Sehenswertes Drama mit Denzel Washington. Whip Whitaker (Denzel Washington) ist als Pilot ein Künstler. Und nur seinem Können ist es zu Verdanken, dass bei einem Flugzeugunglück 96 von 102 Menschen überleben. Wer will das anzweifeln?
Heldentum zu hinterfragen schickt sich nicht. Und doch löst die Routineuntersuchung des Falls für Whip eine Lawine aus, denn sie zwingt ihn, seine Lebenslügen anzusehen.
Kritik
Das Plakat zum Film "Flight" lässt ein heroisches Drama vermuten. Und tatsächlich ist es ein Drama, doch das Wort heroisch kommt mir nicht in den Sinn. Vielmehr ist eine gut inszenierte und dramaturgisch solide aufgezogene Charakterstudie. Darin spielt Denzel Washington einen Mann, der seine Lebenslügen soweit zuspitzt, bis sie ihn zur Umkehr zwingen.
Eine Zeit lang gelingt es ihm seine Sucht nach Alkohol und Drogen zu verheimlichen. Doch das ist keine Rechtfertigung, die dunklen Punkte seines Lebens auszublenden. So weist er hinsichtlich des Unglücks zurecht darauf hin, dass technische Mängel den Absturz des Flugzeugs verursacht haben und es nur seinem Können zu verdanken ist, dass die Katastrophe so glimpflich ausging. Gleichwohl muss er anerkennen, dass er in dieser Hinsicht ein Held sein kann und gleichzeitig am Leben gescheitert ist.
Und auch die Rettungsanker, die ihm in Gestalt seines alten Freundes Charlie Anderson (Bruce Greenwood) oder der drogensüchtigen Nicole (Kelly Reilly) begegnen, helfen ihm letztendlich nicht, weil er selber keine Kehrtwende vollzieht. Die geschieht erst im allerletzten Moment, den der Film dramaturgisch etwas arg auskostet. Ansonsten wirkt der Schlingerkurs, den Denzel Washington mutig und überzeugend darbietet, glaubwürdig.
Fazit
Der Film Flight ist ein unbequemer Stoff, denn wer will schon einem Mann dabei zusehen, wie er sein eigenes Leben in den Sand setzt? Dass dieses Drama sehenswert ist, liegt in erster Linie an Denzel Washington.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70%
Jahr: 2012
Laufzeit ca.: 138
Genre: Drama
Verleih: Studiocanal
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren
Kinostart: 24.01.2013
Heimkino: 20.06.2013
Regie: Robert Zemeckis
Drehbuch: John Gatins
Schauspieler: Denzel Washington (Whip Whitaker) • Bruce Greenwood (Charlie Anderson ) • Kelly Reilly (Nicole) • Nadine Velazquez (Katerina Marquez) • Carter Cabassa (Passagier) • Adam C. Edwards (Passagier) • Tamara Tunie (Margaret Thomason) • Brian Geraghty (Ken Evans) • Conor O'Neill (Kip) • Charlie E. Schmidt (Tiki Pot) • Will Sherrod (Schecter) • Boni Yanagisawa (Camelia Satou) • Adam Tomei (Fran) • Dane Davenport (Derek Hogue) • John Crow (Reporter)
Produktion: Laurie MacDonald • Walter F. Parkes • Jack Rapke • Steve Starkey • Robert Zemeckis
Szenenbild: Nelson Coates
Kostümbild: Louise Frogley
Maskenbild: Teressa Hill
Kamera: Don Burgess
Musik: Alan Silvestri
Schnitt: Jeremiah O'Driscoll
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Bild: Studiocanal