Die unlangweiligste Schule der Welt

Kinoplakat Die unlangweiligste Schule der Welt

Maxe ist noch ein Kind und bereits gebeutelt. Die Schule macht keinen Spaß und die Eltern verstehen die Nöte ihres Sohnes nicht. Hilfe naht aus dem Weltraum ... Schule ist ein Muss und ein ergiebiges Thema. "Das fliegende Klassenzimmer" und "Die Schule der magischen Tiere" sind bereits in Kinos gezeigt worden. Jetzt folgt "Die (un)langweiligste Schule der Welt".

Maxe Zack hat ein Problem: Er besucht die langweiligste Schule der Welt. Klingt vertraut, aber diese Schule ist ein heißer Anwärter für die am meisten überregulierte Schule. Direktor Schnittlich hat ein Regelwerk erarbeitet, dass alles verbietet, was Spaß macht und sogar Dinge, die keinen Spaß machen. So ist selbst hinfallen verboten. Insgesamt 777 Regeln regeln den Schulalltag. Doch es gibt Hoffnung, denn die Behörde für Langeweilebekämpfung ist auf Maxe und die Schule aufmerksam geworden und schickt Rasputin Rumpus, damit der dem Treiben ein Ende bereitet. Damit beginnt für die Schulklasse ein Abenteuer.

Kritik

Der Familienfilm basiert auf den Büchern der Autorin Sabrina J. Kirschner, die auch das Drehbuch verfasste. Wäre der Film ein Aufsatz, stände darunter wahrscheinlich: Thema verfehlt. Das beginnt bei dem sehr abstrakten Titel. An der Schule herrschen derart viele Regeln, dass den Schülerinnen und Schülern vieles fehlt: Lebensfreude, Mut und Spaß am Lernen ohnehin. Dadurch tritt in gewisser Weise auch Langeweile auf. Doch geht es in erster Linie um Langeweile? Werden nicht vielmehr Regeln infrage gestellt? Letzteres ist ein Thema, das uns ab Kindesbeinen an beschäftigt. Das menschliche Zusammenleben benötigt Regeln, aber immer diese? Mit diesem Problem kämpfen auch die Figuren in Kinderbüchern der schwedischen Autorin Astrid Lindgren.

Zurück zum Film. Dessen Handlung schickt einen sympathischen Clown als Retter, der mit körperlicher Komik die im Kino anwesenden Kinder kaum zu Lachen brachte. Für einen Erwachsenen steht die Frage an, warum Rumpus die Schulklasse auf einen Schulausflug schickt, während der Plan vorsieht, das einzige Exemplar des Regelwerkes zu vernichten? Das bewahrt der Direktor in der Schule auf. Warum also wegfahren, wenn in der Schule gehandelt werden muss. Schließlich ist nur eine von mehreren Schulklassen abwesend, es gibt keine freie Bahn. Außerdem fragt der Kritiker: Gibt es tatsächlich nur ein Exemplar des Regelwerkes? Woraus lesen die Kinder im Unterricht vor und was wirft die Lehrerin später ins Wasser? Es muss ein Regelwerk sein, damit die Szene lustig ist. Vielleicht hat der Kritiker beim einmaligen Sehen nicht aufgepasst und kann keine einleuchtende Antwort geben.

Die Kinder sind zwischenzeitlich zu ihrem Schulausflug aufgebrochen. Ein altes Haus lädt zum Entdecken ein, was die Rasselbande ein wenig nutzt. Etwas gruselig sind die eingelegten Exponate und die ausgestopften Tiere. Das Potenzial der Umgebung schöpft die Handlung nicht aus. Die setzt leider nur wenige Versatzstücke zusammen, wie Katze plus Kronleuchter ergibt eine Rettungsaktion. Flugs geht es weiter und das Abenteuer macht einen zusammenhangslosen Eindruck, das Szene an Szene reiht. Die Kinder erleben nur kleine Veränderungen und zum guten Schluss lässt sich ein Gruppengefühl erahnen. Gleichviel Gewicht bekommen die Charaktere enttäuschenderweise nicht. Die Rollen der Erwachsenen sind unangenehm überzeichnet. Das beginnt bei den abgeleiteten Namen: Durchschnittlich wird zu Schnittlich. Felicitas Woll spielt die konformistische Lehrerin Penne. Max Giermann als Direktor Schnittlich erinnert an vergangene Zeiten so wie die braunen Schul-Uniformen und die Frisur von Erna Westphal. Unglückliche Entscheidungen, denn diese Zeit sind vorbei.

Kinder stellen wahrscheinlich die Frage nicht, warum die Behörde existiert und ihren Sitz im Weltraum hat. Und warum im Schullandheim Ampullen mit magischem Inhalt liegen. Erwachsenen, die den Kindern zuliebe ins Kino gehen, könnten solche Fragen durch den Kopf gehen. Antworten gibt die Komödie nicht.

Fazit
Das Potenzial blitzt auf. Leider mindern das zusammenhanglos geschriebene und hölzern umgesetzte Drehbuch den Spaß. Die im Kino anwesenden Kinder lachten laut über den Witz mit dem Helium. Den Rest der Vorführung war es verdächtig ruhig im Kinosaal.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Alternativtitel: Die (un)langweiligste Schule der Welt
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Laufzeit ca.: 87
Genre: FamilieKomödie

Verleih: Tobis
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 26.10.2023
Heimkino: 24.03.2024

Regie: Ekrem Ergün
Drehbuch: Sabrina J. Kirschner

Schauspieler: Serkan Kaya (Rasputin Rumpus) • Max Giermann (Direktor Schnittlich) • Felicitas Woll (Frau Penne) • Oliver Korittke (Hausmeister Traufe) • Lucas Herzog (Maxe Zack) • Erna Westphal (Frieda Geratwohl) • Otto Emil Koch (Anton) • German von Beug (Karl von Streichzapf) • Daniela Hofschneider (Lotte Zack) • Leevi Tjelle Höhlein (Mariam Zack) • Nasya Bozna (Elinur Machmut) • Leni Stjarna K. (Suse Nöllinger) • Giorgio Perone (Pascal Schwazer) • Helge Gutbrod (Papa Zack)

Produktion: Stefanie Plattner
Szenenbild: Thomas Stammer
Kostümbild: Ramona Petersen
Maskenbild: Heidi Wick
Kamera: Eric Ferranti
Ton: Achim Burkart
Musik: Peter Peter
Schnitt: Sabine Brose

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Bild: Tobis

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25.10.23
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