Don't worry Darling

Kinoplakat Don't worry Darling

Der amerikanische Traum vom Leben ist für die Mitarbeiter von Victory wahr geworden. Sie leben in einer kleinen Bilderbuch-Siedlung und genießen die Segnungen, die ihnen die Firma schenkt. Doch Alice überkommen Zweifel, ob sie im Paradies oder im goldenen Käfig lebt. Die Mechanismen zu hinterfragen, steht unter Strafe und kann tödlich enden.

Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann stimmt das unbestimmte Gefühl oft. So ergeht es auch Alice Chambers, die mit ihrem Mann Jack in einer Siedlung lebt, in der nur Mitarbeiter der Firma Victory und deren Angehörige wohnen dürfen. Woran die Männer in der Firma arbeiten, erfahren die Ehefrauen nicht. Es ist ein Tabu danach zu fragen und die Frauen halten sich daran. Nur Margaret wagt es dagegen aufzubegehren. Mehr noch: Margaret behauptet, dass es in der Siedlung nicht mit rechten Dingen zugeht. Die anderen Frauen munkeln, dass Margaret den Verstand verloren hat, und ächten sie. Alice möchte an den Traum vom American Way of Life glauben. Doch auch sie beschleicht das Gefühl, das die Männer ein Geheimnis hüten und deren Boss Frank nicht der Menschenfreund ist, der er vorgibt zu sein. Nachdem Margaret verschwunden ist, nimmt Alice deren Rolle ein. Sie beginnt zu zweifeln und zu hinterfragen. Beides ist nicht gern gesehen.

Kritik

Der Plot von "Don't worry Darling" soll nicht verraten werden, um die Spannung nicht zu verderben. Allerdings ist die Fallhöhe gering. Mehr als eine Stunde ist der Film mit der Darstellung des Traums beschäftigt. Das gelingt Olivia Wilde (Regie und Alices Freundin Bunny) gut. Die Kulissen und das Leben darin sind wie gemalt – wenn es auch "Malen nach Zahlen" ist. Schnell sind die Rollen verteilt. Alice ist die Heldin, die gegen den bösen Frank kämpft. Dargestellt von Chris Pine gibt der zunächst den Übervater, der für seine Angestellten sorgt und ihnen ein besseres Leben ermöglicht. Doch wie gut ist dieses Leben mit seiner klassischen Rollenverteilung, die Frauen benachteiligt und einengt? Reicht es Alkohol schon morgens konsumieren zu dürfen und Kette zu rauchen? Eine Kreditkarte ohne Limit zu besitzen? Alice spürt, in einem goldenen Käfig zu leben, zu dem es einen Schlüssel gibt. Doch den Schlüssel wird Frank nicht freiwillig herausgeben. Die Ausgangslage ist stimmig, was fehlt, sind mehr subtile Momente, die andeuten, dass hier im Hintergrund etwas Böses lauert.

Ungefähr eine Stunde vertrödelt die Handlung mit Einleitung und Ausbau, wiederholt Szenen, damit der Zuschauer versteht, dass das Leben der Frauen von Wiederholungen dominiert wird. Einen Teil der Wiederholungen kann das Publikum erst nach der Auflösung verstehen. Und die kommt nicht Stück für Stück, sondern beginnt als Knall. Innerhalb weniger Minuten enthüllt die Dramaturgie, dass Frank der Drahtzieher ist und was in Wahrheit vorgeht. Den Rest der Laufzeit nutzt die Science-Fiction dann zur Ausschmückung der Auflösung. Es folgt ein kurzer Showdown unter der Überschrift "Kampf der Geschlechter und Frauenpower". Letzteres ist nicht abwertend gemeint. In der Hinsicht ist zu merken, dass Frauen nicht nur die Hauptrollen spielen, sondern auch bei Drehbuch und Regie entschieden haben.

Florence Pugh, die schon in "Midsommar" viel Pech mit dem Besuch einer abgeschieden lebenden Gemeinschaft hatte, trägt die Hauptrolle. Harry Styles spielt die Rolle des Ehemannes nett. Die restlichen Rollen erhalten wenig Zeichnung. Allen gemein ist, dass sie unangenehm amerikanisch auftreten, was insbesondere das Spiel von Chris Pine betrifft. Warum mit Violet eine neue Bewohnerin eingeführt wird, die dann nichts zur Handlung beiträgt, bleibt ein Geheimnis der Produktion. Wie auch die Frage, warum die Logik eine untergeordnete Rolle spielt? Nach der Auflösung bleibt nicht nur Franks Rolle nebulös.

Fazit
Leider erlaubt sich "Don't worry Darling" zu viele Schwächen wie eine zähe, überlange Einführung. Die Bildsprache gefällt, der dünne Inhalt weniger. Eines kann der Kritiker sich nicht verkneifen zu erwähnen: Der Thriller erinnert ihn an den Film mit Nicole Kidman aus dem Jahr 2004. Eine Recherche dazu geschieht auf eigene Gefahr. Der Kritiker behauptet nicht, dass "Don't worry Darling" die Fassung 2.0 ist. Aber angeschaut haben die Kreativen den Film mit großer Wahrscheinlichkeit.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2022
Laufzeit ca.: 123
Genre: MysteryThriller
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 22.09.2022

Regie: Olivia Wilde
Drehbuch: Katie Silberman • Carey Van Dyke • Shane Van Dyke

Schauspieler: Olivia Wilde (Bunny) • Florence Pugh (Alice Chambers) • Chris Pine (Frank) • Harry Styles (Jack Chambers) • Kate Berlant (Peg) • Gemma Chan (Shelley) • Nick Kroll (Dean) • Timothy Simons (Dr Collins) • Sydney Chandler (Violet) • Douglas Smith (Bill) • KiKi Layne (Margaret) • Dita Von Teese (Dita Von Teese)

Produktion: Roy Lee • Katie Silberman • Olivia Wilde • Miri Yoon
Szenenbild: Katie Byron
Kostümbild: Arianne Phillips
Maskenbild: Mandy Artusato • Jeong-Hwa Fonkalsrud • Jaime Leigh McIntosh • Ahou Mofid • Heba Thorisdottir
Kamera: Matthew Libatique
Musik: John Powell
Schnitt: Affonso Gonçalves

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

Befriedigend
16.09.22
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