Shopping Center King

Kinoplakat Shopping Center King

Eine Komödie über Amerikaner, ihre Liebe zu Waffen und Gewaltfantasien. Mit Seth Rogen in der Hauptrolle steht nicht eben Feinfühligkeit zu erwarten. Und richtig: Der Film ist derb.

In "Shopping Center King - Hier gilt mein Gesetz" ist Ronnie Barnhardt (Seth Rogen) mit Leib und Seele Wachdienstleiter. Er nimmt seine Aufgabe sehr ernst, leidet allerdings darunter, dass er faktisch keine Macht ausüben kann, sondern nur ein wachsames Auge haben und Meldung erstatten und die Polizei rufen. Deshalb heißt der Film im Englischen auch treffend "Observe & Report". Ronnie darf nur verbal handgreiflich werden. Das tut er auch gerne. Außerdem erzählt er jedem - ob er es hören will oder nicht - seine Gewaltfantasien. Hätte er doch endlich eine echte Waffe in der Hand!

Was ihn weiterhin wurmt: Er kann bei Brandi (Anna Faris) aus der Kosmetikabteilung nicht landen. So sehr er auch an ihr baggert, sie lässt ihn abblitzen. Bis sie eines Tages das nächste Opfer eines Exhibitionisten wird, der sich auf dem Parkplatz Frauen nackt zeigt. Jetzt spielt sich Ronnie als Gentleman und Held auf, beschließt, den Perversen zu fangen, damit Brandi Genugtuung widerfährt und er bei ihr landen kann.
Über seinen Plan spricht er ausführlich mit Nell (Collette Wolfe) aus dem Coffeeshop, ohne zu merken, dass Nell ihn anhimmelt und er auf ihren Gefühlen herumtrampelt. Etwa indem er sie um Anmachtipps bittet. Das erste Date mit Brandi ist eigentlich ein totaler Fehlschlag. Erst vergisst sie den Termin, dann besäuft sie sich auf Ronnies Kosten, kotzt nach dem Date auf den Rasen, und der Sex macht auch keinen Spaß. Doch in Ronnies Fantasie schweben sie auf Wolke sieben, denn er kapiert wenig.
Des Weiteren bildet sich Ronnie ein, er habe Chancen ein echter Polizist zu werden. Seine Bewerbung scheitert am psychologischen Test. "Als Polizist eine Gefahr für sich und andere", lautet das Urteil. Doch Ronnie gibt nicht auf und eines Tages schlägt seine große Stunde.

Kritik

Der Film ist eine sehr derbe und dabei eigenartig konsequente Komödie. Sie versucht, gegen möglichst viele Konventionen zu verstoßen und das zu sagen und zeigen, was sonst unter den Teppich gekehrt wird. Sie zeichnet den Durchschnittsamerikaner als prüde, verlogen und unsagbar dumm. Aber auch an den Figuren lässt sie kaum ein gutes Haar. Hauptdarsteller Ronnie ist ein Vollidiot und Waffennarr. Als ihn eines Tages die Verzweiflung packt, konsumiert er mit seinem Kollegen Drogen und läuft für seine Verhältnisse Amok. Unter anderem verprügelt er die Kids, die auf dem Parkplatz verbotenerweise Skateboard fahren.

Seine Mutter ist eine nasse Alkoholikerin, die im Vollrausch inkontinent wird, der Vater hat die Familie nach Geburt des Kindes verlassen. Brandi ist eine Schlampe, die tagsüber die nette Verkäuferin mimt. Nach Feierabend giftet sie über die fetten, hässlichen Kunden und hat im Auto Sex auf dem Parkplatz. Die Polizisten haben Spaß an überflüssiger Gewaltanwendung.
Auch die Dialoge versuchen Tabus zu brechen. So legen sie es darauf an, möglichst oft das Four-Letter-Word zu nutzen. In einem Rededuell heißt es minutenlang nur F U. Eines Abends reden Mutter und Sohn über den Grund, warum der Vater die Familie verließ: Als Baby hattest du so viele Bedürfnisse. Hat Vater uns wegen mir verlassen? Definitiv!

Als Deutscher kann ich über den sehr derben Humor des Films lachen. Er geht in die Richtung der amerikanischen Sex-Komödien wie "Superbad" - legt den Schwerpunkt aber auf die Verballhornung von Gewalt, Macht und Ohnmacht.

Fazit
Der Film "Shopping Center King - Hier gilt mein Gesetz" bringt die Dinge brachial auf den Punkt. Zunächst klingt das Drehbuch wie ein Zwilling des "Kaufhaus Cops", aber diese Filme zu vergleichen, hieße Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Wer es ab und an mal derb mag, der ist hier richtig.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Observe & Report
Alternativtitel: Shopping Center King - Hier gilt mein Gesetz
Land: USA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 86
Genre: Komödie
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 18.06.2009
Heimkino: 23.10.2009

Regie: Jody Hill
Drehbuch: Jody Hill

Schauspieler: Seth Rogen (Ronnie) • Ray Liotta (Detective Harrison) • Michael Peña (Dennis) • Anna Faris (Brandi) • Dan Bakkedahl (Mark) • Jesse Plemons (Charles) • John Yuan (John Yuen) • Matt Yuan (Matt) • Celia Weston (Mom) • Collette Wolfe (Nell) • Randy Gambill (Flasher) • Alston Brown (Bruce)

Produktion: Donald De Line
Szenenbild: Chris Spellman
Kostümbild: Gary Jones
Maskenbild: Tarra D. Day
Kamera: Tim Orr
Musik: Joseph Stephen
Schnitt: Zene Baker

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

befriedigend
18.06.09
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