Knowing

Kinoplakat Knowing

Nicolas Cage spielt einen Mann, dem der Zufall eine Botschaft aus der Vergangenheit in die Hände spielt. Ein geheimnisvoller Zahlencode, der fünfzig Jahre lang in einer Zeitkapsel eingeschlossen war, listet nicht nur Unfälle der Vergangenheit, sondern prophezeit für die Zukunft den Weltuntergang. Humbug oder ernst zu nehmende Warnung?

John Koestler (Nicolas Cage) ist ein Mann, der sich auf seinen Verstand verlässt. Beruflich arbeitet er als Astrophysiker und hat eine Lehrstelle inne. Nach außen hin ist er stets bemüht, die Fassung zu wahren, doch innerlich gärt es in ihm. Seit dem Tod seiner Frau hadert John mit sich und Gott. Und auch das Verhältnis zu seinem Sohn Caleb, dem er versucht Vater und Mutter zu sein, ist spannungsgeladen. Sein Leben gerät an einen Wendepunkt, als er das Schulfest des Sohnes besucht. In einer feierlichen Zeremonie wird eine Zeitkapsel geborgen, die vor genau fünfzig Jahren eingeschlossen wurde. Jedes Kind erhält einen Umschlag mit altem Inhalt, den eine Grundschulklasse hinterließ. Die meisten Kinder finden gemalte Bilder in den Umschlägen vor, nur Caleb hält ein Blatt in Händen, auf dem lauter Zahlen stehen. Bei der ersten Betrachtung ergibt die Zahlenkolonne keinen Sinn und auch sein Vater kann nichts Besonderes herauslesen - bis er abends zufällig auf die Lösung stößt. Werden die Zahlenreihen unterteilt, ergeben sie das Datum eines Tages, gefolgt von der Anzahl der Toten, die an diesem Tag bei einem Unglück starben, gefolgt von weiteren Zahlen, die ihr Geheimnis zunächst behalten. Johns Arbeitskollege hält die Entschlüsselung für Hirngespinste. John hingegen misst der Botschaft Bedeutung zu. Aber was noch beunruhigender als die Aufarbeitung der Vergangenheit ist: Die Daten behandeln auch die nähere Zukunft! Was wird also geschehen?

Erst einmal scheinen die Sorgen unbegründet und das Leben nimmt seinen gewohnten Gang. Doch die Lösung des letzten Zahlenrätsels lässt nicht lange auf sich warten: Beim Blick auf das Navigationsgerät des Autos wird klar, diese Zahlen sind Koordinaten. Und genau heute soll auf den Koordinaten ein Unglück geschehen! Anfangs noch skeptisch wird John Zeuge eines grauenvollen Unglücks und / oder wegen seines Eingreifens gibt es genau 81 Tote - wie es auf dem Blatt steht. Damit steht für John fest, dass die Warnungen ihn beziehungsweise seinen Sohn betreffen.

Kritik

Regisseur Alex Proyas hat mit "I, Robot" bereits einen visuellen Film produziert. Das Problem an "Knowing" ist, dass bereits das Drehbuch visuell angelegt ist und Proyas dem eine stark visuell inszenierte Handlung hinzufügt - wodurch dem Ergebnis die Erdung fehlt. Im Fall von Nicolas Cage bedeutet es, der eigentlich gute Schauspieler agiert, wenn es emotional wird, wie von der Tarantel gestochen. Das hätte einem fähigen Regisseur auffallen müssen. Nicht weil es schlecht gespielt ist, sondern vielmehr, weil es schlecht inszeniert ist.

Verschärfend kommt hinzu, dass am Drehbuch insgesamt fünf Personen schrieben, ohne eine gescheite Handlung zustande zu bringen. Die Story ist seelenlos, unorganisch und protzt mit Eigenartigkeiten. Das beginnt bereits mit der Zeitkapsel, die vor der Schule im Boden versenkt wurde - also für jedermann zugänglich war, aber trotzdem nur mit einer Metallplatte verschlossen ist. Diese Abdeckung hat weder einen Verschlussmechanismus noch eine Verschweißung. Folglich hätte fünfzig Jahre lang jeder den Deckel hochheben können und die Zeitkapsel oder deren Inhalt manipulieren, austauschen oder stehlen können. Ein weiteres Beispiel: Handys sind im Verlauf der Handlung ausgefallen - aber der Sohn kann seinen Vater trotzdem per Handy erreichen.
Hinzu kommt, dass die Handlung sich zwar zuspitzt, aber nicht spannender wird, sondern immer banaler. Diana (die wohl nicht ohne Grund "die, Anna" - zu Deutsch "stirb, Anna" heißt) mutiert zum kopflosen Huhn. Und auch die symbolischen Botschaften stammen aus der Grundschule des Drehbuch 1 x 1. Das erste entzifferte Unglücks-Datum ist 9.11. (der 11. September 2001). Der verlorene Sohn kehrt in den Schoß der Kirche zurück, während die Kinder Adam und Eva verkörpern. Selbst die Spezialeffekte, die der Handlung gutgetan hätten, fallen durchschnittlich bis schlecht aus.

Fazit
"Knowing" erschüttert mich. Ein schwaches Drehbuch ist schlecht umgesetzt. Hinzu kommen die lahmen Spezialeffekte. Nicolas Cage halte ich nach wie vor für einen talentierten Schauspieler. Nur seine Rollenwahl ist nicht glücklich.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Alternativtitel: Know1ng - Die Zukunft endet jetzt
Land: USA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 120
Genre: DramaMysteryScience-Fiction
Verleih: Concorde Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 09.04.2009
Heimkino: 28.08.2009

Regie: Alex Proyas
Drehbuch: Ryne Pearson • Juliet Snowden • Stiles White • Stuart Hazeldine • Richard Kelly

Schauspieler: Nicolas Cage (John Koestler) • Chandler Canterbury (Caleb Koestler) • Rose Byrne (Diana) • Lara Robinson (Abby / Lucinda) • D.G. Maloney (Der Fremde) • Nadia Townsend (Grace) • Alan Hopgood (Koestler) • Adrienne Pickering (Allison) • Joshua Long (Caleb • jung) • Danielle Carter (Miss Taylor) • Alethea McGrath (Miss Taylor) • David Lennie (Direktor Clark)

Produktion: Todd Black • Jason Blumenthal • Alex Proyas • Steve Tisch
Szenenbild: Steven Jones-Evans
Kostümbild: Terry Ryan
Maskenbild: Angela Conte
Kamera: Simon Duggan
Musik: Marco Beltrami
Schnitt: Richard Learoyd

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Bild: Concorde Filmverleih

1 customer review

befriedigend
09.04.09
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