Das wundersame Leben von Timothy Green

Kinoplakat wundersame Leben von Timothy Green

Ein Wunschkind der wundersamen Art erfüllt den Kinderwunsch eines kinderlosen Paares. Mehr noch: Es berührt viele Menschen seiner Umgebung und verändert sie positiv. Das klingt nach einem Familienfilm von Disney. Und wenngleich Disney den Film verleiht, ist es kein Zauberfilm.

Der Wunsch nach einem Kind treibt bei den Greens (Jennifer Garner und Joel Edgerton) seltsame Blüten. Eines Abends schreiben sie in ihrer Verzweiflung auf, welche außergewöhnlichen Eigenschaften ihr Kind haben würde, vergraben das Kistchen mit Zetteln im Garten und erschaffen damit ihren Sohn. Es braucht nur noch die Hilfe der Naturgewalten, die in Form eines heftigen Gewitters das Wunschkind zum Leben erwecken.
Der stürmt sogleich das Haus und erklärt nur kurz aus dem Garten zu kommen. Dann macht es sich daran, das Leben seiner Adoptiveltern und seiner Umgebung zu verändern. Doch das Glück ist zeitlich begrenzt, denn alles, was aus dem Garten stammt, folgt dem Kreislauf der Natur.

Kritik

Die Geschichte von Timothy Green beginnt wie ein Märchenfilm. Der innige Wunsch eines Paares nach einem Kind lässt es im Garten wachsen. Auch die stimmungsvollen Bilder unterstreichen den Ersteindruck. Doch dann wird klar, dass nicht der Junge den Schwerpunkt bildet, sondern seine wundersame Geschichte. Dementsprechend schildert der Film wie Timothy die Menschen seiner Umgebung verändert. Seine Adoptiveltern etwa hadern mit ihren Familienstrukturen. So nagt Jim daran, dass sein Vater ihn nicht anerkennt und er diese Verhalten an Timothy weitergibt. Cindy wiederum kann es nicht wegstecken, dass ihre Schwester die erfolgreichere Mutter ist und es ihr bei jeder Gelegenheit unter die Nase reibt. Timothys Einfluss hilft diese Strukturen aufzulösen oder zumindest aufzuweichen. Leider geschieht die Wandlung der Personen nicht konsequent. So zeigen der Großvater und die Matriarchin keine nennenswerte Veränderung, obwohl sie es eigentlich müssten.

Wirklich schade ist, dass Timothy dabei im Mittelpunkt des Geschehens steht, ohne selbst der Mittelpunkt zu sein. Wenn ein Kind aus dem Garten kommt, dann möchte ich die Geschichte dieses Jungen sehen - und nicht die Geschichte seiner Umgebung. Zudem geschieht der Rückblick auf sein kurzes Leben erstaunlich formal. Nüchtern erzählen Jennifer Garner und Joel Edgerton die Geschichte, der Magie und Warmherzigkeit fehlen. Ihre Schilderung geschieht in einem zeitlich begrenzten Rahmen und unter Zeitdruck. So erklärt der Film, weshalb die Erzählung episodisch abläuft. Und trotz der Kunstgriffe ist "Das wundersame Leben von Timothy Green" nicht rund, denn für einen formalen Film, gibt es zu wenig Erklärungen. Und es wird zu wenig hinterfragt. Beispielsweise fragt nie jemand nach Adoptionspapieren.

Der Fokus ist seltsam und die Handlung aufgesetzt. Mehr als eine Szene ist zu sehr gespielt, um naturalistisch zu wirken. Der Abend der Charakterbestimmung des Jungen etwa oder die eigenwillige Familienfeier. Weiterhin lassen die Leistungen der Darsteller Wünsche offen. CJ Adams als Timothy macht einen passablen Eindruck. Neben ihm tritt Joel Edgerton in seiner Rolle als Vater hilflos auf, derweil Jennifer Garner keinen Zugang zu ihrer Rolle findet.

Fazit
Für meinen Geschmack müsste sehr vieles am Film umgekrempelt werden, damit er mich überzeugt. Ein anderer Ansatz beim Drehbuch. Ein Märchenfilm anstelle der Studie. Ein anderer Regisseur und andere Schauspieler.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %


Original Filmtitel: The Odd Life of Timothy Green
Land: USA
Jahr: 2012
Laufzeit ca.: 100
Genre: DramaFamilieKomödie
Verleih: Walt Disney
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 06.06.2013
Heimkino: 24.10.2013

Regie: Peter Hedges
Drehbuch: Peter Hedges • Ahmet Zappa

Schauspieler: Jennifer Garner (Cindy Green) • Joel Edgerton (Jim Green) • CJ Adams (Timothy Green) • Odeya Rush (Joni Jerome) • Shohreh Aghdashloo (Evette Onat) • Rosemarie DeWitt (Brenda Best) • David Morse (James Green Sr.) • M. Emmet Walsh (Onkel Bub) • Lois Smith (Tante Mel) • Lin-Manuel Miranda (Reggie) • Dianne Wiest (Ms. Bernice Crudstaff) • Ron Livingston (Franklin Crudstaff) • James Rebhorn (Joseph Crudstaff) • Common (Coach Cal)

Produktion: Scott Sanders • Jim Whitaker • Ahmet Zappa
Szenenbild: Wynn Thomas
Kostümbild: Susie DeSanto
Maskenbild: Bonni Flowers
Kamera: John Toll
Musik: Geoff Zanelli
Schnitt: Andrew Mondshein

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Bild: Walt Disney

1 customer review

ausreichend
06.06.13
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