Die Berufung - Ihr Kampf für Gerechtigkeit

Kinoplakat Die Berufung

Ruth Bader Ginsburg, die gerne auf RBG abgekürzt wird, ist nach dem Dokumentarfilm "RBG - Ein Leben für die Gerechtigkeit" erneut Thema eines Films. Die Spielfilm-Biografie stellt den Beginn ihrer erstaunlichen Karriere vor.

Für Ruth Bader Ginsburg (Felicity Jones) ist es eine Selbstverständlichkeit an der Harvard University Jura zu studieren. Für die Universität und die Gesellschaft stellt sie noch eine Ausnahme dar, Frauen sind deutlich in der Minderheit. Während der Vorlesungen wird sie oft ignoriert und trotz eines glänzenden Abschlusses will niemand eine Rechtsanwältin einstellen. Viel leichter fällt es ihm Mann Martin Ginsburg (Armie Hammer) eine Stelle als Anwalt für Steuerrecht zu finden.
Die Professorin Ruth beginnt zu lehren. Im täglichen Leben wie auch in der Rechtsprechung kommen ihr Fälle unter, in denen Menschen wegen ihres Geschlechts diskriminiert werden – obwohl dies den Gesetzen widerspricht. Ein Steuerfall weckt ihren Kampfgeist. Ein Mann wird steuerlich benachteiligt, weil er seine alte Mutter zuhause pflegt. Wäre er eine Frau, läge der Fall anders. Gemeinsam mit ihrem Mann und Freunden der American Civil Liberties Union (ACLU) beginnt sie an dem Fall zu arbeiten. Wenngleich sie zuvor nicht als Anwältin vor Gericht aufgetreten ist, gelingt es ihr einen Präzedenzfall zu schaffen.

Kritik

Die filmische Biografie verfolgt die Anfänge der Karriere von Ruth Bader Ginsburg (Felicity Jones), die später als Beisitzende Richterin am Supreme Court (dem obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten) arbeiten wird. Neben der Situation der Hauptrolle wird auch aufgezeigt, welches Denken in den späten 1950er Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika herrscht. Verkürzt gesprochen ist es eine von Männern dominierte Gesellschaft. Die Rolle des Mannes besteht in der des Ernährers und die der Frau darin, die Kinder zu erziehen und den Haushalt zu führen. Aus den sehr traditionellen Sichtweisen folgen Diskriminierungen beider Geschlechter.

Die filmische Biografie stellt das Geschehen in meist warmen, gesetzten Farben dar. Die Kamera folgt der Handlung mit Bedacht und mündet in eine ruhige Bildsprache. Die Mischung aus Einblicken ins Private und den beruflichen Situationen der Eheleute bilden die Grundlage für die Spielfilmhandlung. Das Ergebnis ist überwiegend rund, nur die Laufzeit ist unangemessen. Gegen Filmende beginnt die Handlung zu verlaufen und das absehbare Ende zieht sich.

Inhaltlich ist der Film weniger gemütlich als das Szenenbild. So weist Ruth Bader Ginsburg darauf hin, dass gesellschaftliche Umwälzungen nötig sind. Sie erwähnt, dass Frauen in den USA erst seit dem Jahr 1920 das Recht haben zu wählen. Der Zuschauer muss gut zuhören, weil der Stil des Films gesetzt ist und auch ungeheuerliche Fakten ruhig und sachlich präsentiert werden. Eine Randnotiz: Im Jahr 2018 ist RGB ein Thema. Sie findet sogar im "The Lego Movie 2" eine kurze Erwähnung als Gerechtigkeits-Oma.

Fazit
Der Film "Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit" lockt weder mit seinem Titel noch mit seinem Inhalt zwangsläufig ins Kino. Was ganz klar für ihn spricht ist der Inhalt. Hinter der handwerklich sauberen Machart steckt ein sehenswertes Drama, dessen Problematiken nicht auf die Vereinigten Staaten von Amerika beschränkt sind, sondern dessen Themen uns alle angehen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: On the Basis of Sex
Land: USA
Jahr: 2018
Laufzeit ca.: 120
Genre: BiografieDrama
Verleih: Entertainment One
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 07.03.2019
Heimkino: 22.08.2019

Regie: Mimi Leder
Drehbuch: Daniel Stiepleman

Schauspieler: Felicity Jones (Ruth Bader Ginsburg) • Armie Hammer (Martin Ginsburg) • Justin Theroux (Mel Wulf) • Sam Waterston (Erwin Griswold) • Kathy Bates (Dorothy Kenyon) • Cailee Spaeny (Jane Ginsburg) • Jack Reynor (Jim Bozarth) • Stephen Root (Professor Brown) • Chris Mulkey (Charles Moritz) • Gary Werntz (Richter Doyle) • Francis X. McCarthy (Richter Daugherty) • Ben Carlson (Richter Holloway)

Produktion: Robert W. Cort • Jonathan King
Szenenbild: Nelson Coates
Kostümbild: Isis Mussenden
Maskenbild: Michelle Côté
Kamera: Michael Grady
Musik: Mychael Danna
Schnitt: Michelle Tesoro

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Bild: Entertainment One

1 customer review

gut
06.03.19
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