Das Geheimnis der Frösche

Kinoplakat Geheimnis der Frösche

Zeichentrick mit Anspruch. Die Versammlung der Frösche kommt zu einem fast einstimmigen Ergebnis: Es wird nicht aufhören zu regnen, denn eine Sintflut steht bevor. Deshalb brechen sie mit ihrer Tradition und sprechen mit den Kindern Tom und Lili, um die Menschen zu warnen.

Tom erzählt die "Prophezeiung der Frösche" (so der französische Originaltitel des Films seinen Pflegeeltern, dem alten Kapitän Ferdinand und seiner Frau Juliette. Ferdinand kann gerade noch die Tiere des nahe gelegenen Zoos retten, da beginnt es auch schon zu regnen. Das Wasser steigt und steigt, bis die alte Scheune, die wie ein Leuchtturm auf dem Hügel steht, angehoben wird und als moderne Arche Noah übers Meer treibt. Allen an Bord knurrt kräftig der Magen. Zum Glück lagern in der Scheune 28 Tonnen Kartoffeln. Die werden in einer Badewanne zu Pommes frites verarbeitet. Doch bald gibt es Streit. Die Fleischfresser wollen Fleisch. Vielleicht eines von den Hühnern? Ferdinand hält ihnen eine kräftige Standpauke.

Eines Tages retten sie eine Schildkröte aus dem Wasser. Die freundet sich mit Lili an und scheint dankbar für die Rettung. Doch schnell tritt die wahre Natur der Schildkröte zutage. Sie treibt einen Keil zwischen Lili und Tom und hetzt die Fleischfresser auf. Das Ganze gipfelt in einer Meuterei, an deren Ende der Kapitän über Bord geht. Jetzt bricht Chaos aus.

Kritik

"Das Geheimnis der Frösche" ist eine eigenwillige Variante der Arche-Noah-Geschichte. Im Vordergrund steht der Zusammenhalt. Nur wenn alle Opfer bringen und an einem Strang ziehen, kann die Gemeinschaft überleben. Dabei gehen die Erwachsenen mit gutem Beispiel voran. Der alte Kapitän Ferdinand ist mit einer wesentlich jüngeren, farbigen Frau verheiratet. Gemeinsam haben sie Tom adoptiert und zur Zeit der Sintflut Nachbarstochter Lili in Pflege genommen. Das ist teilweise schön inszeniert, so erleben die Kinder eine Weiterentwicklung. Eine Handvoll Ideen gefällt. So sagen die Frösche, dass sie den Menschen nicht helfen können, weil sie sind nur in der Lage das Wetter vorherzusagen. Auch die Zubereitung von Pommes frites in einer Badewanne gefällt. Auf die Filmdauer gesehen, sind die gefälligen Ideen knapp bemessen. Und der Film verliert ein gesundes Maß aus den Augen. Was Erwachsene als schwarzen Humor empfinden, kann bei Kindern für Albträume sorgen. So wird ein Huhn mit einer Lötlampe gegrillt. Die Schildkröte hält eine flammende Hasstirade - die grundsätzlich stimmt, aber gehört das in einen Kinderfilm? Ebenso die Szene, in der sie dem Mädchen eindringlich erzählt, ihre Eltern seien von Krokodilen gefressen worden. Am Ende wird die Schildkröte sogar aus ihrem Panzer gerissen, was wiederum Mitleid für die gequälte Seele erzeugt. Die Freigabe der FSK lautet ohne Altersbeschränkung - was ich nicht nachvollziehen kann.

Die Zeichentechnik ist interessant, erinnert an die kurzen Trickfilme, die es zum Beispiel in der "Sendung mit der Maus" gibt. Das französische Studio Folimage arbeitete sechs Jahre lang an seinem ersten langen Spielfilm. Zwei Jahre nahm allein die Entwicklung des Drehbuchs in Anspruch. Drei Jahre die Produktion und ein Jahr die Postproduktion. Die Sprecher sind überdurchschnittlich gut.
Die Zuordnung in ein Genre fällt schwer. Die Optik entstammt einem Kinderfilm, die Handlung teils einem Film für Erwachsene. Die angestrebte Vermittlung von Werten und Moral ist zu loben und nur bedingt gelungen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: La prophétie des grenouilles
Land: Frankreich
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 96
Genre: AnimationFamilie
Verleih: Universum Film
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 04.11.2004
Heimkino: 09.05.2005

Regie: Jacques-Remy Girerd
Drehbuch: Jacques-Remy Girerd • Antoine Lanciaux • Louri Tcherenkov

Sprecher: Thomas Firtsch (Ferdinand) • Laura Elßel (Lili) • Charlotte Sinell (Tom) • Rosalind Baffoe (Juliette) • Sabine Arnhold (Luise) • Uwe Büschken (Rene) • Nina Hagen (Schildkröte) • Edith Hancke (Elefantenkuh) • Klaus Sonnenschein (Elefantenbulle) • Maxi Biewer (Wetterfrau und Froschsekretärin) • Peer Augustinski (Fuchs) • Ilja Richter (Schweine) • Hansi Jochmann (Forschpräsidentin) • Beate Menner (Ziege) • Reiner Schöne (Löwe) • Ullrich Krohm (Wolf) Evelyn Meyka (Kuh) • Lutz Mackensy (Pferd) • Reinhard Kühnert (Tiger) • Heidrun Batholomäus (Katze) • Oliver Feld (Kater) • Helmut Krauss (Bär) Santiago Ziesmer (Giraffe)

Produktion: Jacques-Rémy Girerd
Szenenbild: Jean-Loup Felicioli
Kamera: Benoît Razy
Musik: Serge Besset
Schnitt: Hervé Guichard

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Bild: Universum Film

1 customer review

befriedigend
04.11.04
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