Freddy vs. Jason

Kinoplakat Freddy vs. Jason

Bei der Fusion zweier großer Firmen spricht man von einer Elefantenhochzeit. Mit "Freddy vs. Jason" findet eine unter Killern statt. Die Idee ist nicht neu, die Hauptdarsteller des Films sind es ebenfalls nicht. Dennoch könnte das Zusammentreffen zweier Horror-Legenden interessant sein. In diesem Fall endet es ähnlich wie bei zwei Popstars, deren beste Jahre hinter ihnen liegen, und die ein Duett singen, um gegen das Vergessen anzukämpfen ...

Freddy erzählt zu Beginn des Films warum er zum Mörder wurde und weshalb er in der Elm Street morden konnte. Später wird Jasons Werdegang umrissen. Aktuell hat Freddy seine Kraft verloren, denn seine Existenz speist sich aus der Angst der Albträume seiner Opfer. Eine einfache Regel: Keine Angst, kein Freddy. Um das bewerkstelligen zu können, wurden alle Kids, die Freddys letztes Massaker überlebten, unter Drogen gesetzt. Sie fristen ein freudloses Dasein in einer Nervenklinik. Einige sind aufgrund der Überdosis des neuen Medikaments "Hypnocil" ins Koma gefallen.

Freddy findet einen Ausweg aus der verfahrenen Situation. Er erweckt Jason Vorhees, den Killer aus "Freitag der 13", wieder zum Leben. Das ist ganz einfach, denn Freddy nimmt die Gestalt von Jasons Mutter an. Jason beginnt in der Elm Street ein wenig zu metzeln und die Angst kehrt zurück. Freddy lässt sich schon mal sehen, hat aber noch nicht genug Energie um wirklich morden zu können. Doch allein sein Anblick genügt, um die Erinnerung an ihn wieder wachzurufen. Nun kann er in die Albträume der Teenager zurückkehren und sie meucheln. Leider hat Freddy seine Rechnung ohne Jason gemacht. Sie verfolgen dieselbe Zielgruppe und Jason schnappt Freddy auf Dauer zu viele Opfer weg. Natürlich kann es nur einen geben und somit kommt es zum unausweichlichen Kampf: Freddy vs. Jason.

Kritik

Der Film schwankt zwischen Horror-Film und Horror-Komödie. Entscheidet sich weder für das eine noch das andere Genre und überzeugt nur bedingt. Gleich zu Beginn wird eine barbusige Badenixe hingerichtet. In dieser Szene ist der Anblick der zum Platzen strammen Silikonbrüste gruseliger als die Handlung. Zum Gruseln ist auch die Moral des Films. Alle Teens, die Sex haben, müssen sterben. Am Ende überlebt das Paar, das nachweislich keinen Sex hatte.
Auf die Badeszene folgt eine lange Filmstrecke in der weibliche Teens mit hautengen Tops vor den Killern flüchten, während Jungs immer nur das eine wollen und ebenfalls vor Freddy oder Jason flüchten, insofern sie sich gerade nicht mit Drogen oder Alkohol voll pumpen. Natürlich gelingt die Flucht nicht und es wird geschlitzt, gestochen und gestorben.

Die Darsteller sind durch die Bank ausdrucksarm und konzentrieren sich auf einen Charakterzug. Monica Keena ist das saubere Püppchen (hat ihren Freund mit 14 verloren, ist jetzt 22 und hatte noch nie Sex). Ihr Motto: Nix gefallen lassen vom schwarzen Mann. Zudem überzeugt sie durch schreckgeweitete Augen. Ihr männliches Pendant Jason Ritter als Will ist der klassische Held. Einer, der sogar aus einer Nervenheilanstalt flieht, um seine Freundin zu retten. Bis zum Finale kämpft sich das Paar durch grauenvolle Dialoge und arrangierte Szenen – wie alle Darsteller des Films. Kelly Rowland als Kia gibt die Zickige, die ständig versucht die saubere Keena mit einem Typen ins Bett zu schicken. In einer fragwürdigen Szene muss Kia Jason Mund-zu-Mund-Beatmung geben, damit der nicht stirbt. Das Aberwitzige an der Szene: Erstens ist Jason unsterblich und zweitens spuckt der regelmäßig Wasser aus. Bei dieser Reanimation, drückte man das Wasser in die Lungen und Jason stürbe erst recht. Aber nun ja. Mit Verstand darf man an den Film nicht herangehen, denn dann fällt man zu schnell in die großen Story-Löcher.

Die Spannung ist selten höher als bei der Fahrt mit einer Geisterbahn und was dem Film an Schockeffekten sowie Nervenkitzel fehlt, versucht er durch die Anzahl der Opfer auszugleichen. Jason und Freddy befinden sich auf ihrem persönlichen Highway to Hell, der gut ausgebaut ist.
Erst im Finale kommt Tempo auf. Dafür wird der Kampf der Titanen, die beide unsterblich sind, gedehnt und gestreckt was die Machete und die Klingenhand hergeben. Bis am Ende der Kampf unentschieden steht und der Film mit einem offenen Ende ausgeht. Jason stapft mit Freddys Kopf aus dem See, doch Freddys Kopf ist noch lebendig wie ein Fisch im Wasser. Somit kann es theoretisch einen zweiten Teil geben.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: USA
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 93
Genre: Horror
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 20.11.2003
Heimkino: 06.08.2004

Regie: Ronny Yu
Drehbuch: Damian Shannon, Mark J. Swift

Schauspieler: Robert Englund (Freddy) • Ken Kirzinger (Jason) • Monica Keena (Lori) • Jason Ritter (Will) • Kelly Rowland (Kia) • Katharine Isabelle (Gibb) • Christopher George Marquette (Linderman) • Brendan Fletcher (Mark) • Tom Butler (Dr. Campbell) • Lochlyn Munro (Deputy Stubbs) • Kylie Labine (Freeburg) • Zack Ward (Marks Bruder) • Paula Shaw (Jasons Mutter) • Garry Chalk (Sheriff) • Jesse Hutch (Trey) • David Kopp (Blake) • Brent Chapman (Blakes Vater)

Produktion: Sean S. Cunningham
Szenenbild: John Willett
Kostümbild: Gregory B. Mah
Maskenbild: Tanya Hudson
Kamera: Fred Murphy
Musik: Graeme Revell
Schnitt: Mark Stevens

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

ausreichend
20.11.03
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