From Hell

Kinoplakat From Hell

Schon eigenartig welche Mythen die Menschen beschäftigen und im Falle von Jack the Ripper auch faszinieren. Liegt es an der ungewöhnlichen Brutalität mit der der Mörder zu Werke ging? Halten es manche Menschen insgeheim für gerecht, wenn Frauen die ihren Körper verkaufen dafür mit dem Tod bezahlen? Weckt Jack the Ripper das Interesse, weil er nicht gefasst wurde?

In "From Hell" ist für derartige Fragen und Spekulationen oder Zweifel kein Platz, kein Raum für langwierige Ermittlungen oder gar viele verschiedene Tatverdächtige. Der Film serviert geradlinige Kost. Man setzt auf Klischees und eine brutale Darstellung. Und vor allen Dingen kennt er die Antwort auf die Frage: "Wer war Jack the Ripper?"

Johnny Depp in der Rolle des süchtigen Inspektors Abberline hat in einer Opiumhöhle schreckliche Visionen und sieht die Morde an den Huren voraus. Verhindern kann er sie nicht. Wie tragisch, dass er sich in das schönste der gefallenen Mädchen verliebt. Und dann schlägt Jack zu. Scheint's ist er direkt der Hölle entsprungen wie er in seiner schwarzen Kutsche, gezogen von schwarzen Pferden, durchs nächtliche Whitechapel donnert. Und wozu das Ganze? Es sind grausame Ritualmorde, die an den Freundinnen aus Rache vollzogen werden. Schuld ist Königin Victoria die von der ganzen Sache "not amused" ist.

Kritik

Der Film ist die Umsetzung der gleichnamigen Graphic Novel von Alan Moore und Eddie Campbell. Und vielleicht versuchen die Filmemacher der Vorlage durch einen Kunstfilm gerecht zu werden? Beantworten kann ich die Frage nicht. Subtilität lässt die Leinwandadaption vermissen. Die Figuren sind bewusst künstlich gehalten und Effekte verdeutlichen den Anspruch Kunstkino zu sein: Gürtelschnallen schließen mit Peitschenknall, Gaslaternen brennen mit der Lautstärke von Orkanen und wenn Jack the Ripper den Tritt seiner Kutsche herunterlässt, dann müsste eigentlich ganz London bei dem Lärm aus den Betten fallen.

Die Handlung beginnt verhältnismäßig blutarm und wird zunehmend grausamer und brutaler, um dann in einem regelrechten Blutbad zu enden. Mittendrin der vom Schicksal gezeichnete Inspektor, dessen Frau im Kindbett verstarb. Ihm zur Seite steht Godley, der ewige Assistent, der den Inspektor vor mancher Torheit rettet. Sogar ein kleines Happy End haben die Macher dem Film spendiert. An Stelle der netten Hure stirbt eine andere, die lesbisch ist. Und so ihre gerechte Strafe dafür bekommt homosexuell zu sein? Dass die eine Frau feuerrot ist und die Tote brünett, merkt außer dem Zuschauer und Inspektor Abberline niemand.

Fazit
Ja, From Hell ist Fantasie und keine Doku. Doch die Überzeichnungen und die Stilisierung treffen meinen Geschmack nicht. Inwieweit sich der Film an die Graphic Novel hält, vermag ich nicht zu beurteilen. Sie wurde mir ausgeliehen und war mir zu düster, um sie zu lesen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2001
Laufzeit ca.: 122
Genre: ComicHorrorKrimi
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 28.02.2002

Regie: Albert Hughes • Allen Hughes
Drehbuch: Terry Hayes • Rafael Yglesias
Literaturvorlage: Alan Moore • Eddie Campbell

Schauspieler: Johnny Depp (Inspector Abberline) • Heather Graham (Mary Kelly) • Ian Holm (Sir William Gull) • Jason Flemyng (Netley) • Robbie Coltrane (Sergeant Godley) • Lesley Sharp (Kate Eddowes) • Susan Lynch (Liz Stride) • Terence Harvey (Ben Kidney) • Katrin Cartlidge ("Dark Annie" Chapman) • Estelle Skornik (Ada) • Paul Rhys (Dr. Ferral) • Nicholas McCaughey (Officer Bolt) • Ian Richardson (Sir Charles Warren) • Annabelle Apsion (Polly) • Joanna Page (Ann Crook)

Produktion: Jane Hamsher • Don Murphy
Szenenbild: Martin Childs
Kostümbild: Kym Barrett
Maskenbild: Jirí Farkas
Kamera: Peter Deming
Musik: Trevor Jones
Schnitt: George Bowers • Dan Lebental

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
28.02.02
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