Downton Abbey: Das große Finale

Kinoplakat Downton Abbey: Das große Finale

Besuche bei Verwandten verlieren mit der Zeit ihren Reiz. Da machen auch die Blaublütigen keine Ausnahme. Es kommt der Zeitpunkt, an dem Geschichten erzählt sind und die Hoffnung auf frische Ideen aufkommt.

Familie Grantham kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Im Jahr 2010 flimmerten die ersten Folgen ihrer Familiengeschichte als Serie über die Fernsehbildschirme. Die schilderten gleichermaßen die Schicksale der Adeligen wie auch die der Angestellten. Was Anfang des 20. Jahrhunderts begann, spielt mittlerweile in den 1930er Jahren und findet im Jahr 2025 seinen vorläufigen Abschluss mit einem dritten Kinofilm. Der folgt dem bekannten Muster und wechselt zwischen dem britischen Adel und dessen Dienerschaft.

Den Mittelpunkt bildet Lady Mary Talbot, die seit einer unschönen Scheidung nicht mehr Teil der gehobenen Gesellschaft sein kann. Um ihre Ehre zu retten, muss der Familie etwas Gutes einfallen. Zudem plagen sie unangenehme Geldsorgen. Damit nicht genug, steht ein Führungswechsel im Haus an. Die Dienerschaft steht vor ähnlichen Herausforderungen. Auch hier soll die nächste Generation die Führung übernehmen. Das fällt schwer. Da in beiden Schichten eine neue Generation das Ruder übernimmt, steht vielleicht die nächste Serie an oder ein weiterer Kinofilm.

Kritik

"Downton Abbey: Das große Finale" verströmt den Geruch von Bohnerwachs und Möbelpolitur. Über der Handlung liegt eine Schicht Staub, denn schließlich hat der Adel seine Pforten geöffnet. Selbstredend hat das Landhaus auch auf die Dienerinnen und Diener abgefärbt.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler spielen sehenswert, ihr Auftreten ist angenehm versnobt. Ein Wermutstropfen besteht darin, dass es an Variation fehlt.

So manche Szene ist nicht organisch gelöst. Da steht eine Person in einem Zimmer, eine zweite tritt auf, ein kurzer Dialog, Szenenende. Begründet wird das auffällig oft mit dem Bedürfnis, sich umziehen zu müssen. Auch fallen die Teetassen ins Auge. Nicht nur, weil sie einen leeren Eindruck machen. Sie dienen zu oft dazu, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler etwas zu tun haben.

Die Konflikte sind in einigen Fällen, wie im Fall Mister Sambrook, erstaunlich schnell behandelt. Auch die finanziellen Probleme lösen sich nach einiger Zeit in Wohlgefallen auf. Darum ist es schwer nachvollziehbar, unter welcher Belastung Hausherrin und Hausherr stehen sollen. Einer Arbeit im klassischen Sinn gehen sie schließlich nicht nach. Der Butler Mr. Carson ist trotz mehrfacher Ankündigung anwesend statt abwesend. Zusammengefasst bedeutet es: Die Handlung setzt auf einfache, schnelle Lösungen, lässt die Liebe zu den Figuren und zum Stoff vermissen.

Fazit
Auf der Habenseite vermittelt "Downton Abbey: Das große Finale" ein Gefühl von "nach Hause kommen". Den Abschiedsschmerz lindert der Eindruck, dass alles seine Zeit hat im Leben und die Geschichten des Herrenhauses erzählt sind. Ein überlanger Fernsehfilm mit stilvollem Ambiente und britischem Schauspiel.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: Downton Abbey: The Grand Finale
Land: Großbritannien
Jahr: 2025
Laufzeit ca.: 120
Genre: Drama

Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 18.09.2025

Regie: Simon Curtis
Drehbuch: Julian Fellowes

Schauspieler: Michelle Dockery (Lady Mary Talbot) • Joanne Froggatt (Anna Bates) • Elizabeth McGovern (Lady Grantham) • Laura Carmichael (Lady Edith Hexham) • Dominic West (Guy Dexter) • Paul Giamatti (Harold Levinson) • Hugh Bonneville (Lord Grantham) • Alessandro Nivola (Gus Sambrook) • Allen Leech (Tom Branson) • Michael Fox (Andy Parker) • Joely Richardson (Lady Petersfield) • Sophie McShera (Daisy Parker) • Robert James-Collier (Thomas Barrow) • Phyllis Logan (Mrs. Hughes) • Brendan Coyle (Mr. Bates) • Raquel Cassidy (Miss Baxter) • Arty Froushan (Noel Coward) • Jim Carter (Mr. Carson) • Penelope Wilton (Lady Merton) • Lesley Nicol (Mrs. Patmore) • Kevin Doyle (Mr. Molesley) • Fifi Hart (Sybbie) • Harry Hadden-Paton (Lord Hexham) • Simon Russell Beale (Sir Hector Moreland) • Douglas Reith (Lord Merton) • Lisa Dillon (Princess Arthur) • Sarah Crowden (Lady Manville) • Oliver Barker (George) • Paul Copley (Mr. Mason) • Eva Samms (Marigold) • Rose Galbraith (Lady Gwendoline) • Nathan Wiley (John Bevan) • Karina Samms (Marigold) • Zac Barker (George) • Lorna Nickson Brown (Susie) • Lucy Black (Miss Grant)

Produktion: Julian Fellowes • Gareth Neame • Liz Trubridge
Szenenbild: Donal Woods
Kostümbild: Anna Mary Scott Robbins
Maskenbild: Gemma Flaherty • Julia Plant
Kamera: Ben Smithard
Musik: John Lunn
Schnitt: Adam Recht

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Bild: Universal Pictures International

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