Der Fluch der 2 Schwestern

Kinoplakat Der Fluch der 2 Schwestern

Das Remake eines koreanischen Horrorfilms setzt auf psychologischen Horror. Eine junge Frau kann den Tod der Mutter nicht verwinden und verstrickt sich in Schuldgefühlen und Eifersucht.

Den Tod der Mutter vor zehn Monaten hat Anna (Emily Browning) bis heute nicht richtig verarbeitet. In den Sitzungen mit ihrem Therapeuten macht sie zwar Fortschritte, aber die Schuldgefühle und eine tief sitzende Verängstigung bleiben. Doch in den Augen des Therapeuten gilt sie als geheilt. Als sie nach Hause zurückkehrt, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass Rachel (Elizabeth Banks) den Platz der Mutter eingenommen hat. Sie war als Krankenschwester für die kranke Mutter eingestellt worden und hat die Chance genutzt, sich an den wohlsituierten Vater heranzumachen. So sehen es zumindest Anna und ihre Schwester Alex (Arielle Kebbel). Schlimmer noch: Rachel ist schuldig! In der Nacht, in der die Mutter im Bootshaus elendig verbrannte, hatte Rachel mit dem Vater Sex. Zudem sind sich die Schwestern sicher, Rachel ist eine eiskalte Killerin, die erst den Vater heiraten will und dann die Töchter aus dem Weg schaffen. Doch soweit darf es nicht kommen. Entgegen dem Willen des Vaters, den die Liebe blind gemacht hat, werden die Schwestern der Killerin das Handwerk legen.

Kritik

Der Film "Der Fluch der 2 Schwestern" ist die amerikanische Neuverfilmung von "Tale of Two Sisters" (Originaltitel: "Janghwa, Hongryeon"). Wobei der deutsche Filmtitel irreführend ist, denn es geht nicht um einen Fluch, sondern um die Geschichte der zwei Schwestern. Anna, die jüngere der Schwestern, wird seit ihrer Rückkehr aus der Psychiatrie von schrecklichen Visionen gequält. Wiederholt kriecht die verkohlte Leiche der Mutter über den Fußboden und scheint einen Hinweis geben zu wollen. Aber worauf? Diese Szenen sind unverkennbar an asiatische Vorbilder angelehnt. Doch statt subtilen Horror zu vermitteln, fällt das Geschehen albern aus. So starrt Anna wiederholt minutenlang auf Mülltüten, die sie dann mit zitternden Fingern öffnet.

An anderen Stellen verschenkt das Drehbuch Möglichkeiten Spannung aufzubauen. Das Psychoduell zwischen der bösen Stiefmutter und der hilflosen Tochter bleibt hinter den Möglichkeiten zurück. Rachel ist derart offensichtlich die eiskalte Killerin, dass es schwerfällt, der Handlung zu glauben. Zudem fallen Annas Nachforschungen über Rachel zu einfach aus. Einige Telefonate reichen, damit die böse Stiefmutter eine dubiose Vergangenheit bekommt. Im Nachhinein gesehen konnte das Drehbuch kaum anders vorgehen. Aber bis zur Auflösung bleibt es unverständlich. Und schlimmer noch: Der Film schwächelt konsequent beim Spannungsaufbau.

Ich frage mich bereits während des Sehens, dass es doch nur zwei Lösungsmöglichkeiten gibt? Entweder fantasiert die Tochter, weil sie Schuldgefühle hat, oder die Stiefmutter ist tatsächlich die eiskalte Mitgiftjägerin. Dann wende ich mich wieder dem Geschehen zu und lasse den Gedanken beiseite. Bis zur überraschenden Wendung gehe ich dem Film auf den Leim. Ich will die Wendung nicht verraten, denn sie ist gelungen. Nur soviel sei gesagt, dem Zuschauer werden entscheidende Informationen vorenthalten.

Fazit
"Der Fluch der 2 Schwestern" ist leider ein misslungenes Remake. Um das Drehbuch eines gänzlich anderen Kulturkreises nach Amerika zu verpflanzen, braucht es eben doch mehr als kriechende Leichen. Und auch der Versuch, psychologische Spannung aufzubauen, versandet alsbald.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: The Uninvited
Land: USA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 84
Genre: DramaHorrorMystery
Verleih: Paramount Pictures
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 28.05.2009
Heimkino: 23.10.2009

Regie: Charles Guard • Thomas Guard
Drehbuch: Craig Rosenberg • Doug Miro • Carlo Bernard

Schauspieler: Emily Browning (Anna) • Arielle Kebbel (Alex) • David Strathairn (Steven) • Elizabeth Banks (Rachel) • Maya Massar (Mom) • Kevin McNulty (Sheriff Emery) • Jesse Moss (Matt) • Dean Paul Gibson (Dr. Silberling) • Don S. Davis (Mr. Henson) • Lex Burnham (Iris) • Matthew Bristol (David) • Danny Bristol (Samuel)

Produktion: Walter F. Parkes • Laurie Macdonald • Roy Lee
Szenenbild: Andrew Menzies
Kostümbild: Trish Keating
Maskenbild: Victoria Down
Kamera: Daniel Landin
Musik: Christopher Young
Schnitt: Christian Wagner • Jim Page

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Bild: Paramount Pictures

1 customer review

ausreichend
28.05.09
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