Aus den Anden (Cordillera de los Andes) macht der chilenische Dokumentarfilmer Patricio Guzmán die Gebirgskette der Träume und stellt damit heraus, dass bei ihm die Grenzen zwischen Dokumentation und philosophischer Betrachtung verwischen. Auf den ersten Blick ist es das Einfangen der Naturschönheit der Anden, die einen Großteil des Landes Chile bedecken. Im Weiteren ist es eine Überlegung, dass die Natur untrennbar mit den Gräueltaten verbunden ist, die während Pinochets Diktatur vorfielen. Und an diese möchte Guzmán erinnern, er lässt Prominente zu Wort kommen, die ihre persönliche Sicht auf die Vergangenheit des Landes mitteilen. Unter ihnen sind der Filmemacher Pablo Salas, die Sängerin Javiera Parra und der Schriftsteller Jorge Baradit.
Für Guzmán ist es der dritte Teil einer Filmreihe, die nach "Heimweh nach den Sternen" und "Der Perlmuttknopf" das Werk abschließt. Den Filmen gemein ist die Verbindung zwischen dem Offensichtlichem und dem Abstrahierten. So schlug Guzmán bereits eine Brücke zwischen dem Meer und den Regimegegnern, die dort ihr nasses Grab fanden. Auch erinnerte er daran, dass die Atacama-Wüste nicht nur Platz für Weltraumteleskope bietet, sondern dort auch Pinochets Konzentrationslager standen. Auf diese Weise möchte der Filmemacher daran erinnern, dass die Vergangenheit nicht vergessen werden darf und aufgearbeitet werden muss.
Inhaltsangabe geschrieben von: Tom
Land: Chile • Frankreich
Jahr: 2019
Laufzeit ca.: 85
Genre: Dokumentarfilm
Verleih: Real Fiction Filmverleih
FSK-Freigabe ab: -
Kinostart: 16.07.2020
Regie: Patricio Guzmán
Drehbuch: Patricio Guzmán
Schauspieler: Francisco Gazitúa • Vicente Gajardo • Pablo Salas • Jorge Baradit
Produktion: Renate Sachse
Kamera: Samuel Lahu
Musik: Miranda y Tobar
Schnitt: Emmanuelle Joly
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Bild: Real Fiction Filmverleih