Kill Bill Volume 2

Kinoplakat Kill Bill

Die Braut ist wieder da und setzt ihren Rachefeldzug fort. Entgegen der Ankündigung, ist das Projekt keine Fortsetzung, sondern ein zweiter Film in ähnlichem allerdings nicht im selben Stil.

Die Eröffnung ist eine lange Rückblende in schwarz-weiß. Die Hochzeit der Braut (Uma Thurman) wird nochmals geschildert, beginnt früher als im ersten Teil "Kill Bill Volume 1". Der Zuschauer erfährt jetzt die Vorgeschichte. Im späteren Verlauf bekommt die Hauptdarstellerin auch eine Vergangenheit. Dazwischen darf sie ihren Feldzug fortsetzen, denn noch leben einige Mitglieder der DiVAS (Deadly Viper Assassination Squad). Nicht nur Bill (David Carradine), sondern auch sein Bruder Budd (Michael Madson) und Elle Driver (Darryl Hannah). Der Rachedurst lässt die Superheldin aus dem Grab wieder auferstehen, wie eine Furie ihre Feinde vernichten, um am Ende schmutzige Beziehungs-Wäsche mit Bill zu waschen.

Kritik

"Kill Bill Vol. 2" ist eine Fortsetzung des Themas, nicht der Erzählweise. Das Konzept ist so angelegt, dass der Zuschauer den ersten Teil nicht gesehen haben muss, um die Geschichte zu verstehen. Ginge es im Stil des ersten Teils weiter, wäre alles innerhalb von Minuten erzählt. Deshalb wird die im Kern kurze Handlung durch Rückblenden unterbrochen sowie durch Gespräche gestreckt. Aus dem Kampffilm wird ein Beziehungsdrama, das Tempo vermissen lässt. In mehreren Punkten verfällt die Fortsetzung sogar ins Gegenteil des ersten Teils. Die Kämpfe sind auf ein Minimum reduziert. Die strenge, asiatische Stilisierung ist Western-Atmosphäre gewichen.

Neue oder bislang unbedeutende Personen bekommen eine eigene Geschichte. Bills Bruder Budd erhält eine eigene Story - streng genommen ebenso fraglich wie das Gespräch zwischen der Braut und Esteban (Michael Parks) oder die Ausbildung bei Pei Mai (Gordon Liu), der mit seinem Bartstreichen für allerlei affige Witzchen sorgt. Variierte die Gewalt im ersten Teil zwischen Selbstzweck und Kunst, bleibt sie im zweiten Teil pure Gewalt. Beispielsweise darf die Braut ihrer Widersacherin ein Auge ausreißen und es in Großaufnahme mit bloßen Zehen zerdrücken.

Wer den ersten Teil schätzt, wird vielleicht die Choreografien sowie die japanischen Stilelemente vermissen, die diesen zur Kunst erhoben. Im zweiten Teil kann davon nicht mehr die Rede sein. Eine Mischung aus chinesischen Kung-Fu-Filmen der 1970er Jahre und Spaghetti-Western erwartet den Cineasten. Der ehemals gut gesetzte Humor ist albernen Szenen gewichen.

Fazit
"Kill Bill Volume 2" ist kein schlechter Film. Vielmehr einer, der den Stil des ersten Teils nicht fortsetzt. Als der ins Kino kam hieß es, die Produktion sei absichtlich in zwei Teile geteilt worden. Das scheint nun fraglich. Das Konzept Kämpfen ist Silber, reden ist Gold wird nicht jedem Zuschauer gefallen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: Kill Bill Vol. 2
Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 136
Genre: ActionKrimiMartial Arts
Verleih: Buena Vista
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 22.04.2004
Heimkino: 09.09.2004

Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino

Schauspieler: Uma Thurman (die Braut) • Vivica A. Fox (Vernita Green) • Daryl Hannah (Elle Driver) • Ambrosia Kelley (Nikki) • Michael Parks (Earl McGraw / Esteban Vihaio) • James Parks (Edgar McGraw) • Jonathan Loughran (Trucker) • Michael Bowen (Buck) • Kenji Ohba (Bald Guy) • Yoshiyuki Morishita (Businessmann) • Jun Kunimura (Boss Tanaka) • Goro Daimon (Boss Honda) • Kazuki Kitamura (Boss Koji / Crazy 88)

Produktion: Lawrence Bender
Szenenbild: David Wasco
Kostümbild: Kumiko Ogawa • Catherine Marie Thomas
Maskenbild: Heba Thorisdottir
Kamera: Robert Richardson
Musik: Robert Rodriguez
Schnitt: Sally Menke

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Bild: Buena Vista

1 customer review

befriedigend
22.04.04
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