Die Jagd zum magischen Berg

Kinoplakat Die Jagd zum magischen Berg

"Wir kommen in Frieden!" Aber die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ist am Dialog mit Außerirdischen nicht interessiert - selbst wenn sie in Gestalt zweier schutzloser Kinder kommen. Wie gut, dass einen Taxifahrer gibt, der das Herz am rechten Fleck trägt und den Kindern den Weg freimacht.

Für Jack Bruno (Dwayne Johnson) scheint es ein Tag wie viele andere zu werden. Eine Schicht lang Fahrgäste im Taxi chauffieren. Darunter gibt es jetzt, während der Alien-Expo, jede Menge Spinner, die in Star-Trek-Kostümen herumlaufen oder auf der Expo Vorträge halten. Dienst nach Vorschrift also? Auf den ersten Blick sehen seine neuesten Fahrgäste wie gewöhnliche Kinder aus. Doch Sara (Annasophia Robb) und ihr Bruder Seth (Alexander Ludwig) sind in Wahrheit Alienkinder auf einer heiklen Mission. Jack ahnt nicht einmal ansatzweise, welches Abenteuer ihm bevorsteht. Ganz anders die Regierung, die bereits die Verfolgung der Aliens aufgenommen hat mit dem Ziel, sie zu fangen – tot oder lebendig.

Der abgebrühte Jack nimmt alles gelassen, bis schwarze Autos auftauchen und versuchen, sein Taxi von der Straße zu drängen. Jack, der schon mit ganz anderen Problemen fertig werden musste, setzt sich zur Wehr und kann die Angreifer abschütteln. Damit hat er sich für eine Seite entschieden. Und er kämpft nicht aufseiten der Regierung. Dafür wird er Zeuge geheimer Experimente, deren Sinn ihm noch verschlossen bleibt. Doch Freude und Staunen währen nur kurz, denn den Kindern ist auch noch ein Terminator auf den Fersen, dessen Programmierung auf töten steht. Das weckt in Jack den Beschützerinstinkt und er verhilft den Alienkindern zur Flucht. Mit dem Ergebnis, dass sie nun dreifach verfolgt werden: Vom Terminator, der Regierung und Jacks ehemaligem Brötchengeber, der Jack zu krummen Geschäften zwingen will. Des Weiteren steht die Frage im Raum, wo ist das UFO der Kids abgeblieben? Und wie kommt man dran?

Kritik

Der deutsche Filmtitel "Die Jagd zum magischen Berg" gibt die Handlung treffend wieder. Ein hektischer Vorspann und eine hektische Eröffnung münden in eine überlange Verfolgungsjagd. Das soll Tempo und Spannung garantieren, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Handlung Herz und Seele fehlen. Nachdenken sollte man über den Inhalt besser nicht, denn das Gesehene wirft zu viele Fragen auf. So ist der Taxifahrer Jack sofort bereit, sein Leben für zwei Kinder aufs Spiel zu setzen, obwohl er die Hintergründe nicht kennt. Er weiß nicht, wer die Kinder sind und weshalb sie verfolgt werden. Sie könnten eine ansteckende Krankheit haben. Dann würde Jack ihnen helfen sie zu verbreiten. Oder sie könnten von Zuhause ausgerissen sein. Erst später erfährt er vom Notfallplan der Außerirdischen und dass die Kinder auf der Seite der Guten stehen.

Der nächste unlogische Punkt ist die Frage, weshalb die Kinder überhaupt menschliche Hilfe brauchen? Schließlich kann das Mädchen Gedanken lesen. Somit also an alle gewünschten Informationen gelangen. Des Weiteren beherrscht es Telekinese, kann dadurch Gegenstände beliebig bedienen und fernsteuern. Ihr Bruder ist in der Lage seine Molekularstruktur zu verändern. Er greift durch Hindernisse oder geht durch sie hindurch. Mit solchen Kräften sollte es doch möglich sein ans Ziel zu kommen und einen Terminator zu besiegen!

Auch das Vorgehen der Regierungstruppen ist nicht einleuchtend. Je nachdem wie es besser ins Geschehen passt, nutzen sie zur Verfolgung den schnellen Hubschrauber oder verhältnismäßig langsame Autos, um den Verfolgten einen Vorsprung zu verschaffen. Die diese dann nutzen, um seelenruhig durch die Ausstellung zu schlendern oder dem Hund eine Pinkelpause zu gönnen. Du liest richtig. Um den Niedlichkeitsfaktor zu erhöhen, adoptieren die Kinder während der Flucht einen Hund, der dann seine Bedürfnisse hat. Später taucht der Hund eine Zeit lang nicht mehr auf - um am Ende ein neues Herrchen zu brauchen. Selbstredend gibt es während der Flucht auch immer wieder ausreichend Zeit für hanebüchene Erklärungen.

Weiterhin störend finde ich die Klischees. So ist der unerschütterliche Glaube an Autos, die selbst schrottreif noch fahren, schon eigenartig. Die Stätte für die geheimen Experimente liegt, wie in Science-Fiction-Filmen üblich, in der Pampa. Aber warum? In der Steppe fällt es doch sofort auf, wenn plötzlich an einer verfallenen Hütte reges Kommen und Gehen herrscht. Im Gegensatz zur Stadt, in der von Haus aus ständig geschäftiges Treiben herrscht. Eigenartigerweise bietet der Außenposten der Regierung, in dem das UFO untersucht wird, ungesicherte Kanäle, deren Rohre so groß sind, dass Menschen bequem hindurchkriechen können.

Wer sich an der monierten Unlogik nicht stört, dem kann es missfallen, dass ausgerechnet in einem Film für Kinder und Jugendliche die Konflikte fast ausschließlich mit Gewalt gelöst werden. Dwayne Johnson spielt einmal mehr den starken Mann, der mit seinen Fäusten den Weg frei prügelt. Fürs Gute versteht sich. Dabei fließt zwar kein Blut, aber Gewaltanwendung als Universallösung zu propagieren, finde ich falsch.

Fazit
Der Film "Jagd zum magischen Berg" zielt auf Kinder und Jugendliche ab. Was allerdings keine Rechtfertigung für einen einfallsarmen Film ist. Die Einbeziehung des Themas Umweltschutz mag ihm einen aktuellen Anstrich geben - doch rund ist das Ganze nicht.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Race to Witch Mountain
Land: USA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 98
Genre: AbenteuerActionFamilie
Verleih: Buena Vista
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 09.04.2009
Heimkino: 13.08.2009

Regie: Andy Fickman
Drehbuch: Matt Lopez • Mark Bomback

Schauspieler: Dwayne Johnson (Jack Bruno) • AnnaSophia Robb (Sara) • Alexander Ludwig (Seth) • Carla Gugino (Dr. Alex Friedman) • Ciarán Hinds (Burke) • Tom Everett Scott (Matheson) • Chris Marquette (Pope) • Billy Brown (Carson) • Garry Marshall (Dr. Donald Harlan) • Kim Richards (Tina) • Ike Eisenmann (Sheriff Antony) • Tom Woodruff Jr. (Siphon)

Produktion: Andrew Gunn
Szenenbild: David J. Bomba
Kostümbild: Genevieve Tyrrell
Maskenbild: Anna Fleiner
Kamera: Greg Gardiner
Musik: Trevor Rabin
Schnitt: David Rennie

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Bild: Buena Vista

1 customer review

befriedigend
09.04.09
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