Ein Haus in Irland

Kinoplakat Ein Haus in Irland

New England, USA. Marilyn Vine feiert zusammen mit ihrer Familie den 15. Geburtstag ihres einzigen, innig geliebten Sohnes Dale. Dale bekommt von seinem Vater ein Moped, probiert es mit einem Freund zusammen aus, und verunglückt tödlich. Für Marilyn bricht eine Welt zusammen. Fast zur gleichen Zeit passiert das auch Ria Lynch am anderen Ende der Welt.

Der Film "Ein Haus in Irland" beginnt in New England, an der Ostküste der USA. Marilyn Vine (mütterlich: Andie MacDowell) und ihr Mann Greg (verstört: August Zirner) feiern mit der Familie und Nachbarn den 15. Geburtstag ihre einzigen, heiß geliebten Sohnes Dale. Dale hat von seinem Vater als Geschenk ein Moped bekommen. Überglücklich will er es sofort ausprobieren. Zusammen mit einem Freund starten sie zu einer kurzen Probefahrt. Der Freund steuert, verliert die Kontrolle, und landet im Swiming Pool. Dale stirbt bei diesem Unfall. Von da an ist Marilyn nicht mehr dieselbe. Ihre Trauer um Dale ist grenzenlos. Und sie gibt Greg die Schuld daran, schließlich hat er ihrem Sohn das Moped geschenkt. Die beiden leben in dem riesigen, sehr modern eingerichteten Haus nur noch nebeneinander her.

Zur gleichen Zeit führen Ria (fröhlich: Olivia Williams) und Danny Lynch (liederlich: Iain Glen) zusammen mit ihren Kindern im irischen Dublin eine glückliche Ehe. Meint jedenfalls Ria. Bis sie Danny vorschlagen will, noch ein Kind zu bekommen. Denn Brian (niedlicher Pummel: Johnny Brennan) ist inzwischen 11 und Annie (störrischer Teenager: Sarah Bolger) ist inzwischen 13, und da wäre ein Baby doch wunderbar. Da eröffnet ihr Danny, dass er bereits ein Baby bekommt, allerdings nicht von Ehefrau Ria, sondern von seiner Geliebten Bernadette (farblos: Heike Makatsch). Und mit der will er künftig auch zusammenleben. Ria wirft Danny hochkant aus dem gemeinsamen Heim, einem großzügigen alten Haus in der Tara Road, und ist nur noch kreuz unglücklich.

In Amerika beschließt Marilyn, für einige Zeit das Haus zu verlassen, zu viele unglückliche Erinnerungen hängen daran. Greg hat gerade für ein Semester einen Lehrerjob in Hawaii angenommen, da er der Meinung ist, der gemeinsame Aufenthalt auf der Insel könnte ihre gestörte Beziehung wieder kitten. Doch Marilyn will nicht nur von Zuhause weg, sondern auch von ihrem Mann. Um in Ruhe über eine eventuelle endgültige Trennung nachdenken zu können, beschließt sie nach Irland zu gehen. Sie ruft den Immobilienmakler an, von dem sie schon einmal ein Haus in Irland gemietet haben: Es ist Danny Lynch. Ria geht ans Telefon, als es mitten in der Nacht klingelt, da Danny ja hier nicht mehr wohnt. Marilyn erklärt der verschlafenen Ria, dass sie mit jemand in Irland für mindestens zwei Monate das Haus tauschen möchte. Ria erkennt die Chance und stimmt zu, ihr Haus mit dem von Marilyn zu tauschen.

Und so machen sich die beiden Frauen auf den Weg, jeweils im Haus der anderen wieder ihren Frieden zu finden. Natürlich finden sie dort nicht nur andere Verhältnisse und andere Lebensweisen, andere Freunde und auch natürlich die Ehemänner der jeweils anderen vor. Sie werden natürlich auch mit den Ärgernissen der anderen konfrontiert. Marilyn muss mit den Sprösslingen von Ria zurechtkommen, die erst später ihrer Mutter folgen werden, und mit deren Haustieren. Dafür lernt sie Colm (vertrauenerweckend: Stephen Rea) kennen, Rias Vertrauten, der sich in sie verliebt. Ria muss sich an die äußerst neugierigen Nachbarn gewöhnen und die ebenfalls gewöhnungsbedürftige amerikanischen Lebensweise. Und daran, dass mit ihren Kindern Brian und Annie auch ihr untreuer Ehemann Danny in Amerika auftaucht, der ihr mitteilt, dass das Haus in der Tara Road verloren ist, weil er es seinem Chef bei der Gründung der Firma als Sicherheit gegeben hat, und die Firma jetzt pleite ist. Entsetzt reist Ria zurück nach Irland und trifft dort zum ersten Mal Marilyn von Angesicht zu Angesicht. Die beiden Frauen verstehen sich auf Anhieb, und zusammen mit Freunden und Freundinnen hecken sie einen Plan aus, wie sie das Haus in der Tara Road retten können.

Kritik

Der Film "Ein Haus in Irland" heißt im Original "Tara Road" und stammt von der irischen Bestseller-Autorin Maeve Binchy. Maeve Binchy ist sozusagen die irische Rosamunde Pilcher. Und wie bei Pilcher, werden auch bei Binchy Romantik und ungerechte Schicksalsschläge ganz großgeschrieben. Da zerdrückt man schon eine Träne im Augenwinkel, wenn Ria voller Freude ein drittes Kind anspricht – und Danny ihr gezwungenermaßen mitteilt, dass er schon eines fabriziert hat, aber mit einer anderen. Wenn Ria endlich in New England ihren Frieden gefunden zu haben scheint, und Danny auftaucht und ihr mitteilt, dass ihr geliebtes Haus in der Tara Road bald einem anderen gehört. Wenn Marilyn keinen Platz in ihrem Haus findet, der sie nicht an den verunglückten Dale erinnert: Der Garten, in dem sie gefeiert haben, der Swimming Pool, in dem er gestorben ist, sein Zimmer, das sie nicht mehr betreten kann.
Aber es gibt natürlich auch fröhliche und komische Momente: Wenn Ria die überaus neugierigen Frauen aus Marilyns Nachbarschaft kennenlernt. Wenn beide Frauen per Telefon versuchen, sich im jeweils anderen Haus zurechtzufinden. Oder die Kommentare vom Teenager-Töchterlein, die stets süffisant und boshaft sind.

Fazit
Der Film "Ein Haus in Irland" ist gediegene Unterhaltung voller Herz und Schmerz, die aber eigentlich besser im Fernsehen aufgehoben wäre, als auf der Kinoleinwand. Auch die durch die Bank renommierten Schauspieler agieren eher gediegen als beschwingt. Alles in allem ein netter Film ohne besondere Höhepunkte.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: Tara Road
Land: Irland
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 97
Genre: Drama
Verleih: Concorde Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 29.12.2005
Heimkino: 12.07.2006

Regie: Gillies MacKinnon
Drehbuch: Cynthia Cidre • Shane Connaughton
Literaturvorlage: Maeve Binchy

Schauspieler: Jean-Marc Barr (Andy Vine) • Sarah Bolger (Annie Lynch) • John G. Brennan (Brian Lynch) • Jennifer Buckley (Secretary) • Virginia Cole (Mrs. Doyle) • Eileen Colgan (Nora) • Alan Devlin (Barney McCarthy) • Maria Doyle Kennedy (Rosemary Ryan) • Enrique Fonseca (Limo Driver) • Jia Francis (Heidi Franks) • Brenda Fricker (Mona McCarthy) • Bronagh Gallagher (Polly) • Andie MacDowell (Marilyn Vine) • Heike Makatsch (Bernadette)

Produktion: Miron Blumental • Brigid Olen • Noel Pearson • Sarah Radclyffe
Szenenbild: Derek Wallace
Kostümbild: Lorna Marie Mugan
Maskenbild: Dee Corcoran • Ailbhe Lemass • Dolly Ryan
Kamera: John de Borman
Musik: John E. Keane
Schnitt: Pia Di Ciaula

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Bild: Concorde Filmverleih

1 customer review

befriedigend
29.12.05
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