Lemony Snicket - Rätselhafte Ereignisse

Kinoplakat Lemony Snicket Rätselhafte Ereignisse

Den Geschwistern Baudelaire widerfahren gar rätselhafte Dinge. Ihre Eltern sterben bei einem Hausbrand, ein geldgieriger Onkel trachtet ihnen nach dem Leben und skurrile Verwandte beißen reihenweise ins Gras. Der Stilmix aus viktorianischem Flair und düsterer Kulisse könnte aus der Feder von Tim Burton stammen - was leider nicht der Fall ist.

Als ihre Eltern bei einem Hausbrand ums Leben kommen, geraten die Geschwister Baudelaire in die gefährliche Obhut ihres Onkels Graf Olaf (Jim Carrey). Der hat nichts anderes im Sinn, als die Kinder flugs das Zeitliche segnen zu lassen, um endlich deren Vermögen einzusacken. Doch die Geschwister überleben seine Anschläge und werden weitergereicht zu Onkel Monty. Hier scheint alles gut zu werden, denn der liebenswürdige Schlangenforscher singt nicht nur Lieder mit ihnen, sondern will sie mitnehmen auf eine Expedition.

Aber ach, der böse Onkel Olaf, von Beruf Schauspieler, taucht verkleidet auf um die Pläne zu durchkreuzen. Am folgenden Morgen ist Onkel Monty tot; angeblich von einer seiner Schlangen ermordet, doch die ist mehr als menschenfreundlich. Es hilft nichts, die Erwachsenen sind blind für die Wahrheit. Die Kinder kommen zu ihrer Tante Josephine (Meryl Streep). Die phobische Tante wohnt in einer alten Hütte, die jeden Moment in den Seufzersee zu fallen droht. Und wie könnte es anders sein, wieder taucht Onkel Olaf auf, dieses Mal als alter Seebär verkleidet. So wird die gute Tante ein Opfer der schrecklichen Blutegel, die zu Massen im See leben; die Kinder entkommen nur um Haaresbreite. Jetzt soll der letzte Plan des fiesen Onkels greifen: Er will Violet heiraten, sie umbringen und dann das Vermögen einstreichen. Wie sollen die Kinder das verhindern?

Kritik

Die gleichnamigen Kinderbücher von Daniel Handler erfreuen sich in den USA größter Beliebtheit und konnten sogar Harry Potter von der Spitze der Bestseller Liste der "New York Times" verdrängen. Für die Filmfassung wurden Motive aus drei Büchern verwendet: "Der schreckliche Anfang", "Das Haus der Schlangen" und "Der Seufzersee". Allerdings gelang es dem Drehbuchautor nicht, daraus eine runde, durchgehend spannende Geschichte zu konstruieren. Anfangs werden die drei Kinder und ihre Spezialfähigkeiten in düsteren Farben vorgestellt, dann reiht die Handlung Episoden aneinander und der Film fällt zunehmend ab. Die Waisen begeben sich relativ unbeeindruckt von einem Abenteuer ins nächste. Mir als Erwachsener vermitteln sie dabei nie das Gefühl, in Gefahr zu schweben - Kinder mögen das anders sehen.
Neben dem Drehbuch trägt auch Regisseur Brad Silberling seinen Teil bei. Jim Carrey ließ er zu sehr aufdrehen. Seine Darstellung wirkt eher wie ein Pausenclown, denn wie ein Bösewicht. Diese Überdosis kann anstrengen. Meryl Streep gleitet, ebenso wie Carrey, regelmäßig zu sehr ins Komödiantische. Ansonsten ist ihre Darstellung der phobischen Tante gelungen. Den Kindern wiederum entlockte der Regisseur zu wenig Ausdruck.

Rätselhaft bleibt die Besetzung der Nebenrollen. Luiz Guzmán empfinde ich nicht zwangsläufig als komisch. Überflüssig ist der Kurzauftritt von Cedric the Entertainer ("Familie Johnson geht auf Reisen"). Kurz blickt auch Dustin Hoffman in die Kamera. Eine größere Rolle, allerdings nur als Schattenschnitt, spielt Jude Law als Erzähler. Weshalb er effektheischend in einem Kirchturm am Manuskript tippt, bleibt ungeklärt. Es wirkt, als seien diese Szenen nachträglich gedreht worden, denn im Film selbst taucht er nicht auf.

Fazit
Schade, aus dem Stoff hätte ein regelrechter Knüller werden können. So bleiben nur Stil und Ausstattung ohne Kritik. Des Weiteren überzeugen die sorgfältigen Kostüme, die Viktorianisches ins Heute verlegen sowie die schönen Kulissen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: A Series of Unfortunate Events
Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 108
Genre: AbenteuerFamilieKomödie
Verleih: United International Pictures
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 27.01.2005
Heimkino: 02.06.2005

Regie: Brad Silberling
Drehbuch: Robert Gordon
Literaturvorlage: Daniel Handler

Schauspieler: Jim Carrey (Graf Olaf) • Jude Law (Lemony Snicket, der Erzähler) • Liam Aiken (Klaus Baudelaire) • Emily Browning (Violet Baudelaire) • Timothy Spall (Mr. Poe) • Catherine O'Hara (Justice Strauss) • Billy Connolly (Onkel Monty) • Cedric the Entertainer (Constable) • Luis Guzmán (Glatzkopf) • Jennifer Coolidge (Frau) • Meryl Streep (Tante Josephine) • Kara Hoffman (Sunny Baudelaire) • Shelby Hoffman (Sunny Baudelaire) • Dustin Hoffman

Produktion: Laurie MacDonald • Walter F. Parkes • Jim Van Wyck
Szenenbild: Rick Heinrichs
Kostümbild: Colleen Atwood
Maskenbild: Kathleen Freeman
Kamera: Emmanuel Lubezki
Musik: Thomas Newman
Schnitt: Michael Kahn

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Bild: United International Pictures

1 customer review

befriedigend
27.01.05
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