Hachiko

Kinoplakat Hachiko

Die sprichwörtliche Treue eines Hundes bildet die Grundlage für einen eingängigen Film über die Beziehung eines Professors und seinen Hund, der ihm bis über den Tod hinaus treu bleibt. Die Handlung basiert auf Tatsachen, in Japan wurde dem Hund sogar ein Denkmal gesetzt.

Für Professor Parker Wilson (Richard Gere) ist es ein Tag wie viele andere auch. An dessen Ende wird ihn der Zug in den Vorort zurückbringen, in dem er mit seiner Familie lebt. Aber dieser Abend wird anders als andere, denn Parker findet auf dem Bahnsteig einen herrenlosen Welpen. Da niemand den kleinen Hund abholt und auch der Bahnvorsteher nicht für ihn sorgen will, nimmt ihn Parker kurzerhand mit nach Hause. Zunächst versucht er Hachiko, wie er den Hund später nennen wird, vor seiner Frau zu verstecken. Doch das kleine Fellbündel macht sich selbstständig und provoziert die erste Verstimmung der Eheleute. Es soll jedoch nur wenige Tage dauern bis Hachiko nicht nur das Herz seines neuen Besitzers, sondern der gesamten Familie erobert hat. Die Treue des Hundes geht dabei so weit, dass er selbst nach dem plötzlichen Tod seines Herrschens zehn Jahre lang am Bahnsteig auf seine Rückkehr wartet.

Kritik

Der Film Hachiko basiert auf einer realen Geschichte aus dem Tokio der 1920er-Jahre. Ein japanischer Akita-Hund holte jeden Tag stets zur selben Zeit sein Herrchen, einen Universitäts-Professor, vom Bahnhof ab. Eines Tages jedoch wartete Hachiko vergebens - der Professor kam nicht mehr nach Hause. Dennoch kehrte der Hund zehn Jahre lang zum Bahnhof zurück. Diese unerschütterliche Treue berührte die Japaner so sehr, dass Hachiko noch zu Lebzeiten eine Bronzestatue auf dem Bahnhofsvorplatz errichtet wurde.

In der amerikanischen Fassung des Stoffs spielt Richard Gere den Professor erstaunlich zurückhaltend und gleichzeitig sehr menschlich. Er überlässt die Hauptrolle seinem Partner auf vier Pfoten. In der einen oder anderen Szene geht der Film sogar soweit, dass die Kamera das Geschehen aus der Perspektive des Hundes zeigt. Weitere Formen der Vermenschlichung gibt es jedoch nicht. Hachiko kann nicht sprechen und bleibt ein Hund. Das tut dem Film gut und macht das Geschehen sehenswert.

Ich bin jetzt nicht sicher, ob ich es als Geschmacksache bezeichnen soll? Der Schwerpunkt des Films liegt klar auf der Schilderung der Beziehung zwischen Mann und Hund. Diese Darstellung ist gefühlsbetont und ohne überzogenen Kitsch inszeniert. Etwas kurz kommen die Menschen. So sagt Joan Allen in ihrer Rolle als Ehefrau, dass sie nie wieder einen Hund haben wollte. Folglich muss es einen Grund geben, den man nicht erfährt. Und auch sonst bekommen die einzelnen Familienmitglieder zu wenig Raum und bleiben Randfiguren. Weiterhin zu loben ist das Zusammenspiel zwischen den Hauptdarstellern. Joan Allen und Richard Gere agieren wie ein eingespieltes Paar.

Auf der DVD finden sich neben dem Hauptfilm circa 26 Minuten Bonusmaterial. Unter anderem Interviews mit Richard Gere und Lasse Hallström in denen Interessantes über den Film zu erfahren ist. So etwa, dass für die Aufnahmen nicht nur ein Hund, sondern mehrere die Rolle des Hachiko spielten und die Nahaufnahmen mit Hündinnen entstanden.

Fazit
Hachiko ist ein Film, den ich nicht nur Hundeliebhabern ans Herz legen möchte. Lasse Hallström beweist mit seiner Regie, der richtige für einfühlsame Stoffe zu sein. Joan Allen würde ich gerne öfter auf der Leinwand sehen. Und Richard Gere, dessen Auftreten mir bereits in "Darf ich bitten?" und "Das Lächeln der Sterne" gut gefällt, spielt mit zunehmendem Alter immer besser.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 80 %


Original Filmtitel: Hachiko: A Dog’s Story
Alternativtitel: Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft
Land: USA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 93
Genre: DramaTierfilm
Stichwort: Hund
Verleih: Prokino
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 15.10.2009
Heimkino: 12.05.2010

Regie: Lasse Hallström
Drehbuch: Stephen P. Lindsey

Schauspieler: Richard Gere (Professor Parker Wilson) • Joan Allen (Cate Wilson) • Sarah Roemer (Andy Wilson) • Cary-Hiroyuki Tagawa (Professor Ken) • Jason Alexander (Carl • Der Bahnhofsvorsteher) • Erick Avari (Jasjeet • Der Hot-Dog-Verkäufer) • Davenia Mcfadden (Mary Anne • Die Buchhändlerin)

Produktion: Richard Gere • Bill Johnson • Vicki Shigekuni Wong
Szenenbild: Chad Detwiller
Kostümbild: Deborah Newhall
Maskenbild: LuAnn Claps
Kamera: Ron Fortunato
Musik: Jan A. P. Kaczmarek
Schnitt: Kristina Boden

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Bild: Prokino

1 customer review

gut
15.10.09
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