Free Birds

Kinoplakat Free Birds

Schon lange träumen Menschen davon den Lauf der Geschichte zu ändern, in der Zeit zurückreisen und etwas ungeschehen machen oder am besten gleich den Lauf der Geschichte zu modifizieren. In "Free Birds" verfolgen Truthähne dieses Ziel. Sie wollen die Menschen davon abbringen an Thanksgiving Truthahn zu essen.

Reggie ist unter den Truthähnen seiner Schar der Intellektuelle. Er versteht als einziger, dass der Farmer nicht ihr Freund ist und sie aus Nächstenliebe mästet, sondern weil die Menschen die Truthähne schlachten und aufessen. Doch man glaubt ihm nicht und Reggie lebt das Leben eines Außenseiters. Dabei wäre er doch so gerne Teil der Gruppe.

Über Umwege macht er die Bekanntschaft von Jake. Der ist auf einer Mission, die ihm der Super-Puter persönlich aufgetragen hat: Rette alle Truthähne! Dazu soll er mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit reisen und am ersten Thanksgiving im Jahr 1621 verhindern, dass Geflügel auf den Tisch kommt.

Gesagt getan landen die Zwei im Jahr 1621. Zu dieser Zeit leben die Truthähne noch frei und haben ihre Last damit gegen den schießwütigen Dynamite Joe zu bestehen. Ihr Motto, das ihnen zu kämpfen verbietet und sie in die Defensive drängt, hat ihr Überleben gesichert. Da stößt die Idee des großmäuligen Reggie, in den offenen Kampf zu ziehen, verständlicherweise auf Widerstand. Doch dann zwingen die Menschen die Truthähne zum Showdown.

Kritik

Es gibt Filme, die machen viele Fehler und unterm Strich sind sie dennoch gelungen. "Free Birds - Esst uns an einem anderen Tag" mangelt es eigentlich nur an Sinn, Spannung, Tempo und Humor. Was allerdings so gravierend ist, dass der Film leider untergeht. Die Geschichte der zwei ungleichen Truthähne entwickelt keinen Sinn; zumal das anfängliche Ziel gegen Ende des Films als nicht erreicht gezeigt wird. Die Menschen essen am ersten Thanksgiving statt Truthahn zwar Pizza, doch dass das noch in der Zukunft (also der Jetztzeit) so ist, behauptet der Film nicht. Also setzt der Film auf den Kniff, dass das ja gar nicht das Ziel war, sondern stattdessen war es Reggies Anliegen, endlich kein Außenseiter mehr zu sein - und das Ziel ist ja erreicht. Das Ende kann man als salomonisch oder als hingedeichselt einordnen.

Der Weg dahin ist langweilig. Die zwei ungleichen Streiter liegen sich zwar ständig in den Federn - doch ihre Streits sorgen nicht für Komik. Der Konflikt zwischen Mensch und Tier dient als klares Gut-böse-Schema und baut dabei kaum Spannung auf. Die Hetzjagden sind kurz und enden meist mit dem Sieg der Truthähne. Und selbst der finale Kampf ist in wenigen Szenen abgehandelt.

Dieses grundsätzlich einfache Schema, das auf leichtes Verstehen setzt, macht "Free Birds" zu einem geeigneten Kinderfilm. Doch selbst dann, wenn ich Kinder im Vorschulalter hätte, würde ich nicht wollen, dass sie diesen Film schauen, weil er für sie stellenweise doch zu finster ist und auch kein liebevoll für kleine Kinder aufbereitetes Werk ist. Bei etwas älteren Kindern wage ich zu bezweifeln, dass sie den Film interessant finden, weil er zu wenig Angriffsfläche bietet. Ein Film für die ganze Familie ist er auch nicht, weil er für Erwachsene kaum etwas bietet. Es gibt mal eine Anspielung auf "Men in Black" oder "Star Wars" beziehungsweise Witze, die nur Erwachsene verstehen (etwa dass der Präsident davon spricht, dass ihn ein Ereignis die Wiederwahl kostet). Doch die wenigen Brotkrumen werden keinen erwachsenen Zuschauer satt machen.

Damit ist der Film in allen bislang behandelten Punkten durchgefallen. Bleibt noch die Animation, die viel zum Gelingen eines Animationsfilms beiträgt. Zweckmäßig ist hier das Schlagwort. Die Reisen durch die Zeit etwa fallen lieblos aus. Und die Szenen im Geheimlabor oder in der Höhle der Truthähne kommen mit arg sparsamen Hintergründen daher. Die Animation der erwachsenen Truthähne geht in Ordnung; während die Küken stark an farbige Tennisbälle erinnern. Und auch die Menschen im Fort sehen aus, wie aus einem veralteten Computerspiel entnommen.

Fazit
Auf was die Macher von "Free Birds" hinauswollen erschließt sich mir nicht. Die Handlung vermengt verschiedene Motive. Die wilden Truthähne können für die Indianer und ihren Freiheitskampf stehen. Gleichzeitig auch als Rebellion des Geschöpfs gegen den Schöpfer. Wie gesagt, bleibt der Film für mich ohne Fazit. Und das Gebotene ist in erster Linie lahm.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Alternativtitel: Free Birds - Esst uns an einem anderen Tag
Land: USA
Jahr: 2013
Laufzeit ca.: 91
Genre: AbenteuerAnimationFamilieKomödie
Verleih: Senator Film Verleih
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 06.02.2014
Heimkino: 31.10.2014

Regie: Jimmy Hayward
Drehbuch: Scott Mosier • Jimmy Hayward

Sprecher: Rick Kavanian (Reggie) • Christian Tramitz (Jake) • Nora Tschirner (Jenny) • Oliver Kalkofe (S.T.E.V.E.) • Thomas Fritsch (Dynamite Joe) • Jorge Gonzalez (Amos) • Sante De Santis (Berlustoni)

Produktion: Scott Mosier
Musik: Dominic Lewis
Schnitt: Chris Cartagena

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Bild: Senator Film Verleih

1 customer review

ausreichend
06.02.14
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