Wenn ein Filmemacher einen Film über einen Verstorbenen dreht, dann liegt die Versuchung nahe, eine Abrechnung daraus zu machen. Noch mehr Anlass dazu gibt der Umstand, dass der Porträtierte der Vater des Filmemachers gewesen ist. Trotzdem soll der Dokumentarfilm über Klaus Gysi keine Vergeltung oder filmische Rache sein, sondern die Betrachtung eines Berufslebens.
Darum beachtet der Film die Rahmenbedingungen (Klaus Gysi lebte von 1912 bis 1999 und war Politiker in der DDR), versucht das Verhalten des Mannes zu hinterfragen. Einzuordnen, was Gysi bewegte und wie seine Aussagen und (politischen) Entscheidungen dann zu verstehen sind, wenn angenommen wird, dass in ihnen private Ansichten mitschwingen. Verwendet werden private Fotos sowie filmisches Archivmaterial. Der Filmemacher selbst bezeichnet seinen Film nicht als die Aufarbeitung des Privatmannes Klaus Gysi, sondern als Film über den Funktionär. Wobei das Wort Funktionär in seiner beschreibenden Bedeutung zu verstehen ist und nicht als wertend.
Inhaltsangabe geschrieben von: Tom
Jahr: 2018
Laufzeit ca.: 72
Genre: Dokumentarfilm
Verleih: Salzgeber
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren
Kinostart: 11.04.2019
Regie: Andreas Goldstein
Drehbuch: Andreas Goldstein
Produktion: Susanne Binninger • Andreas Goldstein
Kamera: Jakobine Motz
Ton: Raimund von Scheibner
Schnitt: Chris Wright
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Bild: Salzgeber