Die Frau des Leuchtturmwärters

Kinoplakat Frau des Leuchtturmwärters

Programmkino: An der bretonischen Küste siedelt der Film eine unerfüllte Liebe an, die in melancholisch schroffen Bildern erzählt wird.

Die schönste Liebe ist die unerfüllte Liebe (insbesondere im Kino). Das erfährt Camille (Anne Consigny) eher zufällig, als sie auf ihre Heimatinsel vor der bretonischen Küste zurückkehrt. Das Elternhaus steht seit dem Tod ihrer Mutter leer und soll nun verkauft werden. In der ungeöffneten Post findet Camille ein Buch, das den Leuchtturm zeigt, auf dem ihr Vater arbeitete. Noch ahnt sie nicht, wie ihr eigenes Leben mit dem Roman "Die Frau des Leuchtturmwärters" zusammenhängt.

1963 kommt der schweigsame Antoine (Grégori Derangère) in das kleine Dorf auf Ouessant. Er hat eine der wenigen Stellen als Leuchtturmwärter ergattert, was den Kollegen wenig schmeckt, denn die Stelle war gedanklich bereits vergeben. So ist der anfängliche Umgangston unter den Männern ausgesprochen schroff. Man lässt den Neuen spüren, dass er nicht erwünscht ist. Doch Antoine nimmt das gelassen hin. Nur der Kater des Leuchtturms freundet sich augenblicklich mit dem Fremden an. Während die Wochen vergehen, entsteht langsam eine Freundschaft zwischen Yvon (Philippe Torreton) und Antoine. Dabei ahnt Yvon nicht, dass sich seine Ehefrau Mabé (Sandrine Bonnaire) und der Kollege vor Verlangen nach einander verzehren. In dem vermeintlichen Schutz der Dunkelheit finden sie während eines Festes zueinander. Ein Akt mit Folgen, unter anderem, weil sie beobachtet werden. Doch Yvon reagiert anders als erwartet. Nach einem kurzen Amoklauf schluckt er die Kröte, damit die Freundschaft zwischen den Männern nicht zerbricht. Doch Antoine trägt schon zu viel Last auf der Seele. Als er seine Vergangenheit offenbart, sind nicht nur die Frauen, die ihm zu Füßen liegen, geschockt.

Kritik

Die Frau des Leuchtturmwärters ist ein ruhiger Film, der von schönen Bildern und wunderbaren Momenten lebt. Das Wesentliche geschieht in Andeutungen Blicken und Gesten. So schenkt Mabé Antoine ein kleines Akkordeon. Die Rückgabe besiegelt das Ende ihrer aussichtslosen Liebe. Das ist in manchen Momenten etwas überzogen und ich wünschte, der große Schweiger möge dann und wann mal einen Ton sagen, oder mehr Charakterisierung erfahren, als nur der Traumatisierte zu sein. Aber insgesamt harmonieren die karge Landschaft und die kargen Dialoge. Schön anzusehen ist auch der Humor. So fertigt der Leuchtturmwärter während seiner Schichten Stühle. Die versucht nicht nur ein Straßenköter zu bepinkeln, sondern sie sind derartig vielzählig, dass man sie auf der Insel nicht mehr sinnvoll unterbringen kann.

Fazit
Die Frau des Leuchtturmwärters ist Programmkino mit attraktiven Darstellern in gelungener Form. Weitab von der Aufgeregtheit der großen Hollywoodproduktionen hat es die Melancholie des Meeres in Form einer unerfüllten Liebe eingefangen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: L'equipier
Land: Frankreich
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 104
Genre: RomantikSpielfilm
Verleih: Arsenal Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 16.06.2005
Heimkino: 27.01.2006

Regie: Philippe Lioret
Drehbuch: Philippe Lioret • Emmanuel Courcol • Christian Sinniger

Schauspieler: Sandrine Bonnaire (Mabé) • Philippe Torreton (Yvon) • Grégori Derangère (Antoine) • Émilie Dequenne (Brigitte) • Anne Consigny (Camille) • Martine Sarcey (Jeanne "heute") • Nathalie Besançon (Jeanne) • Thierry Lavat (Tinou) • Béatrice Laout (Nicole) • Christophe Kourotchkine (Lebras) • Bernard Mazzinghi (André) • Éric Bonicatto (Jo) • Nadia Barentin (Huberte)

Produktion: Christophe Rossignon
Szenenbild: Yves Brover-Rabinovici
Kostümbild: Pierre Bechir
Maskenbild: Judith Gayo
Kamera: Patrick Blossier
Musik: Nicola Piovani
Schnitt: Mireille Leroy

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Bild: Arsenal Filmverleih

1 customer review

gut
16.06.05
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