Jojo Rabbit

Kinoplakat Jojo Rabbit

Johannes erlebt die Bürde der frühen Geburt und ist aktiv in der Hitler-Jugend. Er weiß noch nicht, dass der Zweite Weltkrieg bald enden wird und dass seine Mutter ein Geheimnis hat. Jojo nimmt begeistert an Trainings der HJ teil und erlebt gemeinsam mit seinem imaginären Freund Adolf eine turbulente Zeit. Dabei muss er immer wieder Dämpfer verkraften. Harmlos ist der Spott, mit dem ihn der Ausbilder überzieht: Jojo Hasenfuß.

Die Idee gefällt: Anstatt die Zeit des Dritten Reichs als Drama von Schuld und Sühne darzustellen, wird sie als Komödie verulkt. Darin protzt Rebel Wilson als blondierte Walküre mit der Zahl ihrer Kinder. Klenzendorf (Sam Rockwell) hat mit Finkel (Alfie Allen) einen getreuen Kameraden an der Seite, der ihm sehr nahe steht. Die Beziehung der Männer und ihre Liebe zu Fantasie-Uniformen kann homoerotisch gedeutet werden.

Waffen – auch mal eine Panzerfaust – provozieren Querschläger und legen Deutschland versehentlich in Schutt und Asche. Die befehlstreue Hitler-Jugend droht beim Training zu ertrinken, weil sie in voller Montur ins Schwimmbecken springt. Hitler selbst tritt als Johannes' imaginierter Freund auf und ist für körperliche Komik zuständig.
Die Bandbreite der Witze reicht von bitterbösem Humor, bei dem das Lachen im Hals stecken bleibt, bis hin zu Albernheiten. Mal werden Mechanismen und Taten des Dritten Reichs entlarvt. Oder Johannes' bester Freund Yorki stellt mit seiner altklugen Art Dinge bloß. Den echten Biss entwickelt der Humor jedoch nicht. Die meiste Zeit tritt die Entlarvung in den Hintergrund und es wird geblödelt. Wobei der Film wiederum nicht so weit geht eine reine Parodie zu sein. Er will den Zuschauer durchaus ansprechen und Mitgefühl wecken. Das ergibt eine sehr eigenwillige Komödie mit dramatischem Einschlag.

In den dramatischen Teil fällt die Beziehung des überzeugten Nazis Johannes und der Jüdin Elsa (Thomasin McKenzie). Als Jojo entdeckt, dass seine Mutter eine Jüdin versteckt, ist er schockiert, doch es überwiegt sein Interesse am anderen Geschlecht. Es ist verständlich, dass ein Zehnjähriger eine Siebzehnjährige interessant findet. Doch umgekehrt leuchtet Elsas Interesse an Jojo nicht ein. Die Beziehung zwischen Johannes und seiner Mutter Rosie ist ebenfalls eigenwillig. Rosie (Scarlett Johannson) ist eine Kunstfigur, die versucht eine Mutter zu spielen.

Fazit
Der Humor des Films ist ausgefallen und fordernd, weil er zwischen den Polen böse und Blödelei pendelt. Die dargestellte Geschichte ist erzählt, sobald der Zuschauer alle Mechanismen einmal gesehen hat. Von dem Moment ab, kommt es zu Wiederholungen. Insgesamt eine nicht ganz glücklich austarierte dramatische Komödie.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: DeutschlandUSA
Jahr: 2019
Laufzeit ca.: 108
Genre: DramaKomödieKrieg
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 23.01.2020
Heimkino: 04.06.2020

Regie: Taika Waititi
Drehbuch: Taika Waititi
Literaturvorlage: Christine Leunens

Schauspieler: Roman Griffin Davis (Jojo Betzler) • Thomasin McKenzie (Elsa Korr) • Taika Waititi (Adolf Hitler) • Sam Rockwell (Captain Klenzendorf) • Scarlett Johansson (Rosie Betzler) • Rebel Wilson (Fräulein Rahm) • Alfie Allen (Finkel) • Stephen Merchant (Captain Deertz) • Sitara Attaie (Ladenbesitzer) • Victoria Hogan (Frau) • Brian Caspe (Herr Mueller) • Luke Brandon Field (Christoph)

Produktion: Carthew Neal • Taika Waititi • Chelsea Winstanley
Szenenbild: Ra Vincent
Kostümbild: Mayes C. Rubeo
Maskenbild: Dannelle Satherley
Kamera: Mihai Malaimare Jr.
Musik: Michael Giacchino
Schnitt: Tom Eagles

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
03.11.19
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