Stammtisch-Humor mit bekannten Darstellern. Dave Buznik (Adam Sandler) ist ein zu beherrschter, ruhiger Mensch. Statt seinem Chef endlich einmal die Meinung zu geigen, schluckt Dave alles runter. Dabei erledigt er im Hintergrund die Arbeit seines Chefs; so war es seine Idee eine Mode-Kollektion für fette Katzen zu entwerfen.

Auf einem Flug muss Dave neben dem vierschrötigen Doktor Buddy Rydell Platz nehmen. Der ist laut, ruppig und ungepflegt als lebe er in einer Mülltonne. Die Stewardess verweigert Dave den Kopfhörer und sein Sitznachbar wird ausfällig. Als die Situation ohne Daves Zutun eskaliert, kehrt das Flugzeug um und Dave wird wegen Körperverletzung angeklagt. Die Richterin verurteilt ihn zu 20 Stunden Gruppentherapie "Anger Management". Die Therapie führt ausgerechnet Doktor Buddy durch.
Die Therapie-Gruppe besteht aus komischen Vögeln. Ein schwuler Latino mit Bierbauch, zwei großbusige, lesbische Pornodarstellerinnen - die Männer einladen, um ihren ungeheuren sexuellen Appetit zu stillen usw. Dave wird ein Agressi-Assi zugeteilt. Zwei Gruppenmitglieder sollen sich gegenseitig beim Aggressionsabbau helfen. Doch der Assi verwickelt Dave in eine Schlägerei, bei der Dave sich gegen einen Blinden zur Wehr setzen muss und einer Kellnerin mit dem Blindenstock die Nase bricht.
Wieder landet Dave vor Gericht, wieder erwischt er dieselbe Richterin, die ihn zu 30 Tagen Therapie bei Doktor Buddy Rydell verurteilt. Der zieht gleich bei Dave ein und teilt ab sofort Tisch und Bett mit ihm. Sogar zur Arbeit begleitet ihn der ungebetene Gast. Dave muss mitten auf der Straße anhalten und Lieder aus der West-Side-Story singen; sich mit einem schwulen, transsexuellen Stricher unterhalten oder eine scharfe Blondine anbaggern – nur damit der Doktor ihn bei seiner Freundin verpfeifen kann. Gehört alles zur Therapie!

Kritik

Adam Sandler als Dave und Jack Nicolson als Doktor Buddy schenken sich nichts in dieser Komödie. Die zwei Schauspieler setzen alles daran, das Niveau immer weiter zu drücken. Jack Nicolson übernimmt dabei die komische Rolle und versucht es mit seiner bekannten Grinse-Masche. Adam Sandler versucht sich im Charakterfach, doch sein Gesicht bleibt ausdrucksarm.

"Wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte" heißt es. Bei der "Wutprobe" ist das fraglich. Die Komödie kommt mit nur einem Furzwitze aus, doch das Drehbuch holpert und hat einige Eigenwilligkeiten aufzubieten. Eine Frau (Daves Freundin Linda) beauftragt einen Therapeuten ihren Freund zu therapieren. Der schafft es eine Mannschaft zu organisieren, die im Flugzeug eine Komödie abzieht. Der Flug kommt wegen der Vorfälle nicht am Ziel an, sondern muss umkehren. Es wäre also mit Schadensersatz zu rechnen. Später organisiert der Therapeut eine Schlägerei in einer Gaststätte und eine Verführerin, er schubst ein Auto aus der Parkgarage (Totalschaden).
Alleine die Kosten für die Schauspieler und die angerichteten Schäden wären immens hoch. Wer sollte das zahlen? Dazu kommt noch, dass die Situationen, in die Dave verwickelt wird, derartig konstruiert sind, dass kein Mensch mit halbwegs gesundem Menschenverstand diese Situationen glaubt.
Zu den Ungereimtheiten gesellen sich die Überzeichnungen der Komödie: Ein schwuler, transsexueller Stricher aus der Schweiz, der abends als Sicherheitsbeamter im Footballstadion arbeitet. Ein lesbisches Frauenpaar, das aus nymphomanischen Gründen als Pornodarstellerinnen arbeitet und sich Männer nach Hause einlädt, um den sexuellen Hunger zu stillen. Der amtierende Bürgermeister von New York applaudiert Dave im Stadion und fordert ihn auf zu reden. Nach der Rede klatscht der Bürgermeister frenetisch. Die Wendung zur romantischen Komödie, ist schon eigenwillig. In dieser Szene darf Adam Sandler dann auch endlich schreien.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %

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Bild: Columbia TriStar Film