Die Erde von oben

Kinoplakat Die Erde von oben

Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller von Yann Arthus-Bertrand zeigt der Film "Die Erde von oben" auf interessante Weise unseren Planeten aus einem völlig neuen Blickwinkel. "Der Film "Die Erde von oben" ist eine freie Interpretation der Entstehung der Erde, der Schönheit, der Vitalität und des menschlichen Schicksals.

Der Film "Die Erde von oben" basiert auf den Fotografien von Yann Arthus-Bertrand, die im gleichnamigen Bestseller-Bildband "Die Erde von oben" erschienen sind. Diese Dokumentation, gedreht von Regisseur Renaud Delourme, führt den Zuschauer zu faszinierenden Orten unseres Planeten, die hier dem Betrachter aus neuen und ungewöhnlichen Blickwinkeln präsentiert werden.

Der Film ist, in Anlehnung an die biblische Schöpfungsgeschichte, in sieben Kapitel gegliedert: Genesis, Mensch, Sinne, Babel, Chaos und Ordnung, Zivilisation und Terra Incognita. Und so laufen vor dem Zuschauer ungemein beeindruckende Bilder von Schönheiten und Sehenswürdigkeiten aus aller Welt ab, während im Off ein Vater mit seinem kleinen Sohn eine geradezu philosophische Unterhaltung dazu führt. Zu den selten gesehenen Bildern und den ungewöhnlichen Klängen der Musik, fragt das Kind dem Vater ein Loch in den Bauch und der antwortet ihm. Manchmal nachvollziehbar, manchmal abgehoben, teils ökologisch, teils poetisch.

Die Reise beginnt in Neukaledonien, wo das einmalige "Herz von Voh" inmitten der Mangrovenlandschaft liegt. Ein Naturwunder, das von Zerstörung bedroht ist, und doch das Sinnbild für die Genesis. Der Film, der eigentlich kein "Film" im wahren Sinne des Wortes ist, weil er ja keine bewegten Bilder zeigt, sondern nur gefilmte Fotos, führt weiter in die afrikanische Wüste und zu den Kamelkarawanen, die seit Jahrtausenden diese Wüste durchqueren. Ein Beispiel für den Überlebenswillen der Menschen. Wir sehen Bilder wie die von den endlosen Wolkenkratzern von Tokyo, wo verspiegelte Fenster die metallischen Farben wieder und immer wieder spiegeln. Der "Turmbau zu Babel" wird hier in die moderne Zeit übertragen. Auf die farbenprächtigen kanadischen Herbstwälder folgt der gigantische "Krater von Charlevoix", der durch den Einschlag eines gigantischen Meteoriten entstand, dessen Auswirkungen angeblich einst die Dinosaurier aussterben ließen. Ein Beispiel dafür, wie aus Unordnung Ordnung entstehen kann und umgekehrt.

Im Laufe der Jahrtausende hinterlassen wir Menschen mit unserer Zivilisation und Religion unübersehbare "Gedenksteine": die Felsfassade von Ed Deir in Petra, den Seenpalast in Rajasthan, die pfeilförmigen Minarette der Hagia Sophia in Istanbul, die Moschee von Agadez in Niger, das ausgegrabene Kreuz von Lalibela in Äthiopien. Dazu die ungewöhnliche und lautmalerische Musik von Armand Amar, die mit viel Fantasie und Fingerspitzengefühl eingesetzt wird: Soufigesang zu den Bildern von Petra, eine indische Flöte im Hintergrund zu einem Gedicht von Harun Teboul über die Erschaffung der Welt. Aber auch armenischer Gesang, eine Viola d’Amore, ein Oud, eine Derbouka, viel japanische Perkussion, Fulaflöten, Streichinstrumente, Klavier sind zu hören. Die Dialoge dazu sprechen Thomas Fritsch und Malte Stübbing, und man hört Auszüge aus dem "Kleinen Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry und aus "Das Rätsel des Humanen. Grundfragen einer neuen Anthropologie" von Edgar Morin.

Kritik

Die Bilder, die der Fotograf Yann Arthus-Bertrand von den Wundern dieser Welt gemacht sind, sind wirklich wunderschön. Die Art und Weise, wie Regisseur Renau Delourme in seinem Dokumentar-Film "Die Erde von oben" diese Fotografien mit Musik und Text umgesetzt hat, ist absolut beeindruckend. Und die Texte werden von Thomas Fritsch und dem kleinen Malte Stübbing auch sehr feinfühlig gesprochen.

Aber zwei Dinge sind mir – nun sagen wir mal: "etwas unangenehm" – aufgefallen. Ich bin in meinem Leben schon sehr viel gereist, aber trotzdem gibt es immer noch viele Ecken, die ich nicht kenne. Und einige davon sind in diesem Film zu sehen. Nur – niemand sagt oder schreibt bei diesen wunderbaren Bildern dazu, wo das ist! Man sieht eine grandiose Ansicht, und hat keine Ahnung, wo sie sich befindet, oder wie sie heißt! Und während man noch nachgrübelt, wo sich dieses faszinierende Stück Natur wohl befinden könnte, verpasst man schon das nächste Bild, den nächsten Text. Erst beim Abspann laufen dann links die Bilder in klein mit Unterschrift ab. Aber da wieder so schnell, dass man mit dem Lesen nicht nachkommt. Aber vielleicht soll man damit ja dazu "animiert" werden, die Bildbände zu kaufen.
Und das andere, was ich bei diesem Film nicht so ganz verstehe, ist: warum filmt jemand die Fotos von jemand anderem ab, um einen Film mit abgefilmten Fotos zu drehen? Schließlich gibt es die Fotos ja schon in zwei gebundenen Bildbänden, von denen jeder 365 farbige Abbildungen hat und die im Knesebeck Verlag erschienen sind. Aber vielleicht gehe ich an die Sache auch ganz falsch heran und mir fehlt einfach der philosophische Touch für so was.

Regisseur Renaud Delourme sagte zu der Entstehung des Films: "Es war mir wichtig, im Film nicht zu viel zu sagen. Ich wollte zum Nachdenken anregen, die globale Vision vom Chaos und vom Kosmos, die Vorstellung von der Ordnung in der Unordnung beibehalten. Ich wollte dies in mehreren Bildern erzählen. In sieben "Tagen". Am Anfang war die "Schöpfung". Danach habe ich die Themen für Bildsequenzen ausgewählt und dann jede Sequenz umgesetzt. Ich wollte die Freiheit des Blicks in meinem Film bewahren, wie ein Vogel, der ganz hoch oben fliegt, dann herunterfliegt, landet, und wieder wegfliegt. Ich wollte die Dauer und den Überblick der Fotos beibehalten. Diese Dauer lässt ihnen die Freiheit. Eine Freiheit, um in die Details vorzudringen. Das nenne ich Kontemplation. Der Dialog zwischen Mann und Kind musste die Idee der Vermittlung hervorheben und die Musik musste überfliegen, nicht unterstreichen. Ich wollte diese impressionistische Mischung ohne vorgegebene Sätze und vorgeschriebene Karteikarten. Alles musste über Emotionen ablaufen. Man darf nicht im Kopf des Zuschauers auf einer Botschaft herumreiten. So gesehen ist dieser Film das genaue Gegenteil von einem Film mit "Appellcharakter". Die Botschaft steckt schon in uns. Wir wissen, dass die Erde eine Einheit ist, dass sie einzigartig ist, und wir sie respektieren müssen. Ich habe versucht, mit diesem Film eine verborgene Sensibilität zu wecken, diesen Sinn für das Wunderbare, den wir alle in uns tragen."

Fazit
Der Film "Die Erde von oben" mit den Fotografien von Yann Arthus-Bertrand ist wirklich wunderschön anzusehen, die Texte sind teilweise sehr ergreifend, teilweise sehr philosophisch, und die Musik ist faszinierend. Wer sich allerdings einen informativen Naturfilm über die Wunder unserer Erde erwartet, der wird enttäuscht sein.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 50 %


Alternativtitel: La Terre vue du ciel • Earth from Above
Land: Frankreich
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 68
Genre: Dokumentarfilm
Verleih: Stardust Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 14.09.2006
Heimkino: 23.02.2007

Regie: Renaud Delourme
Drehbuch: Yann Arthus-Bertrand • Renaud Delourme • Patrick Vanetti

Sprecher: Thomas Fritsch • Malte Stübbing

Produktion: Dominique Attal
Kamera: Laurent Fleutot • Daniel Marchetti
Musik: Armand Amar

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Bild: Stardust Filmverleih

1 customer review

befriedigend
14.09.06
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