Die Bienenhüterin

Kinoplakat Bienenhüterin

Feel good Movie über eine Gruppe starker Frauen. Wie eine Bienenkönigin wacht die gutherzige August Boatwright über eine kleine Imkerei und ihre eigenwilligen Schwestern. Ihr Haus ist eine Art Trutzburg, an der böse Ehemänner und sogar die amerikanischen Rassenunruhen der 1960. Jahre abprallen. Das klingt zu schön, um wahr zu sein.

Im amerikanischen South Carolina der 1960. Jahre sind die 14-jährige Lily (Dakota Fanning) und ihr farbiges Kindermädchen Rosaleen (Jennifer Hudson) auf der Flucht. Lily vor dem cholerischen, gewalttätigen Vater; Rosaleen, weil sie in einem Weißen absichtlich Fruchtsaft auf die Schuhe goss und eine Entschuldigung verweigerte. Unterschlupf finden die Zwei bei den eigenwilligen Boatwright-Schwestern. Unter der Führung der ältesten Schwester August (Queen Latifah) leben die farbigen Frauen in ihrem rosa Haus wie auf einer Insel. Doch mit der Ankunft der Neuen beginnt ein neuer Abschnitt. Obwohl August bereits bei der Ankunft ahnt, dass Lily ein Geheimnis vor ihr verbirgt, spielt August zunächst mit und quartiert das Mädchen und die Frau im Honighaus ein. Hier wird der Honig geerntet und verarbeitet, der dann unter der Marke "Black Madonna Honey" verkauft wird und der beste der Gegend sein soll.

Mit der Zeit findet Lily heraus, dass ihre vor zehn Jahren verstorbene Mutter wie vermutet mit dem Haus, ja sogar mit dem Honighaus in Verbindung steht. Lily bekommt ihren ersten Kuss (von einem farbigen Jungen) und es gelingt ihr, ein Kindheitstrauma zu lösen. Doch die Rassenunruhen, die seit Verkündung der Bürgerrechte hochkochen, machen auch vor dem rosa Haus nicht Halt. Und dann kommt Lilys cholerischer Vater ihr auf die Schliche.

Kritik

Es gibt Filme, die sind warmherzig und erzählen ein schönes Märchen. Und es gibt Kino, das dem Ideal nacheifert. Leider fällt "Die Bienenhüterin" in die zweite Kategorie, denn die Handlung liegt unter einer dicken Schicht Puderzucker. Das ist schade, denn die Konflikte sind vorhanden: Lily leidet unter ihrem Trauma, ihr Vater lenkt seine Verzweiflung in Wutanfälle. Eine der Schwestern hat eine Psychose und bricht ständig in Tränen aus, die andere verbirgt ihre Gefühle unter einer harten Schale und die älteste Schwester versucht die Familie sowie die Imkerei zusammenzuhalten. Eine gestandene Person also, die Queen Latifah rein körperlich durchaus darstellt. Doch ihre Lebensphilosophien sind nicht tief gehend. Sinngemäß heißt es: "Alle Lebewesen – und seien sie noch so klein - wollen geliebt werden". Oder: "Manchmal ist Liebe nicht rein." Sätze, bei denen man schon bei Satzbeginn weiß, wie sie enden werden. Was ärgerlicherweise auch für die meisten Szenen gilt. Hinzu kommt der Umstand, dass alle Konflikte in wenigen Minuten ausgestanden sind.

Der nächste Schwachpunkt sind die Unglaubwürdigkeiten. Drei farbige Schwestern leben in einem Haus, das bereits ihrer Großmutter gehörte, und besitzen so viel Land, dass sie vom Rest der Welt praktisch isoliert sind. Es mag Ausnahmen gegeben haben, aber wenn die Großmutter und Mutter jeweils nur 40 Jahre alt wurden, gehören Haus und Anwesen seit mindestens 1880 Farbigen? Und in Zeiten der Rassenunruhen, in denen andere Schwarze im Film verschleppt und verprügelt werden, bleiben die drei Frauen völlig unbehelligt? Damit nicht genug kaufen Weiße den Honig, der unter der Marke "Black Madonna Honey" verkauft wird und auf dessen Etikett eine farbige Madonna zu sehen ist? Kann ich das glauben?

Eine weitere Unstimmigkeit ist die Besetzung der Rolle der Bienenkönigin mit Queen Latifah. Sie war das Kindermädchen von Lilys Mutter – müsste also mittlerweile um die 50 sein. Die Schauspielerin ist Jahrgang 1970 und bei den Dreharbeiten geschätzt 37. Somit als Rolle erstaunlich jung geblieben.

Fazit
Wenn ich beide Augen und die Hühneraugen zudrücke, ist "Die Bienenhüterin" sehenswert.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: The Secret Life of Bees
Land: USA
Jahr: 2008
Laufzeit ca.: 110
Genre: Spielfilm
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 23.04.2009
Heimkino: 21.08.2009

Regie: Gina Prince-Bythewood
Drehbuch: Gina Prince-Bythewood

Schauspieler: Queen Latifah (August Boatwright) • Dakota Fanning (Lily Owens) • Jennifer Hudson (Rosaleen Daise) • Alicia Keys (June Boatwright) • Sophie Okonedo (May Boatwright) • Paul Bettany (T. Ray Owens) • Hilarie Burton (Deborah Owens) • Tristan Mack Wilds (Zach Taylor) • Nate Parker (Neil) • Shondrella Avery (Greta) • Renee Ford Clark (Doll) • Sharon Conley (Violet) • Nicky Buggs (Cressie) • Jasmine Burke (Sugar Girl) • Emma Sage Bowman (junge Lily)

Produktion: James Lassiter • Joe Pichirallo • Will Smith
Szenenbild: Warren Alan Young
Kostümbild: Sandra Hernandez
Kamera: Rogier Stoffers
Musik: Mark Isham
Schnitt: Terilyn A. Shropshire

Anzeige

Kinoplakat Bienenhüterin Film kaufen bei Amazon.de
Als Amazon-Partner verdient Moviewolf.de an qualifizierten Verkäufen.

Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
23.04.09
Show more
Loading...
Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies und Skripte. Durch "Akzeptieren" stimmst Du der Verwendung zu. Durch "Ablehnen" stimmst Du nicht zu und es kann zu Dysfunktionen kommen.