Die Purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apokalypse

Kinoplakat Purpurnen Flüsse

Bombastisch, düsterer Thriller mit viel Mystery, Mönchen und Spürnase Jean Reno als Kommissar Niemans. Es beginnt mit einem Zug schweigender Mönche, die, begleitet von einem nächtlichen Gewitter, zu ihren neuen Zellen huschen. Dazwischen krächzt ein Rabe. Die Kamera fährt wiederholt über die Dornenkrone eines Kruzifix'. Der Neuzugang in Kammer 13 nagelt ein Kreuz an die Wand. Plötzlich quillt Blut aus der Mauer, läuft über das Kreuz. Kommissar Niemans (Jean Reno) findet schnell heraus, weshalb eine Wand bluten kann. Ein Mann wurde gekreuzigt und bei lebendigem Leib eingemauert. Aus der frischen Leiche floss das Blut. Der Auftakt für eine Reihe von blutigen Ritualmorden.

Im weiteren Ermittlungs-Verlauf hilft erst einmal Kommissar Zufall. Niemans ehemaliger Schüler Reda fährt einen jungen Mann an, der frappierende Ähnlichkeit mit Jesus hat. Die Nachforschungen in diesem Fall bringen die Polizisten auf die Spur einer Sekte, die einem wieder auferstandenen Jesus huldigt.
Deren Jünger glauben fest daran, dass die Apokalypse bevorsteht, weil die Sektenmitglieder Morden nach biblischem Vorbild zum Opfer fallen. Kein Zweifel, der Auftraggeber will die sieben Siegel brechen und das Buch der Apokalypse öffnen. Seine Helfershelfer, gesichtslose Mönche, scheinen nicht von dieser Welt zu sein. Sie springen wie Kängurus, kennen keinen Schmerz und morden mit Lust. Doch Niemans lässt sich weder von Spukgestalten noch von religiösen Zeichen hinters Licht führen.

Kritik

Drei Jahre nach dem Erfolg des ersten Teils folgt der zweite Teil, der ausdrücklich keine Fortsetzung sein. Produzent Ilan Goldman betont, wie vielschichtig die Welt der "Purpurnen Flüsse" sei. Es gäbe für verschiedene Regisseure Raum genug, ihre Fantasien auszuleben. Prinzipiell mag das richtig sein - das Ergebnis schränkt die Theorie ein. Der Versuch sichere Themen auf Bombast zu trimmen, überzeugt nur bedingt, denn der Film überstrapaziert seine Thematiken. So behandelt er alle christlichen Symbole, als seien sie unglaublich wichtige Indizien – selbst wenn sie nicht mehr sind als Raumschmuck. Dadurch gerät jeder Blick der Ermittler, jede Szene zu einer unheilschwangeren, gewitterschweren Einstellung. Die blutigen Morde dienen überwiegend dem Zweck des Schocks, denn das Drehbuch kann sie nur notdürftig rechtfertigen. Vorname und Beruf werden den Opfern zum Verhängnis ... Spannung ergibt das nur bedingt und ein Ausbau fehlt.

Die Triebkraft hinter dem Ganzen ist ausgerechnet ein alter, deutscher Nazi, der in Frankreich sein Unwesen treibt (womit der Film alte Wunden des Zweiten Weltkriegs wieder aufreißt). Die Idee geriet ebenso platt wie die Killermönche, die mit übermenschlichen Kräften arbeiten. Asiatischen Kampffilmen gleich fliegen sie über Abgründe, springen aus dem Stand meterhoch etc. Selbst Verletzungen oder abgetrennte Körperteile werden ignoriert. Die Erklärung dafür passt ins durchschnittliche Drehbuch. Unterlegt wird der Käse mit einer dröhnenden Musik, die die Handlung fast erschlägt.

Einer der Lichtblicke ist Jean Reno, dem die Rolle des raubeinigen Kommissars von Welt auf den Leib geschrieben. An seiner Seite agiert Benoît Magimel als Reda. Ein Jungspund, dem das Glück zuteil wird, mit seinem ehemaligen Ausbilder ermitteln zu dürfen. Die Zusammenarbeit zwischen den Schauspielern läuft gut. Daneben wirkt Camille Natta als Marie wie eine hübsche Beigabe des Drehbuchs. Zum einen spielt sie sehr farblos, zum anderen ist ihre Rolle als schlaues Püppchen in Uniform undankbar.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel:
Land: FrankreichGroßbritannienItalien
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 100
Genre: ActionKrimiMystery
Verleih: Tobis
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 08.04.2004
Heimkino: 18.10.2004

Regie: Oliver Dahan
Drehbuch: Luc Besson

Schauspieler: Jean Reno (Niemans) • Benoît Magimel (Reda) • Christopher Lee (Heinrich von Garten) • Camille Natta (Marie) • Augustin Legrand (Jesus) • Johnny Hallyday (Der Einäugige) • Gabrielle Lazure (Philippes Frau) • Serge Riaboukine (Vater Vincent) • André Penvern (Vater Dominique) • Francis Renaud (Polizist) • David Saracino (Polizist) • Michaël Abiteboul (Polizist) • Eriq Ebouaney (Polizist)

Produktion: Ilan Goldman
Szenenbild: Olivier Raoux
Kostümbild: Chattoune
Maskenbild: Karina Gruais
Kamera: Alex Lamarque
Musik: Frankii Elliott • Colin Towns
Schnitt: Richard Marizy

Anzeige

Purpurnen Flüsse Film kaufen bei Amazon.de
Als Amazon-Partner verdient Moviewolf.de an qualifizierten Verkäufen.

{joomplucat:136 limit=3|columns=3}Bilder: Tobis

1 customer review

befriedigend
08.04.04
Show more
Loading...
Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies und Skripte. Durch "Akzeptieren" stimmst Du der Verwendung zu. Durch "Ablehnen" stimmst Du nicht zu und es kann zu Dysfunktionen kommen.