I love you Phillip Morris

Kinoplakat I love you Phillip Morris

Der Film erzählt aus dem Leben von Steven Russel, der versucht eine Existenz auf Lügen aufzubauen. Ein Mann, der lügt, um geliebt zu werden, der Liebe mit Geschenken erkaufen möchte und am Ende einsehen muss, dass ein ganzes Leben ein derartiger Schwindel war, dass es fraglich ist, ob es einen Steven überhaupt gegeben hat.

Als Steven Russel (Jim Carrey) in seiner Kindheit erfährt, ein adoptiertes Kind zu sein, erleidet er ein schweres Trauma. Er beschließt, der liebenswerteste Mensch der Welt zu werden, koste es, was es wolle. Dabei ist ihm auch die Selbstverleugnung recht. So wird Steve ein guter Christ, Ehemann und Familienvater. Ein plötzlicher Unfall rüttelt ihn wach. Er beschließt zu sich selbst zu stehen. Das bedeutet unter anderem, dass er Frau und Kind verlässt, weil er schwul ist. Er beginnt das Leben in vollen Zügen zu genießen und erkauft sich die Liebe von Männern. Um seinen Lebensstil, inklusive teurer Geschenke finanzieren zu können, begeht er Versicherungsbetrügereien am laufenden Band. Was ihn ins Gefängnis bringt, wo er seine große Liebe Phillip (Ewan McGregor) kennenlernt.
Aus der Anziehung auf den ersten Blick wird Liebe und Steven fällt in seine alten Muster zurück. Während Phillip von Steven nur geliebt werden will, beginnt der ihn mit Geschenken zu überhäufen. Das notwendige Kleingeld dazu stammt wieder aus Betrügereien.

Kritik

Wenn Filmstudios versuchen gleichgeschlechtliche Liebesgeschichten zu erzählen, kommt selten so ein Glücksgriff dabei heraus wie "Brokeback Mountain". "I Love you Phillip Morris" ist leider wieder ein Fall, der in netten Ansätzen stecken bleibt. Auf der Habenseite verbucht der Film den Mut, etwas weiterzugehen als andere Filme. Viel mehr Positives kann ich nicht berichten. Vielmehr überwiegen die Schattenseiten. So kommt es zwischen den Männern zu Küssen - die bei Gegenlicht gefilmt wurden und dadurch zensiert wirken. Darüber hinaus wirkt die Beziehung zwischen Steven und Phillip nie wie eine Beziehung. Jim Carrey und Ewan McGregor bleiben stets auf Distanz und machen nicht den Eindruck, als seien sie zwei Männer, die einander emotional nahe stehen. Anders gesprochen: Ihre Leistungen als Darsteller lassen zu wünschen übrig. Nicht nur, dass die Chemie zwischen den Zweien nicht stimmt. Evan McGregor etwa guckt die ganze Zeit, als müsse er gleich dahinschmelzen. Davon abgesehen ist seine Rolle keine wirkliche Rolle. Er bleibt im Film der Mann an der Seite der Hauptrolle. Jim Carrey verzichtet auf die zu befürchtenden Grimassenschneidereien ohne zu überzeugen. Weshalb die Schauspieler die homosexuellen Rollen annahmen, wenn sie sich dann doch nicht trauen sie zu spielen, bleibt mir unklar.
Mit dem Drehbuch bin ich ebenfalls nicht zufrieden. Der Versuch, eine Komödie in leise ironischem Ton zu erzählen schlägt fehl. Dazu ist die Handlung zu oberflächlich albern und es fehlt der rechte Biss; an ihr gelungen sind die schlagartigen Wendungen.

Fazit
Am Ende ist mir nicht klar, was der Film aussagen will. Die Männer werden nicht zum Paar. Steven nicht liebenswert und trotzdem kann das Ende so gedeutet werden, dass er das Opfer ist, mit dem man Mitleid haben soll. Nicht zuletzt enttäuscht die konventionelle Machart.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: USA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 96
Genre: KomödieLGBT
Verleih: Alamode Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 29.04.2010
Heimkino: 05.11.2010

Regie: John Requa • Glenn Ficarra
Drehbuch: John Requa • Glenn Ficarra

Schauspieler: Jim Carrey (Steven Russell) • Ewan McGregor (Phillip Morris) • Leslie Mann (Debbie) • Rodrigo Santoro (Jimmy) • Antoni Corone (Lindholm) • Brennan Brown (Birkheim) • Michael Mandell (Cleavon) • Annie Golden (Eudora) • Marylouise Burke (Barbara Bascombe) • David Jensen (Richter) • Dameon Clarke (Rechtsanwalt) • Clay Chamberlin (Arnie) • Louis Herthum (Doktor) • Morgana Shaw (Stevens Mutter) • Joe Chrest (Stevens Vater)

Produktion: Andrew Lazar • Far Shariat
Szenenbild: Hugo Luczyc-Wyhowski
Kostümbild: David C. Robinson
Maskenbild: Joel Harlow
Kamera: Xavier Pérez Grobet
Musik: Gary Calamar • Nick Urata
Schnitt: Thomas J. Nordberg

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Bild: Alamode Film

1 customer review

ausreichend
29.04.10
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