Basierend auf der Fernsehserie "The Blue Planet" zeigt der Kinofilm die schönsten Aufnahmen, zu einem 90-minütigen Film geschnitten.
Blau steht für die Segnungen des Himmels ebenso wie für die Meere unseres Planeten. Im Film erlebt der Zuschauer eine beeindruckend schöne Reise, die ihresgleichen sucht. Gemeinsam mit einem Delfin taucht die Kamera ins unendliche Blau ab. Mit Delfinen, Seelöwen, Walen und Killerwalen reist der Zuschauer durch den Ozean, betrachtet das Leben unter Wasser, am Korallenriff, im ewigen Eis als auch über Wasser und am Strand. Die eingefangenen Augenblicke sind vielfältig: Jäger werden zu Gejagten, emsige Strandkrabben durchsieben den Sand, Vögel ziehen majestätisch ihre Bahnen.
Den Kampf ums Überleben führt eine grausam erscheinende Jagd vor Augen. Killerwale verfolgen eine Grauwal-Mutter und ihr Junges. Sechs Stunden dauert die Hetzjagd, dann ist das Kalb am Ende seiner Kräfte. Es wird von der Mutter getrennt und gefressen. Später kehrt die Kamera zu den bleichen Knochen am Meeresgrund zurück. Eine der erschütterndsten Szenen im ansonsten eher harmonischen Film.
Im Ganzen wurden 7.000 Stunden Filmmaterial belichtet. Ein gepanzertes Mini-U-Boot taucht bis in eine Tiefe von 5.000 Metern und zeigt Aufnahmen von bizarren Lebensformen. Die Musik zum Film wird von den Berliner Philharmonikern eingespielt. Der Versuch die Opulenz der Bilder musikalisch noch zu übertrumpfen, endet in einem zu bombastischen Soundtrack. In dramatischen Szenen droht die Musik den Film zu erschlagen.
Die Filmemacher verlassen sich ganz auf die eindrucksvollen Bilder, was nicht immer eine glückliche Entscheidung ist. Die Erklärungen des Sprechers fallen (im englischen Original) zu sparsam aus. Das ist bedauerlich, denn in vielen Szenen wünsche ich mir eine weiter gehende Erklärung.
Fazit
Die imposanten Naturaufnahmen in Worte zu fassen endet ähnlich wie der Versuch einen schönen Sommer-Wolken-Himmel in Worte zu sperren.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %
Land: Deutschland • Großbritannien
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 90
Genre: Dokumentarfilm • Tierfilm
Verleih: Kinowelt
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren
Kinostart: 29.01.2004
Heimkino: 14.09.2004
Regie: Alaistair Fothergill • Andy Byatt
Drehbuch: Alaistair Fothergill • Andy Byatt
Produktion: Sophokles Tasioulis • Alix Tidmarsh
Kamera: Michael deGruy • Rick Rosenthal
Musik: George Fenton
Schnitt: Martin Elsbury
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{joomplucat:107 limit=3|columns=3}Bilder: Kinowelt