Ein regnerischer Abend in Austin, Texas. Drei hübsche Mädchen albern in einer Kneipe herum und werden von einem älteren Narbenmann namens Stuntman Mike beobachtet. Er bietet der blonden Pam an, sie nach Hause zu fahren. Doch die Fahrt in Mikes aufgemotztem Stuntcar endet für Pam in einem Horror-Tod. Dann verfolgt Mike die drei anderen Mädels und hetzt sie ebenfalls zu Tode. Lebanon, Tennessee: Wieder erregen drei hübsche Mädels in einem Auto Mikes Aufmerksamkeit – doch dieses Mal hat der Serienkiller Pech, denn die Drei sind Stuntfrauen und wissen ziemlich genau, wie sie sich wehren können.

Der Film "Death Proof – Todsicher" ist der neue Quentin Tarantino Film. Mit Streifen wie "Reservoir Dogs", "Pulp Fiction" und "Kill Bill" wurde Tarantino ja zum Kultregisseur. Auch dieses Mal zeichnet er wieder für Regie, Drehbuch und Kamera verantwortlich – ach ja, und mitspielen tut er in einer kleinen Szene auch wieder.

Ein heißer Abend in Austin, Texas. Die bildhübsche Radiomoderatorin Jungle Julia (rassig: Sydney Tamiia Poitier, die Tochter von Hollywoodlegende Sidney Poitier) und ihre Freundinnen Arlene (aufreizend: Vanessa Ferlito, bekannt aus "Der Herr des Hauses" und "Spider-Man 2"), und Shanna (netter Blondschopf: Jordan Ladd, bekannt aus "Hostel 2") gehen erst zusammen essen und albern dann in einer Bar herum. Sie quatschen, trinken viel zu viel, ziehen sich viel zu viele Joints rein, und erregen die Aufmerksamkeit eines narbengesichtigen Mannes (charmanter Serienkiller: Kurt Russell, bekannt aus "Poseidon" und "Dark Blue") am Tresen. Doch der unterhält sich zunächst nur mit einer süßen Blondine (niedlich: Rose McGowan). Pam ist von ihrem Freund sitzen gelassen worden, und als es zu regnen anfängt, stellt der Mann als Stuntman Mike vor und bietet ihr an, sie nach Hause zu fahren. Pam nimmt das Angebot gerne an.

Aber Mike bricht erst auf, als auch die drei anderen Mädels aufbrechen. Und er fährt nicht in die Richtung, in die Pam muss, er folgt dem Wagen der Mädels. Pam bekommt Angst, und das zu Recht. Mike fährt einen aufgemotzten und speziell ausgestatteten Crashwagen. Ein schwarzes Gefährt, das selbst beim schlimmsten Crash "Death Proof – Todsicher" ist, wie Mike behauptet. Der Beifahrersitz ist durch eine Scheibe vom Fahrersitz getrennt, und durch ein paar ausgeklügelte Bremsmanöver lässt Mike die arme Pam derartig durch den Innenraum fliegen, bis sie nur noch ein blutiges und röchelndes Bündel ist. Dann rast er hinter den drei Mädels her, überholt sie, wendet, fährt ihnen auf der dunklen Landstraße mit höchster Geschwindigkeit und ohne Scheinwerfer entgegen – und rast frontal in sie hinein. Die Mädels werden regelrecht zerlegt, Mike hat nur ein paar unbedeutende Verletzungen. Denn wie gesagt: Sein Wagen ist ja "Death Proof - Todsicher"! Der Sheriff vermutet zwar, was da wirklich passiert ist, aber er hat keine Beweise. Im Gegenteil, die Mädels waren, wie die Obduktion ergibt, bis unter die Haarwurzeln voll mit Alkohol und Drogen, während Mike vollkommen clean ist. Und Pam hatte eben Pech. Mike kommt mit seinen vier Morden unbehelligt davon.

Lebanon, Tennessee. Stuntfrau Kim (tough: Tracie Thoms, bekannt aus "Der Teufel trägt Prada"), Make-up-Künstlerin Abernathy (ebenfalls tough: Rosario Dawson, bekannt aus "Sin City" und "Alexander") und Schauspielerin Lee (unbedarft, aber süß: Mary Elizabeth Winstead, bekannt aus "Bobby" und "Final Destination 3") sind unterwegs zum Set für ihren neuen Film. Als sie an einer Tankstelle halten, fällt ihnen ein schwarzer Wagen auf, der eindeutig getunt ist. Gefahren wird er von einem narbengesichtigen Mann, der eindeutig an ihnen interessiert ist. Die drei Mädels holen noch eine weitere Kollegin ab, die Stuntfrau Zoe (einsame Spitze: Zoe Bell, Stuntdouble für Stars wie Sharon Stone, Uma Thurman und Lucy Lawless, in ihrer ersten Hauptrolle als sie selbst). Zoe ist Autofreak, und als sie in der örtlichen Zeitung liest, dass genau hier der weiße Superwagen zum Verkauf angeboten wird, den sie schon lange sucht, ist sie nicht mehr zu halten. Um den Wagen Probe fahren zu dürfen, lassen sie die niedliche, aber etwas naive Lee bei dem Farmer, der den Wagen verkaufen will, als Pfand zurück. Doch Zoe und Kim haben nicht eine einfache Probefahrt im Sinn. Sie wollen einen bestimmten, sehr gefährlichen Stunt ausführen, der "Schiffsmast" heißt. Dabei werden um die Rahmen der vorderen Seitenfenster Gürtel gebunden, an denen sich Zoe, die auf der Motorhaube sitzt, festhält. Und dann muss Kim so schnell fahren, wie es geht. Abernathy, die keine Lust hat bei dem merkwürdigen Farmer zu bleiben, besteht darauf mitzufahren. So brausen die Drei los und Zoe hat den größten Spaß daran, auf der Motorhaube ihre Kunststückchen zu machen. Doch die Drei sind von Stuntman Mike beobachtet worden, und der ergreift sofort die Gelegenheit, wieder einmal seinen Spaß zu haben. Doch dieses Mal ist er an die Falschen geraten, denn sowohl Kim als auch Zoe, und sogar Abernathy, sind an extrem gefährliche Situationen gewöhnt und wissen sich zu wehren. Und damit beginnt eine der aufregendsten und abgefahrensten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte.

Kritik

Der neue Tarantino "Death Proof – Todsicher" ist ein Film, der Frauenherzen höherschlagen lässt! Denn mit Zoe, Kim und Abernathy hat der Kultregisseur ein Power-Frauen-Trio geschaffen, wie es in dieser Form noch nie auf der Leinwand zu sehen war. Die Drei sind cooler als "Charlies Engel", schlagkräftiger als van Damme es je war, mutiger als Bruce Willis in "Stirb langsam", und cleverer als alle anderen zusammen. Und ausgesprochen attraktiv sind die Drei auch noch. "Kill Bill" Uma Thurman hat da ziemliche Konkurrenz bekommen. Kurt Russell gibt den eiskalten Serienkiller, der sich vom charmanten, wortgewandten Mann von nebenan in Sekundenschnelle zum wahnsinnigen Mörder wandelt.

Das Drehbuch ist, wie bei Tarantino üblich, kurz, knapp und blutig. Obwohl der Film die erste halbe Stunde ziemlich belanglos dahin plätschert. Jungle Julia und ihre Freundinnen tun da nichts anderes als über Sextechniken zu plaudern, und mit wem sie die gerade ausgeübt haben – oder auch nicht; mit irgendwelchen Freunden telefonieren, saufen, kiffen, herumalbern, und ab und zu eine schnelle Nummer im Wagen zu schieben. Das interessiert eigentlich niemanden, man wartet nur darauf, dass endlich was passiert. Aber sobald die nichts ahnende Pam in Mikes Wagen gestiegen ist, geht es voll zur Sache. Zuerst macht er aus der armen Pam Matsch, dann zerlegt er die drei anderen. Da fliegen die abgerissenen Beine durch die Luft, da lösen sich durch den Aufprall Schädel in ihre Bestandteile auf, und was sonst noch bei Frontal-Zusammenstößen so passiert. Kurze Pause, in der die nächsten weiblichen Opfer eingeführt werden, und dann kommt diese unglaubliche Verfolgungsjagd, mit Zoe auf der Motorhaube. Und als die dann zu Ende ist, erlebt Mike sein blaues Girlie-Wunder!

Tarantino hat beschlossen, die erste Hälfte des Films auf "alt" zu machen, was heißt, dass es diverse Kratzer im Bild gibt, das Bild manchmal unmotiviert abreißt, und dazwischen plötzlich ein paar Sequenzen in schwarz-weiß auftauchen. Schauspieler und Dialoge im ersten Teil sind teilweise recht hölzern und holprig, aber nach dem ersten Blutrausch wird es richtig gut, und die Dialoge sind teilweise wirklich witzig. Vortrefflich ist natürlich, wie immer bei Tarantino-Filmen, die Musik. Der Soundtrack mit Klassikern von den Coasters, Smith, Eddie Floyd, Jack Nitzsche, T. Rex, Dave Dee, Dozy Beaky, Mick & Tich, Willy DeVille und Ennio Morricone, um nur ein paar zu nennen, ist einfach große Klasse.

Fazit
Der Film "Death Proof – Todsicher" ist, nach anfänglicher Schwäche, ein großartiges Action-Spektakel, ein rasantes Roadmovie und ein knallharter Thriller in einem. Laut, ordinär, witzig und teilweise sehr, sehr blutig. Und natürlich in keinster Weise korrekt! Nichts für Teenager, aber Erwachsene, die auf "Kill Bill" und "Pulp Fiction" stehen, werden ihren Spaß daran haben.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 80 %

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Bild: Senator Film Verleih