Identität

Kinoplakat Identität

Der Film eröffnet mit Doktor Malick (Alfred Molina), der die Akte eines Patienten analysiert. Man sieht das Bild des Patienten und bekommt Fetzen der aufgezeichneten Therapiegespräche zu hören. Dazu werden Zeitungsausschnitte ins Spiel gebracht, die sinngemäß davon berichten, dass ein Kind schizophren werden kann, ausgelöst durch einen Schock. Aus der Akte des Patienten erfährt man, die betreffende Person war das Kind einer Hure, das die Mutter einsperrte, während sie arbeitete.

Ein einsames, gottverlassenes Motel. Es regnet in Strömen. In schnellen Schnitten werden die Hauptpersonen des Films eingeführt. Das Ehepaar George York (John C. McGinley) und Alice York (Leila McKenzie) mit ihrem Sohn Timmy (Bret Loehr) hat eine Reifenpanne, weil sie über einen Schuh fuhren, denn die Hure Paris (Amanda Peet) verlor. Während Daddy den Reifen wechselt, wird Mum angefahren.
Der Unfallverursacher ist Chauffeur Ed (John Cusack), der die zickige Schauspielerin Caroline Suzanne (Rebecca DeMornay) kutschiert. Weil ihr Handy streikt und die Straße durch einen Sturzbach abgeschnitten wurde, fahren sie gemeinsam in ein nahe gelegenes Motel. Von hier aus startet Ed noch einmal durch um Hilfe zu holen. Er trifft auf Paris, deren Wagen eine Panne hat. Ed setzt seinen Wagen in einem Sturzbach fest und zwei weitere Personen kommen ins Spiel. Ginny (Clea DuVall) und Lou (William Lee Scott) sind frisch verheiratet. Sie kommen natürlich auch nicht über den Sturzbach, nehmen Ed und Paris auf und fahren ebenfalls in das Motel. Hinzu gesellen sich noch der Cop Rhodes (Ray Liotta), der den Schwerverbrecher Robert Maine (Jake Busey) transportiert. Sie treffen auf einen hypernervösen Motel-Angestellten Larry (John Hawkes).

Im Motel fühlt sich niemand wirklich wohl. Ginny spürt die Kälte, die plötzlich hereinbricht. Alice hört nicht auf zu bluten. Ed nimmt sich ihrer an und näht die klaffende Wunde am Hals. Die zickige Schauspielerin geht hinaus ins Freie, weil sie sich einen besseren Empfang ihres Handys erhofft und wird das erste Mordopfer. Ed findet ihren Kopf, der in einem Wäschetrockner bumpert. Nun geht es Schlag auf Schlag. Lou, Ginnys frisch angetrauter Ehemann wird ermordet. Der Schwerverbrecher, den der Cop bei sich hat, wird brutal ermordet aufgefunden, aus dem Tiefkühlschrank fällt eine Leiche. Alice stirbt an den Unfallfolgen ... Seltsamerweise wird bei allen Opfern ein Zimmer-Schlüssel gefunden. Der Count-down beginnt 10, 9, 8, 7. Doch warum müssen sie sterben? Ist daran wirklich der alte Friedhof schuld, auf dem das Motel steht? Geht der Rachegeist ermordeter Indianer um? Die Opfer tappen im Dunkel.

Kritik

"Identität" ist spannend - fast bis zum Ende. Wenn der Film seine Auflösung zu enthüllen beginnt, setzt ein Aha-Effekt ein, oder ein "na ja". Auf der Habenseite verbucht er viele Punkte für seine spannende Story. Man kann von Anfang an wissen worum es geht, wenn man gut genug aufpasst, denn der Film legt genügend Fährten. Man ahnt mit Sicherheit, es geht um einen schizophrenen Mörder, dessen Passbild man gleich zu Beginn sieht, doch keine der Figuren, die im Motel auftauchen, sehen wie der Mörder aus.

Die Atmosphäre ist düster. Die ganze Nacht über ist es dunkel und es gießt in Strömen. Das Licht ist schummrig und droht auszufallen. Die Nerven liegen bei den Gästen im Motel von Anfang an blank, wobei die Gründe dafür mitunter konstruiert wirken. Jeder scheint ein dunkles Geheimnis mit sich herumzutragen, dass er nicht enthüllen möchte. Hinter jeder Ecke könnte der Tod lauern und gnadenlos schlägt der gesichtslose Mörder zu. Viele, die man gerne für den Mörder halten möchte, werden das nächste Opfer und reichen den Verdacht wie bei einem Staffellauf weiter. Klassische Schockelemente mischen sich mit einem Hauch Übersinnlichem und sorgen für ein spannend, gruseliges Verwirrspiel. Die realen Szenen mischen sich mit der Erzählung des Tatherganges. Die Frage ist nur, wie gehören die realen Szenen und die Morde im Motel zusammen? Wer ist der schizophrene Mörder, der sein Unwesen trieb?

Die Auflösung setzt einige Zeit vor dem eigentlichen Ende ein und nimmt dem Film einen Gutteil seiner Spannung, denn spätestens mit der Präsentation des Mörders, weiß man was gespielt wird. Das Finale lässt den Film als eine Mischung aus Verwirrspiel und wirrem Psycho-Schocker dastehen.
Lesen Sie nur weiter, wenn Sie die Lösung des Rätsels wissen möchten. Der Mörder leidet unter einer dissoziativen Identitätsstörung und spaltete seine Persönlichkeit in zehn Teile! Um wieder zu gesunden, müssen alle überzähligen Persönlichkeiten sterben. Jeder der zehn Gäste im Motel ist somit eine der Persönlichkeiten des Mörders. Er nimmt zum Beispiel Rache an seiner Mutter, die eine Hure war und ihn einsperrte. In der Auflösung wirkt die Idee sehr konstruiert und irgendwie nicht ganz stimmig. Und zwar unabhängig davon, ob es die Krankheit in der Realität gibt. Im Film haftet ihr der Beigeschmack des Klischees an. Einige Punkte sind unangenehmen moralisch: Die Mutter wird sinnbildlich mit dem Tod gestraft (weil sie eine Hure ist). Der Doktor, der den Mörder vor der Todesstrafe rettet, wird später sein Opfer. Soll das heißen, man hätte den Mörder besser doch hingerichtet?

Fazit
"Identität" ist ein spannender Psycho-Schocker, dessen Drehbuch an einigen Stellen hinkt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: Identity
Land: USA
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 90
Genre: HorrorSpannung
Verleih: Columbia TriStar Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 18.09.2003

Regie: James Mangold
Drehbuch: Michael Cooney

Schauspieler: John Cusack (Ed) • Ray Liotta (Rhodes) • Amanda Peet (Paris) • John Hawkes (Larry) • Alfred Molina (Doktor Malick) • Clea DuVall (Ginny) • John C. McGinley (George York) • William Lee Scott (Lou) • Jake Busey (Robert Maine) • Pruitt Taylor Vince (Malcolm Rivers) • Rebecca De Mornay (Caroline Suzanne) • Carmen Argenziano (Verteidigerin) • Marshall Bell (Bezirksstaatsanwalt) • Leila McKenzie (Alice) • Matthew Letscher (stellvertretender Bezirksstaatsanwalt) • Bret Loehr (Timmy York) • Holmes Osborne (Richter)

Produktion: Cathy Konrad
Szenenbild: Mark Friedberg
Kostümbild: Arianne Phillips
Maskenbild: Scott H. Eddo • Jane Galli
Kamera: Phedon Papamichael
Musik: Alan Silvestri
Schnitt: David Brenner

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Bild: Columbia TriStar Film

1 customer review

befriedigend
18.09.03
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