Francis Hallé ist leidenschaftlicher Botaniker und möchte dem Zuschauer die Augen für die Schönheit der Regenwälder öffnen. Und er gemahnt daran, dass der Mensch stirbt, wenn die Regen- und Urwälder sterben.
In den letzten Jahren kamen vermehrt Dokumentarfilme über die Natur ins Kino. Manche klassisch, andere lebten von Aufnahmen aus der Luft. Das Besondere am "Geheimnis der Bäume" ist die Kombination von realen Aufnahmen mit Trick. So wachsen Pflanzen per Animation in Sekundenschnelle oder erlauben Einblicke in ihr Inneres, die ansonsten nicht einmal das Mikroskop bietet. Als weitere Besonderheit stehen die überhöhten Geräusche.
Auf der großen Kinoleinwand wirken die schönen Natur-Aufnahmen besonders beeindruckend. Seien es nun die Baumriesen oder die Tiere des Regenwaldes. Dass der Film leider nicht ganz rund wird liegt an mehreren Faktoren. So hat das Thema Anfang und Ende - scheint dennoch herausgegriffen. Dann ist die Idee einen Erzähler auftreten zu lassen familientauglich; doch wer genauer hinhört, staunt auch im negativen Sinn. Denn das, was der Botaniker Francis Hallé erzählt, klingt wenig altersweise. Seinem Plädoyer für den Umweltschutz stimme ich grundsätzlich zu. Doch seine Sichtweise die Welt zu bewerten, sie in Gut und Böse beziehungsweise Freund und Feind einzuteilen, teile ich nicht.
Davon abgesehen dominiert mir Hallé den Film zu sehr. Als Erzähler / Roter Faden führt er durch die Handlung. Sitzt zeichnend im Wald oder auf den Bäumen. Schaut kritisch mahnend ins Weite, läuft als Schemen durchs Bild. Das mag eine Verbeugung des Filmemachers vor dem Botaniker sein; in der jedoch in eine unangenehme Überhöhung der Person Hallé mitschwingt.
Fazit
"Das Geheimnis der Bäume" ist ein familientauglicher Film. Die Bilder sind imposant und die Trickanimationen verleihen ihm eine eigene Note. Einem kritischen Hinsehen und Hinhören hält der Film nur bedingt stand.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %
Land: Frankreich
Jahr: 2013
Laufzeit ca.: 78
Genre: Dokumentarfilm • Familie
Verleih: Weltkino
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren
Kinostart: 02.01.2014
Regie: Luc Jacquet
Drehbuch: Luc Jacquet
Schauspieler: Francis Hallé • Bruno Ganz (Erzähler)
Produktion: Yves Darondeau • Christophe Lioud • Emmanuel Priou
Kamera: Antoine Marteau
Musik: Éric Neveux
Schnitt: Stéphane Mazalaigue
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Bild: Weltkino