Die Geschichte vom weinenden Kamel

Kinoplakat Geschichte vom weinenden Kamel

Ein schöner, wenn auch sehr eigenwilliger Film. Er hätte gut in die Vorweihnachtszeit gepasst.

Der alte Hirte, der in der Wüste nach Feuerholz sucht, erzählt ein Märchen: "Vor vielen Jahren schenkte Gott dem Kamel ein Geweih für seine Gutmütigkeit. Eines Tages kam ein listiger Hirsch und bat das Kamel, ihm sein Geweih zu leihen. Er wollte sich damit für ein Fest im Westen schmücken. Das Kamel vertraute ihm und gab sein Geweih. Aber der Hirsch brachte es nie zurück. Seitdem halten die Kamele am Horizont Ausschau und warten immer noch auf seine Rückkehr."

Die Wüste Gobi ist eine besondere Welt. Einsam stehen die Zelte der Nomadenfamilie. Eng verbunden mit dem Schicksal der Großfamilie ist das Wohlergehen der Tiere. Selbst im Innern des Rundzelts tollen einige junge Schafe herum. Es ist die Zeit, in der die Kamele ihre Jungen zur Welt bringen. Zwei Tage dauert es, bis das letzte Junge das Licht der Welt erblickt. Für das weiße Kamel ist es eine raue Welt, denn seine Mutter verstößt ihr Kind. Das kann bei Erstgeburten oder besonders langen Geburten der Fall sein. Während sich die Nomaden liebevoll um das kleine Kamel kümmern, wird das Junge von der Mutter gebissen und verstoßen. Für einige Tage helfen die Tricks der Nomaden. Das Muttertier wird festgebunden, damit das Junge trinken kann und nicht verhungern muss. Doch das ist keine Lösung auf Dauer. Also wird der älteste Sohn der Familie losgeschickt um in der Stadt Hilfe zu holen. Der kleine Bruder darf mitreiten – und so legen die Kinder alleine die 400 Kilometer zurück.

Kritik

7 Wochen wurde für den halb dokumentarischen Film in der Wüste Gobi gedreht. Die Tränen der Kamelstute sind echt, denn das Tier war sehr aggressiv und ließ nur die Nomaden an sich herankommen; das Filmteam hielt gebührenden Abstand. Wer den Film sieht, kann sich leicht vorstellen, dass es bessere Bedingungen für einen Dreh gibt als die Wüste mit ihren Winden und dem Sand. Gegen Ende des Films steht eine Satellitenschüssel vor dem Zelt und wirkt wie ein Fremdkörper.
Interessant ist es zu sehen, wie ähnlich sich Menschen sind. Die Großeltern gehen nicht anders miteinander um als alte Ehepaare in Deutschland. Ugna ist von den Fernsehbildern und Videospielen ganz in den Bann geschlagen. Auf dem Marktplatz in der Stadt hockt ein junger Mann im typischen Imponiergehabe auf seinem Motorrad.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: Deutschland
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 90
Genre: DokumentarfilmSpielfilm
Verleih: Prokino
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 08.01.2004
Heimkino: 27.11.2004

Regie: Luigi Falorni • Byambasuren Davaa
Drehbuch: Luigi Falorni • Byambasuren Davaa

Produktion: Tobias Siebert
Szenenbild: Mendbayar Pol
Kostümbild: Unorjargal Amgaabazar
Kamera: Luigi Falorni • Juliane Gregor
Musik: Marcel Leniz • Marc Riedinger • Choigiw Sangidorj
Schnitt: Anja Pohl

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Bild: Prokino

1 customer review

befriedigend
08.01.04
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