Die fast vergessene Welt

Kinoplakat Die fast vergessene Welt

Manchmal sind die einfachen Dinge die besten. So gilt Spaghetti Bolognese als eines der Lieblingsgerichte der Deutschen. Und auch bei Filmen ist das Einfache manchmal das Bessere. Ist diese einfach gestrickte Komödie ein weiterer Fall?

Dr. Rick Marshall (Will Ferrell) meint ein verkanntes Genie zu sein. Vielleicht ist das so, weil seine Forschungen befremdlich anmuten. So möchte er das Problem der Rohstoffknappheit lösen, indem fossile Brennstoffe aus anderen Dimensionen ausschöpft werden. Für ihn ist das keine fixe Idee, denn er glaubt an die Möglichkeit von Reisen durch Zeit und Raum. Mehr noch: Er ist derartig besessen von dieser Vorstellung, dass er sogar eine Zeitreise-Maschine gebaut hat. Außer Marshall begeistern sich nur wenige Menschen für diesen Forschungszweig. Eine der wenigen Enthusiasten ist Holly Cantrell (Anna Friel). Sie ist wie Marshall besessen von der Vorstellung durch die Zeit zu reisen und überredet ihn zu einem wissenschaftlichen Experiment unter realen Bedingungen.

Der Feldversuch gelingt und versetzt die Forscher samt ihrem Begleiter Will Stanton (Danny McBride) in eine Parallelwelt. Dort treffen sie rasch auf Freunde und Feinde. Genauer gesagt haben sie nur einen Freund. Der ist ein Affenmensch und behauptet, Prinz eines Stammes zu sein und über einen Harem von mehr als 7000 (leider hässlichen Frauen) zu verfügen. An Feinden wiederum mangelt es nicht. Zu ihnen zählt ein Tyrannosaurus Rex, den sich Marshall zum persönlichen Feind macht, indem er die Intelligenz des Dinosauriers beleidigt. Doch das ist nur eines von vielen Problemen und Hindernissen auf dem steinigen Weg der Rückkehr in die eigene Zeit.

Kritik

An diesem Film werden sich die Geister scheiden. Wer es sehr einfach mag, wird den tiefstapelnden Humor mögen und sich im Kino halb totlachen. Etwas anspruchsvollere Naturen könnten zwischen Staunen und Erschütterung schwanken. So hat die Handlung mit Logik nichts im Sinn. Da klappt die Verständigung zwischen Urzeitmensch und Jetztzeitmensch, weil eine Forscherin zuvor die Sprache von Affen erlernt hat. Die bekanntlich keine Worte zur Verständigung nutzen. Doch in der "fast vergessenen Welt" ist verbaut, was gefällt, einen Gag einbringt oder einfach nur von einer Szene in die nächste überleitet. So spricht die Forscherin Anna nicht nur die Affensprache. Nach ihrer Ankunft in der Parallelwelt macht sie aus ihren langen Hosen kurze Hosen. Um anschließend tagelang unter glühender Sonne durch die Wüste zu laufen, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen oder braun zu werden. Das ist ebenso logisch wie der Swimmingpool, der mitten in der Wüste liegt, und nie austrocknet. Ein weiteres Beispiel ist der Umstand, dass Wüste und Sumpf nur wenige Gehminuten trennen.

Weiterhin stören kann man sich an den schauspielerischen Leistungen der Darsteller. Einige Szenen machen den Eindruck von Probeaufnahmen. Ähnliches gilt für das Niveau der technischen Tricks. Für die CGI (Computer Generated Imagery) saß wohl ein Praktikant am Rechner? Der Humor ist von der bescheuerten Sorte. Die meiste Zeit wird über Dinosaurier-Kacke, -Urin oder Sex gewitzelt. Es gibt auch Witze, über die ich schmunzeln kann. So betont der Doktor, das Gehirn der Dinosaurier sei nicht größer als eine Walnuss. Woraufhin der beleidigte T-Rex ihm eine Walnuss von urzeitlichen Ausmaßen vor die Füße wirft.

Fazit
"Die fast vergessene Welt" setzt auf ausgesprochen einfachen Humor und schert sich nicht um Logik oder künstlerische Ambitionen. Etwas, dem ich die Daseinsberechtigung nicht absprechen will. Auch ich mag es hin und wieder einfach. Aber für diesen Film fehlt mir die Ader.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: Land of the Lost
Land: USA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 95
Genre: AbenteuerKomödieScience-Fiction
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 01.10.2009
Heimkino: 04.02.2010

Regie: Brad Silberling
Drehbuch: Chris Henchy • Dennis McNicholas

Schauspieler: Will Ferrell (Dr. Rick Marshall) • Anna Friel (Holly Cantrell) • Danny McBride (Will Stanton) • Jorma Taccone (Chaka) • John Boylan (Enik) • Matt Lauer (Matt Lauer) • Bobb'e J. Thompson (Kind) • Sierra McCormick (Kind) • Steven Wash Jr. (Kind) • Brian Huskey (Lehrer)

Produktion: Marty Krofft • Sid Krofft • Jimmy Miller
Szenenbild: Bo Welch
Kostümbild: Mark Bridges
Maskenbild: Simone Almekias-Siegl
Kamera: Dion Beebe
Musik: Michael Giacchino
Schnitt: Peter Teschner

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Bild: Universal Pictures International

1 customer review

ausreichend
01.10.09
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