Duell der Magier

Kinoplakat Duell der Magier

Jerry Bruckheimer mag es in den Fingern gejuckt haben am Erfolg von Harry Potter teilzuhaben. Und so entstand Popkornkino nach seinem Strickmuster: Viel Action in einer einfachen, selbsterklärenden Handlung.

Allzu nahe wollte man an den bekannten Zauberlehrling nicht heran. Im Film"Duell der Magier" gibt es deshalb weder ein Internat noch Zauberstäbe. Vielmehr ist eine lose erzählte Meister-Schüler-Geschichte, in der das Gute einmal mehr das Böse besiegt. Die Grundlage bildet eine Verfolgungsjagd, deren Anfang weit zurückgeht. Kein geringerer als Merlin, der Magier aller Magier, hatte drei Zauberschüler. Von denen wandte sich einer dem Bösen zu und kämpfte gegen die zwei guten Schüler. Und weil sie nicht gestorben sind, kämpfen sie noch heute. Um das Böse endgültig zu vernichten, braucht es den Adepten aller Adepten. Und der lebt im New York der Jetztzeit. Dort sucht Balthazar Blake (Nicolas Cage), seines Zeichens der Gute, noch immer nach diesem Lehrling. Selbstredend weiß der Auserwählte noch nichts von seinem Glück – einerseits klingt es zu fantastisch und andererseits ist er noch zu jung. So tappt er ahnungslos ins Verderben und lässt, bei der ersten Begegnung mit seinem späteren Meister, dessen Erzfeind frei.

Es folgt ein Zeitsprung von zehn Jahren. Dave Stutler (Jay Bachurel) ist mittlerweile 19 Jahre alt als er seinem Meister ein zweites Mal begegnet. Eigentlich hat er wenig Lust auf eine Ausbildung als Zauberlehrling, weil er sich in die langweilige Becky (Teresa Palmer) verguckt hat. So lässt er sich anfangs nur widerwillig auf die Ausbildung zum Magier ein. Natürlich zum Verdruss seines Lehrers – der unter unerfüllter Liebe leidet, denn seine Holde ist seit Jahrhunderten in einem Gefäß gefangen. Aber die Befreiung ist alles andere als einfach, weil Veronica (Monica Bellucci) das magische Gefängnis mit mehreren Bösewichten teilt.

Kritik

Am Film "Duell der Magier" gibt es wenig auszusetzen und viel zu beanstanden. Den roten Faden bildet eine überlange Verfolgungsjagd, die für Tempo und Spannung sorgen soll. Darauf bauten bereits die Filme "Das Vermächtnis der Tempelritter" und "Das Vermächtnis des geheimen Buches", auf die Bruckheimer ebenfalls produzierte. Auf Dauer gesehen trägt die Verfolgungsjagd den Film allerdings ebenso wenig wie die Liebesgeschichten, die als Unterbrecher für die Verfolgungsjagd dienen. Auch die eingestreuten Duelle überzeugen nicht. Nach einer gewissen Zeit wiederholen sich die Zauberduelle und der Film wirkt – gerade für ein Fantasie-Spektakel – erstaunlich einfallslos. So verschießen die Magier ständig Plasma- oder Feuerbälle und / oder kämpfen mit altertümlichen Waffen.

Auch für den Rest der Handlung fiel den Drehbuchautoren wenig Neues ein. Die Büchse der Pandora, Flaschengeister, magische Zauberkreise, Zauberringe, ein dickes altes Zauberbuch, Hexen aus der amerikanischen Gründerzeit, Meister und Schüler. Die Motive sind abgegriffen und überzeugen in der Vermischung nicht. Selbst den Kostümen mangelt es an Einfällen und Abwechslung. Nicolas Cage trägt ständig einen schwarzen Ledermantel und sieht mit seinen ungekämmten Haaren aus, als würde er unter Brücken schlafen. Sein Gegenspieler ist Alfred Molina als Maxim Horvath, der stets wie aus dem Ei gepellt auftritt (aber im Kleiderschrank auch nur einen einzigen Mantel hängen hat). Die genannten Schwachpunkte könnte eine fesselnde Handlung locker aufwiegen. Doch der überlangen Verfolgungsjagd geht die Luft ebenso schnell aus wie den Zauberduellen. Nicht zuletzt ist die Handlung unbefriedigend. Sie wurde so einfach gestaltet, dass die Bilder selbsterklärend sind. Es wäre gar nicht nötig zu sprechen und dennoch werden die wenigen Umstände im Klartext erklärt.

Fazit
Was ist älter? Die Geschichten über Liebe oder die über den Kampf zwischen Gut und Böse? Der Film "Duell der Magier" gibt darauf keine Antwort, sondern verknüpft die Themen zu einem ideen- und lieblosen Spektakel. Was als durchgängiges Feuerwerk geplant war, beginnt gefällig doch dann verpufft die Action ohne Höhepunkt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: The Sorcerer's Apprentice
Land: USA
Jahr: 2010
Laufzeit ca.: 109
Genre: AbenteuerActionFamilieFantasy
Verleih: Walt Disney
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 02.09.2010
Heimkino: 13.01.2011

Regie: Jon Turteltaub
Drehbuch: Lawrence Konner • Mark Rosenthal • Matt Lopez • Doug Miro • Carlo Bernard

Schauspieler: Nicolas Cage (Balthazar) • Jay Baruchel (Dave) • Alfred Molina (Horvath) • Teresa Palmer (Becky) • Toby Kebbell (Drake Stone) • Omar Benson Miller (Bennet) • Monica Bellucci (Veronica) • Alice Krige (Morgana) • Jake Cherry (Dave, jung) • James A. Stephens (Merlin) • Gregory Woo (Sun-Lok) • Wai Ching Ho (Chinesin)

Produktion: Jerry Bruckheimer
Szenenbild: Naomi Shohan
Kostümbild: Michael Kaplan
Maskenbild: Frank Barbosa • Alan D'Angerio • Ilona Herman • Don Kozma • Bernadette Mazur • Dina Sliwiak
Kamera: Bojan Bazelli
Musik: Trevor Rabin
Schnitt: William Goldenberg

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Bild: Walt Disney

1 customer review

befriedigend
02.09.10
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