Birth

Kinoplakat Birth

Kammerspiel über die Sehnsucht nach Liebe. Anna (Nicole Kidman) hat vor 10 Jahren ihren Ehemann verloren. Mit ihrer zweiten Verlobung, kommen Gefühlslawinen ins Rollen, denn ein zehnjähriger Junge (Cameron Bright) behauptet, die Reinkarnation ihres verstorbenen Mannes zu sein. Als Beweis führt er intime Details aus der Vergangenheit an.

Die Skepsis gegenüber der unglaublichen Behauptung ist gering. Die labile Anna entbrennt in neuer Liebe zu ihrem verstorbenen Gatten. Das Problem, das er jetzt im Körper einen Zehnjährigen steckt, ist Nebensache. Selbst ihr Umfeld, eine schwerreiche Familie der New Yorker Upperclass, schenkt dem Jungen zunächst Glauben. Als Annas Verlobter (Danny Huston) ihn in einer Eifersuchtsszene übers Knie legt und ihm den Hintern versohlt, bedeutet es den Bruch zwischen den Verlobten. Aber reumütig kehrt Anna später zurück.

Was Anna nicht wusste: Ihr Mann hatte eine Geliebte. Die ist nach zehn Jahren immer noch eifersüchtig und gönnt Anna keinen neuen Ehemann (obwohl sie selbst verheiratet ist). Als besonderen Geniestreich wollte sie Anna zur Verlobung die Liebesbriefe schenken, die Anna ihrem Mann schrieb, und die er seiner Geliebten als Treuebeweis schenkte. Doch wie anfangs gezeigt, landet das Paket im Laub eines Parks. Dort gräbt es der Junge aus, um sich mit dem angelesenen Wissen einzuschleichen.

Kritik

Es gibt Konstrukte, die preiswürdig erscheinen. "Birth" ist ein würdiger Anwärter für gleich mehrere Preise. Für das verkopfteste Drehbuch, unglaubwürdige Konstruktionen sowie Verschwendung von Talent. Das Kammerspiel ist zäh, setzt auf quälende Momente oder minutenlange Nahaufnahmen von Gesichtern.
Sein Konzept ist stimmig. Es beginnt mit der peinigenden Querflöte, die den Film musikalisch eröffnet, geht über die Inszenierung der Upperclass und endet bei Kameraeinstellungen von schräg unten, die Nicole Kidman als ausgemergelte Bohnenstange mit Push-up Brüstchen wie Sahnetupfer zeigen.

Obwohl das Fundament stimmt, ist der Aufbau fragwürdig. Eine erwachsene Frau macht sich ernsthafte Gedanken über eine Beziehung zu einem zehnjährigen Jungen. Deshalb fordert sie von ihm: Ein Ehemann müsse seine Frau verteidigen und besiegen sowie sexuell befriedigen können. Da dies eine erwachsene Frau zu einem Knaben sagt, braucht es eine sehr gute Begründung, um den Eindruck von Pädophilie zu vermeiden. Das gelingt dem Film insofern, dass Anna psychisch sehr labil ist. Sie hat seit zehn Jahren den Tod ihres Mannes nicht verwunden. Diese Überhöhung von Trauer mag es in der Realität geben – doch in einem Film ist das dünnes Eis. Dass ihr aktueller Freund sie nach den seltsamen Vorfällen trotzdem noch heiraten möchte, passt ins eigenartige Bild.

Fazit
Brillant gespielter Blödsinn und ein hoffnungsloses Drehbuch.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 100
Genre: Drama
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 23.12.2004
Heimkino: 07.06.2005

Regie: Jonathan Glazer
Drehbuch: Jean-Claude Carriere • Milo Addica • Jonathan Glazer

Schauspieler: Nicole Kidman (Anna) • Lauren Bacall (Eleanor) • Cameron Bright (Sean) • Danny Huston (Joseph) • Arliss Howard (Bob) • Peter Stormare (Clifford) • Ted Levine (Herr Conte) • Anne Heche (Clara) • Alison Elliott (Laura) • Michael Desautels (Sean) • Cara Seymour (Frau Conte) • Joe M. Chalmers (Sinclair) • Novella Nelson (Lee) • Zoe Caldwell (Hill) • Charles Goff (Drummond)

Produktion: Lizie Gower • Nick Morris • Jean-Louis Piel
Kamera: Harris Savides
Musik: Alexandre Desplat
Schnitt: Sam Sneade • Claus Wehlisch

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

befriedigend
23.12.04
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