Die Bären sind los

Kinoplakat Die Bären sind los

Die Bad News Bears sind ein Junioren-Baseballteam, die nur eines wollen: die Meisterschaft gewinnen! Leichter gesagt als getan, denn die Bären sind leider ein reiner Chaotenhaufen. Einer der Spieler ist Choleriker, ein anderer hat ca. 20 Kilo Übergewicht, ein anderer sitzt im Rollstuhl, einer hat Angst vor jedem Ball, und richtige Spieler gibt es eigentlich nicht. Da naht die (eventuelle) Rettung in Form von Morris Buttermaker. Der Mann war früher mal professioneller Baseballspieler und trainiert jetzt Jugendliche nur, weil er chronisch pleite und ebenso chronisch besoffen ist.

Der Film "Die Bären sind los" ist ein Remake des Films aus dem Jahr 1976 mit Walter Matthau, Tatum O'Neal und Vic Morrow in den Hauptrollen. Morris Buttermaker (super wie immer: Billy Bob Thornton) ist ein ehemaliger Baseballstar, und von diesem Ruf lebt er seit vielen Jahren. Mit Baseball hat er eigentlich nicht mehr allzu viel am Hut, dafür mehr mit Frauen, Alkohol und Zigarren. Seinen Ruf als Baseballstar nutzt er nur, um seine Geldsorgen einigermaßen zu bereinigen, um anschließend wieder in Ruhe saufen, rauchen und Frauen verführen zu können. Das funktioniert auch bei der etwas verklemmten Anwältin Liz Whitewood (überzeugend: Marica Gay Harden), die ihn bewundert und ihn als Trainer für die Junioren-Baseballmannschaft Bad New Bears engagieren will.

Das ist ein chaotisches Team von 12 Jungs, die eigentlich alle keine Ahnung von Baseball haben, aber unbedingt für ihre Schule die Meisterschaft gewinnen sollen. Und Morris Buttermaker soll das bewerkstelligen! Angst-Gegner der Bears sind die Yankees, eine perfekt trainierte Truppe, die mit dem arroganten und etwas dümmlichen Trainer Roy Turner (toller Komiker: Greg Kinnear) sich größter Beliebtheit erfreut. Weil er wieder mal pleite ist, übernimmt Buttermaker den Job. Allerdings ziemlich lustlos. Klar, er zeigt den Kids den einen oder anderen Trick, aber ansonsten lässt er die zwölf Individualisten, die keine Ahnung von Baseball haben, eigentlich mehr oder weniger machen, was sie wollen.
Da ist Matthew Hooper (toll: Troy Gentile), der in einem Rollstuhl sitzt; da ist der kleine Blondschopf Tanner Boyle (toll: Timmy Deters), der ständig wütend ist, mit jedem Streit anfängt, und sich permanent mit jedem schlägert; da ist der dicke Engelberg (toll: Brandon Craggs), den jeder mit seinen 20 Kilo Übergewicht aufzieht, und der ständig erklärt, dass er gerade auf Diät ist; da ist Garo Daragebrigadian (toll: Jeffrey Tedmori), ein Kind altmodischer armenischer Eltern, die mit Baseball überhaupt nicht einverstanden sind; da ist Ahmad Abdul Rahim (toll: Kenneth Harris), der mit Buttermakers Einstellung gegenüber den schwarzen Aktivisten der 1970-er Jahre überhaupt nichts anfangen kann; da ist der völlig unsportliche indische Junge Prem Lahiri (toll: Aman Johal), der alles auf seinem Laptop in Kurven und Tabellen festhält, und die Mitgliedschaft im Team nur braucht, um aufs College gehen zu können; da sind die mexikanischen Brüder Miguel (toll: Carlos Estrada) und Jose Agilar (toll: Emmanuel Estrada), die nur spanisch sprechen und kein Wort von dem verstehen, was der Trainer oder die anderen sagen; und da ist Toby, Liz Whitewaters Sohn, der von seiner Mutter praktisch zum Baseballspielen gezwungen wird.

Natürlich muss Buttermaker für sein Team auch Sponsoren finden, aber wer möchte schon mit Verlierern werben. Also sind die T-Shirts mit dem Werbeaufdruck einer eindeutig zweideutigen Nachtbar mehr als nur peinlich. Die Bears merken selbst sehr schnell, dass die Sache mit dem neuen Trainer nicht besonders gut funktioniert. Sie verlieren am laufenden Band auf geradezu jämmerliche Weise. Schließlich stellen sie Buttermaker zur Rede, und der geht in sich. Da gibt es nämlich eine Tochter, Amanda Whurlitzer (erstaunliches Talent: Newcomer Sammi Kane Kraft), die sein Baseball-Talent geerbt hat. Er hat sich zwar nie um Amanda gekümmert, aber jetzt besucht er sie und bittet sie, in seiner Mannschaft mitzuspielen. Nach einigem Hin und Her gibt Amanda nach und die Bears haben plötzlich eine exzellente Werferin. Dann gelingt es Buttermaker, oder besser gesagt Amanda, den von allen gemiedenen Außenseiter Kelly Leak (ebenso erstaunliches Talent: Newcomer Jeff Davies) für die Bears zu begeistern. Und jetzt haben die Bears auch noch einen exzellenten Schlagmann. Und schon beginnt sich das Blatt zu wenden. Der Trainer Buttermaker blüht auf, die Kids beginnen zu begreifen, worum es bei Baseball eigentlich geht, und fangen an, ein echtes Team zu werden. Doch je besser die Bears spielen, desto ekelhafter und gemeiner werden die Yankees und ihr Trainer Bullock, und schließlich artet das Ganze in eine Art Krieg aus, bei dem natürlich nur einer gewinnen kann.

Kritik

Das Original des Films "Die Bären sind los" aus dem Jahr 1976 mit Walter Matthau als Buttermaker, Tatum O'Neal als Amanda und Vic Marrow als Roy Turner ist in Amerika ein Kultfilm. Für den übrigens vor 30 Jahren Burt Lancasters Sohn Bill Lancaster das Drehbuch geschrieben hat. Bei uns dürften die wenigsten diesen Streifen kennen, so wie auch Baseball bei uns nicht unbedingt zu den überaus populären Sportarten gehört. Ich kenne eine ganze Menge Fußball- und Basketball-Fans, die heute noch nicht wissen, wann da einer loslaufen darf, wie lange er um das Feld herumlaufen darf, was ein Inning ist, und so weiter. Es wäre natürlich gut, das für diesen Film zu wissen, ist aber eigentlich nicht unbedingt nötig. Denn es geht in erster Linie um die Story, dass nämlich ein abgewrackter erwachsener Baseballspieler und zwölf völlig unsportliche Kids es schaffen, zu einem eingeschworenen Team zu werden.

Regisseur Richard Linklater (bekannt durch Filme wie "School Of Rock", "Before Sunrise" und "Before Sunset") gelingt es, eine überaus amüsante, witzige, komische und teilweise auch durchaus sarkastische Komödie zu produzieren, in der aber auch ein paar nachdenkliche, melancholische und sozial kritische Töne nicht fehlen. Bewundernswert sind vor allen Dingen die Kids. Jeder einzelne spielt mit einer Überzeugung und Hingabe, die man einfach gesehen haben muss. Dass Oscar-Gewinner wie Billy Bob Thornton und Marcia Gay Hayden, und Oscar-Anwärter wie Greg Kinnear hervorragend sind, versteht sich eigentlich von selbst. Aber die Kids sind allesamt einfach sehenswert. Und das wiederum macht die Story so liebenswert.

Fazit
Der Film "Die Bären sind los" ist ein Familienfilm mit Witz, Tempo und einer Crew von ausgezeichneten und sehenswerten Darstellern. Ein fröhlicher, unterhaltsamer Film, der auch vor ein bisschen Nachdenklichkeit nicht zurückschreckt. Beste Unterhaltung für einen verregneten Nachmittag. Auch wenn Sie nicht wissen, was ein Inning ist.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Bad News Bears
Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 113
Genre: FamilieKomödieSport
Verleih: United International Pictures
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 20.04.2006
Heimkino: 21.09.2006

Regie: Richard Linklater
Drehbuch: Bill Lancaster • Glenn Ficarra • John Requa

Schauspieler: Billy Bob Thornton (Morris Buttermaker) • Greg Kinnear (Roy Bullock) • Marcia Gay Harden (Liz Whitewood) • Sammi Kane Kraft (Amanda Whurlitzer) • Ridge Canipe (Toby Whitewood) • Brandon Craggs (Mike Engelberg) • Jeffrey Davies (Kelly Leak) • Timmy Deters (Tanner Boyle) • Carlos Estrada (Miguel Agilar) • Emmanuel Estrada (Jose Agilar) • Troy Gentile (Matthew Hooper) • Kenneth 'K.C.' Harris (Ahmad Abdul Rahim)

Produktion: Geyer Kosinski • Richard Linklater
Szenenbild: Bruce Curtis
Kostümbild: Karen Patch
Maskenbild: Deborah Ann Piper • Janeen Schreyer
Kamera: Rogier Stoffers
Musik: Edward Shearmur
Schnitt: Sandra Adair

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Bild: United International Pictures

1 customer review

gut
20.04.06
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