Baran

Kinoplakat Baran

Die Geschichte einer unmöglichen Liebe spielt auf einer Baustelle im Iran. Hier arbeiten Einheimische und Afghanen als Tagelöhner. Es ist Knochenarbeit, soziale Absicherungen gibt es nicht, wer krank wird, bekommt keinen Lohn. Weil die Afghanen illegal arbeiten, leben sie in ständiger Angst vor Kontrollen. Der jüngste Handlanger Lateef ist nicht gerade der hellste Kopf und sein Humor ist eigenwillig. Der Junge hat einen einfachen Job: einkaufen, Tee kochen, Essen kochen, den Gemeinschaftsraum sauber halten und er ist Mädchen für alles.

Als einer der afghanischen Arbeiter sich den Knöchel bricht, fällt er als Ernährer der Familie aus. An seiner Stelle taucht sein Sohn Rahmat auf der Baustelle auf. Rahmat ist für die harte Arbeit des Handlangers zu schwach, deshalb tauscht der Bauleiter Lateefs leichte Arbeit gegen die schwerere von Rahmat. Die Meisten auf der Baustelle sind damit hochzufrieden, denn Rahmat macht die Arbeit viel besser als Lateef. Der Tee schmeckt, der Gemeinschaftsraum ist sauber etc. Lateef ist sauer und macht Rahmat das Leben zur Hölle. Das geht so lange bis Lateef Rahmats Geheimnis entdeckt: Rahmat ist in Wirklichkeit das Mädchen Baran, die jetzt ihre Familie ernähren muss. Lateef beobachtet Baran wie sie ihre Haare kämmt und ist ab sofort wie verzaubert. Er dreht sich um 180 Grad, versucht Baran und ihrer Familie zu helfen so gut er kann, aber das Schicksal legt ihm immer wieder Steine in den Weg.

Mit den ruhigen Bildern und der zunächst ungelenk wirkenden Erzählweise muss ich erst warm werden. "Baran" ist ganz anders als das aufgeregte Hollywood-Kino. Kleine Begebenheiten dominieren den Film. Etwa dann, wenn Lateef Baran beim heimlichen Tauben füttern beobachtet. Später als die illegalen Tagelöhner aufgeflogen sind und nicht mehr auf der Baustelle arbeiten können, sitzt Lateef an derselben Stelle und füttert die Tauben. Er findet auf dem Boden eine Haarspange, die Baran verlor, und hütet sie fortan wie seinen Augapfel.

Obwohl Baran Lateef nicht abgeneigt ist, kann sie es nicht wagen sich dem Jungen zu offenbaren. Es ist schon gefährlich genug, dass eine heranwachsende Frau in diesen von Männern dominierten Mikrokosmos Baustelle vordringt. Ihre Liebe bleibt zunächst unerfüllt und das Schicksal ungewiss, denn Barans Familie muss nach Afghanistan zurück, wo Angehörige im Krieg starben. Selbst in dem Moment, in dem Baran ein Korb voll Gemüse auf den Boden fällt, berühren sich die Hände beim Aufsammeln nicht. So bleibt Lateef von seiner Angebeteten nur ein Fußabdruck im Matsch, den der Regen mit Wasser füllt. Trotzdem ist Lateef glücklich, denn die zwei waren sich auf ihre Art sehr nahe.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: Iran
Jahr: 2001
Laufzeit ca.: 95
Genre: Spielfilm
Verleih: Alamode Film
FSK-Freigabe ab: -

Kinostart: 20.02.2003

Regie: Majid Majidi
Drehbuch: Majid Majidi

Schauspieler: Hossein Abedini (Lateef) • Zahra Bahrami (Baran) • Mohammad Amir Naji (Memar) • Hossein Mahjoub • Abbas Rahimi • Gholam Ali Bakhshi • Jafar Tawakoli • Yadollah Hedayati • Parviz Larijani • Mahmoud Behraznia • Pasha Barabadi • Kamal Parto • Maghsood Moghadan • Peiman Daraian • Mohammadollah Dad

Produktion: Majid Majidi • Fouad Nahas
Szenenbild: Behzad Kazzazi
Kostümbild: Behzad Kazzazi Malek • Jahan Khazai
Maskenbild: Jahanjoo Jafary • Mohsen Mossavi • Affarine Sadeghi
Kamera: Mohammad Davudi
Musik: Ahmad Pezhman
Schnitt: Hassan Hassandoost

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Bild: Alamode Film

1 customer review

gut
20.02.03
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