Bob Thornton) und sein Kumpel Marcus (Tony Cox) haben es geschafft. Sie heuern in der Weihnachtswoche in Kaufhäusern als Nicolaus (Santa) und Elf an, um am Heiligen Abend in aller Stille den Tresor zu knacken. Die Masche hat nur einen Haken: Willie verfällt zunehmend dem Alkohol, weshalb ihre Tarnung jeden Tag aufs Neue aufzufliegen droht. Denn auch im Kostüm ist er unablässig am fluchen und saufen. Auf Kinder hegt er einen tiefen Hass, weil die ihm gerne mal auf die Weichteile treten. Deshalb hat Kumpel Marcus jede Menge zu tun, um etwa aufgebrachte Store-Manager zu beruhigen, die seinen Partner schon mal dabei erwischen, wie er in der Abteilung für Übergrößen Kundinnen in der Umkleidekabine beglückt.

Dieses Weihnachten spitzt sich die Lage besonders bedrohlich zu. Ein schüchterner Junge (Brad Kelly), etwas zurückgeblieben und mit einem unerschütterlichen Glauben an den Weihnachtsmann gesegnet, rückt nicht mehr von Santas Seite. Stetig löchert er ihn mit Fragen. Etwa weshalb der Weihnachtsmann ein neues Zuhause braucht (nach dem Seitensprung mit der Schwester von Mrs. Santa rausgeflogen*). Sein Vater, so glaubt er, erforscht Berge und seine Mutter ist im Himmel, bei den Engeln und der sprechenden Walnuss. Dazu gesellt sich Sue, eine Jüdin mit großem sexuellem Appetit und einem Fetisch für Santa-Sex. Damit nicht genug fliegen die Betrüger auf und werden vom Kaufhaus-Detektiv erpresst. 50 Prozent der Beute oder Knast, lautet das Angebot. Eine verfahrene Situation, in der nur noch ein großes Weihnachtswunder helfen kann.

Kritik

Es gehört zu den seltsamen Privilegien eines Filmkritikers in der ersten Oktoberwoche Weihnachts-Filme anzusehen. Zum Glück ist "Bad Santa" das absolute Gegenteil klassischer Weihnachtsschnulzen. Sollte Ihnen Weihnachten heilig sein, dann machen Sie bitte einen großen Bogen um den Film. Auch für Kinder ist der Film keinesfalls geeignet, denn die dürften auf alle Zeiten ein Trauma davontragen, da möglichst jeder Zauber, der mit Weihnachten in Verbindung steht, aufs Korn genommen wird. So "tötet" Santa im Kaufhaus ein Rentier oder entgeht nur haarscharf der Vergewaltigung durch einen Schwulen, der beweisen will, nicht schwul zu sein. Ein andermal kommt der Junge mit blutender Hand in die Küche gelaufen und Santa gießt einen ordentlichen Schluck Whisky auf die Wunde. Gut, dass er die Flasche stets griffbereit hat ...

Die Situationskomik funktioniert bestens, obwohl nur vier Bausteine die Grundlage bilden: Ein naiver dicker Junge, ein abgehalfterter Tresorknacker im Weihnachtsmannkostüm, sein Liliputaner-Kumpel und eine liebestolle junge Frau. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Billy Bob Thornton, der in der Rolle des versoffenen Nikolaus sichtlich aufgeht.

Am Ende gelingt der Produktion sogar ein echtes Weihnachtswunder, ohne den eingeschlagenen Weg zu verlassen. Nur so viel sei verraten. Santa wird im Kugelhagel verletzt, aber ohne dass lebenswichtige Organe in Mitleidenschaft gezogen werden (die Leber, die war bereits im Arsch). Da zu befürchten steht, dass die deutsche Synchronfassung nicht nur die vielen Four Letter Words herausfiltert, die so zahlreich sind wie Schneeflocken im Winter, sollten Sie sich den Spaß nach Möglichkeit in Englisch gönnen.
*In England und Amerika hat der Weihnachtsmann eine Frau
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: DeutschlandUSA
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 98
Genre: Komödie
Verleih: Columbia TriStar Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 18.11.2004
Heimkino: 07.06.2005

Regie: Terry Zwigoff
Drehbuch: Glenn Ficarra  • John Requa

Schauspieler: Billy Bob Thornton (Willie T. Stokes), Tony Cox (Marcus), Lauren Graham (Sue), Brett Kelly (Kind), Lauren Tom (Lois), Bernie Mac (Gin), John Ritter (Bob Chipeska) • Ajay Naidu • Lorna Scott • Harrison Bieker • Alex Borstein • Alexandra Korhan • Dylan Charles • Billy Gardell • Lisa Ross

Produktion: Bob Weinstein • John Cameron • Sarah Aubrey
Kamera: Jamie Anderson
Musik: David Kitay
Schnitt: Robert Hoffman

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Bild: Columbia TriStar Film

1 customer review

gut
18.11.04
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