Ausgesprochen turbulente Komödie. Als Helen und Frank ihre Haushalte, respektive ihre Kinder zusammenwürfeln, prallen nicht nur Welten aufeinander, sondern es fliegen im wahrsten Sinn des Wortes die Fetzen. Die Kinder sehen es einfach nicht ein, auf die anderen Rücksicht zu nehmen. Ihr Kalkül: Wenn wir lange genug Terror machen, werden die Eltern sich scheiden lassen.
Im Film hat Witwer Frank Beardsley (Dennis Quaid) das Leben und seine acht Kinder voll im Griff. Sowohl beruflich wie privat herrschen militärische Strenge und Disziplin. Ein geordnetes Leben also, das kräftig aufgemischt wird, als Frank seine Jugendliebe Helen North (Rene Russo) wiedertrifft. Alte Liebe rostet bekanntlich nicht und Helen ist mittlerweile ebenfalls verwitwet. Sie kann nicht nur acht, sondern gleich zehn Kinder ihr eigen nennen. Kurz und gut: es funkt, man heiratet und wirft die Haushalte zusammen.
Im Liebesrausch haben die Eltern allerdings übersehen, dass Franks Kinder militärischen Drill gewohnt sind, während Helens Nachwuchs freigeistig heranwächst. Ein Aufeinanderprallen dieser Welten kann also nicht gut gehen. In allen möglichen Momenten geraten die Bälger aneinander und es folgt Chaos auf Tohuwabohu. Mittendrin die völlig überforderten, geplagten Eltern, die nicht verstehen können, dass sie einander lieben, während die Kinder einen Bürgerkrieg ausfechten. Alle Schlichtungsversuche scheitern, denn die Gören haben beschlossen, derartigen Terror anzuzetteln, bis dass die Ehe der Eltern zerbricht.
Der Plan geht auf: Helen und Frank sind mit den Nerven am Ende und beschließen die Trennung. Allerdings entdeckt der Nachwuchs zeitgleich, dass die andere Fraktion doch nicht so blöd ist, wie zunächst angenommen und welche Vorteile eine Großfamilie hat. Nun ist ein Kurswechsel angesagt: Statt die Eltern in den Wahn zu treiben, heißt die Devise jetzt: retten, was zu retten ist.
Kritik
Auf den ersten Blick erinnert der Film stark an "Im Dutzend billiger". In beiden Filmen tritt die eigentliche Erzählung in den Hintergrund zugunsten von Chaos, das eine Horde Kinder anrichtet. Zudem ist die Handlung in beiden Fällen zu 100 Prozent unglaubwürdig. So reiht sich in "Deine, meine und unsere" Szene an Szene, in der die Kinder irgendetwas aufmischen oder verwüsten. Diese Art von Darstellung könnte lustig sein, wirkte sie nicht so aufgesetzt. Als Erwachsener sieht man zudem schon von weitem, was als Nächstes passiert.
Leider auch nicht überzeugend ist der romantische Anteil des Films. Rene Russo und Dennis Quaid wirken sympathisch in ihren Versuchen, die Liebe zu retten. Doch mit Romantik hat das Ganze weniger zu tun, als vielmehr mit Moral. Beide Elternteile sind verwitwet, dürfen also guten Gewissens noch einmal heiraten. Natürlich haben sie keinen Sex miteinander, denn kaum bietet sich die Gelegenheit zur Unmoral, vereiteln die Kinder alles Weitere. Die Krönung bildet die Hochzeit in weiß, die gleichzeitig auch das Happy End darstellt.
Fazit: Als Erwachsener kann ich dem Film "Deine, meine und unsere" nicht viel abgewinnen. Den Film-Kindern scheinen die Dreharbeiten Spaß gemacht zu haben. Vielleicht macht es deshalb auch Kindern Spaß, das Leinwandabenteuer der überdrehten Kids anzusehen?
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %
Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 90
Genre: Familie • Komödie
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren
Kinostart: 27.04.2006
Heimkino: 07.11.2006
Regie: Raja Gosnell
Drehbuch: Ron Burch • David Kidd
Schauspieler: Dennis Quaid (Frank Beardsley) • Rene Russo (Helen North) • Sean Faris (William Beardsley) • Katija Pevec (Christina Beardsley) • Dean Collins (Harry Beardsley) • Tyler Patrick Jones (Michael Beardsley) • Haley Ramm (Kelly Beardsley) • Brecken Palmer (Ely Beardsley) • Bridger Palmer (Otter Beardsley) • Ty Panitz (Ethan Beardsley) • Danielle Panabaker (Phoebe North) • Drake Bell (Dylan North) • Miki Ishikawa (Naoko North) • Slade Pearce (Mick North) • Little JJ (Jimi North) • Rip Torn (Commandant Sherman)
Produktion: Michael G. Nathanson • Robert Simonds
Szenenbild: Linda DeScenna
Kostümbild: Marie-Sylvie Deveau
Maskenbild: Douglas Noe
Kamera: Theo van de Sande
Musik: Christophe Beck
Schnitt: Bruce Green • Stephen A. Rotter
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{joomplucat:110 limit=3|columns=3}Bilder: Sony Pictures