Eiffel in Love

Kinoplakat Eiffel in Love

Der Eiffelturm ist das Wahrzeichen von Paris. Sein Bau war nicht unumstritten. Es kam zu Protesten und Widerstand, sogar die Tatsache, dass Alexandre Gustave Eiffel deutsche Vorfahren hat, wurde ihm vorgeworfen. Das romantische Drama nutzt nur einen Teil der Tatsachen und setzt auf den Bau des Turms romantische Verstrickungen.

Zu Beginn der Handlung wird dem französischen Ingenieur Gustave Eiffel für die amerikanische Freiheitsstatue gedankt. Eiffel korrigiert, dass die Statue nicht von ihm stammt, sondern nur die tragende Konstruktion. Dann bewirbt er sich für den Bau der Metro, wird jedoch ein anderes Projekt umsetzen. Für die Weltausstellung des Jahres 1889 wird ein Bauwerk gesucht und Eiffel reicht einen Entwurf ein. Er bekommt den Zuschlag und jede Menge Probleme. Große Teile der Bevölkerung lehnen den dreihundert Meter hohen Turm ab. Es werden Unfälle und Katastrophen vorhergesagt. Während des Baus streicht ihm die Bank die Gelder. Um nur einige Probleme zu nennen.

Auch privat hat Eiffel mit Widrigkeiten zu kämpfen. Unerwartet trifft er seine alte Liebe Adrienne Bourgès wieder und es folgt eine Affäre mit der verheirateten Frau. Das gefährdet den Bau des Turms, denn Adriennes Ehemann ahnt, was geschieht und er ist ein Mann mit Einfluss, der die Frau, die er liebt, nicht kampflos aufgeben wird.

Kritik

Das Drama "Eiffel in Love" arbeitet wie ein historischer Roman und mischt Fakten mit Fiktion, lässt den Helden eine Herausforderung lösen und setzt darauf eine Liebesgeschichte auf. Der Zuschauer erlebt den Bau des Eiffelturms in Paris; wohl wissend, dass der Turm gebaut worden ist. Die Erzählung lebt darum von der Ausschmückung des möglichen Hergangs. Der französische Ingenieur Eiffel muss gleich zu Filmbeginn etwas korrigieren. Die amerikanische Freiheitsstatue ist nur indirekt sein Werk. Die Ausgestaltung der Figur stammt von Frédéric-Auguste Bartholdi und das tragende Gerüst ist seine Konstruktion.

Aktuell möchte Eiffel die Pariser Metro bauen – aber der Staat hat eine Bitte. Für die kommende Weltausstellung fehlt noch ein Wahrzeichen und Eiffel möchte doch bitte an der Ausschreibung teilnehmen. Sein Büro reicht den Vorschlag eines dreihundert Meter hohen Turms ein und gewinnt. Mit dem Triumph kommen die Probleme: Die Bevölkerung und zum Teil auch die Presse wettern gegen das Projekt. Die Bauarbeiter streiken und die Finanzierung gerät in Schwierigkeiten. Eiffel trifft seine verflossene Liebe Adrienne Bourgès wieder und ist hin- und hergerissen zwischen dem Bau des Turms und seinem Herzen. Adrienne ist mittlerweile verheiratet und ihr Mann ist nicht bereit, die Frau, die er liebt, kampflos zu verlieren.

In stilistisch schönen Bildern erzählt die Handlung meist quirlig von Gustave Eiffels beruflichen und privaten Sorgen. Die Romantik bekommt dabei den Löwenanteil. Ein wenig schade, denn die Aufnahmen vom Bau wissen zu überzeugen. Etwa dann, wenn die Stümpfe aus den Fundamenten ragen und wenn mit technischer Raffinesse die Bauteile ausgelotet werden. Gefallen kann auch der Gesamteindruck mit seinen gesättigten Farben und der Inszenierung. Wenn die Kamera die Bauarbeiten einfängt, dann raucht gerne im Hintergrund ein riesiger Schlot. Lokalkolorit und Kostüme sind sehenswert.

Die Darstellerinnen und Darsteller agieren natürlich. Romain Duris als Gustave Eiffel eilt von Baustelle zu Baustelle (wenn man die Liebe eine solche schimpfen darf). Emma Mackey als Adrienne Bourgès hat starke Momente und dürfte gerne mehr zeigen, als feurig zu schauen.

Fazit
Alles in allem ist "Eiffel in Love" ein quirliger, romantischer Film mit schönem Lokalkolorit. Die Handlung springt in den Etappen und spart leider die Lösung der Probleme zugunsten der Romantik aus. Das Ende erfolgt abrupt und erstaunt durch Patriotismus.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Eiffel
Land: Frankreich
Jahr: 2021
Laufzeit ca.: 110
Genre: Drama
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 18.11.2021
Heimkino: 05.05.2022

Regie: Martin Bourboulon
Drehbuch: Thomas Bidegain • Caroline Bongrand • Martin Bourboulon • Martin Brossollet • Natalie Carter

Schauspieler: Emma Mackey (Adrienne Bourgès) • Romain Duris (Gustave Eiffel) • Pierre Deladonchamps (Antoine Restac) • Armande Boulanger (Claire Eiffel) • Michèle Clément (Bourgeoise) • Alexandre Steiger (Jean Compagnon) • Aurelien Luzeux (Ouvrier Tour Eiffel) • Andranic Manet (Adolphe Salles) • Philippe Hérisson (Édouard Lockroy) • Bruno Raffaelli (M Bourgès) • Jérémy Lopez (Maurice Koechlin) • Jérémie Petrus (Edmond)

Produktion: Vanessa van Zuylen
Szenenbild: Stéphane Taillasson
Kostümbild: Thierry Delettre
Maskenbild: Alma Bialas • Aurélie Bouchet • Stéphanie Caron • Marion Chevance • Michèle Constantinides • Rista Dimovitch • Mathilde Josset • Karine Palazzi • Stéphane Robert • Emilie Warrisse
Kamera: Matias Boucard
Musik: Alexandre Desplat
Schnitt: Virginie Bruant • Valérie Deseine

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Bild: Constantin Film

1 customer review

Gut
17.11.21
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