La Mala Educación

Kinoplakat La Mala Educacion

Pedro Almodóvar trauert filmisch einer Liebe aus Knabenzeiten nach. Zudem hat er ein Auge auf Schauspieler Gael García Bernal geworfen, den er ausgesprochen erotisch in Szene zu setzen weiß. Dazu packt er seine Lieblingsthemen.

Für Enrique Goded (Fele Martínez), den Regisseur auf Themensuche, kommt der Besuch eines alten Freundes sehr gelegen. Ignacio (Gael García Bernal) hat die Liebes-Geschichte der gemeinsamen Kindheit aufgeschrieben und bietet sie jetzt zur Verfilmung an: Zwei Knaben entdecken ihre Liebe zum Kino und die Möglichkeiten, die ihnen die Dunkelheit des Zuschauersaals bietet. Als sie nachts auf dem Internatsklo erwischt werden, trennt der eifersüchtige Schulleiter Padre Amaro sie. Ignacio wird fortan vom Geistlichen sexuell missbraucht.

Kritik

Es dauert eine Zeit, bis erkenntlich wird, dass Pedro Almodóvar Zeitebenen sowie Realität und Fiktion vermischt. Anfangs wirkt es, als erwache die Vergangenheit durch das Lesen des Romans zum Leben, während Regisseur und ehemaliger Freund darüber streiten, ob Ignacio die Hauptrolle im Film bekommt. Später ist die geschilderte Vergangenheit Film im Film. Das ist nicht die einzige Doppelbödigkeit, denn in der Realität wird der Betrüger betrogen. Darüber hinaus schildert die Handlung das wahre Schicksal von Ignacio, der seine Kindheitserlebnisse nie wirklich verarbeiten konnte.

Regisseur Pedro Almodóvar setzt auf seine Stärken und inszeniert einen visuellen Film. Das beginnt bei der Besetzung der Hauptrollen. Fele Martínez, schlank und groß neben dem kleinen, gedrungenen Gael García Bernal. Letztgenannten lässt Almodóvar besonders begehrenswert erscheinen. So wirkt etwa ein Hintern durch die nasse Unterhose erotischer als der Anblick des nackten Fleisches. Dabei schwingt der Eindruck mit, der Regisseur habe einen Gutteil seiner eigenen Fantasien ausgelebt und dadurch den Unterbau des Films aus den Augen verloren, denn die Story als solche ist nicht preisverdächtig. Als roter Faden dient das sexuelle Begehren, welches Bernal bei verschiedenen Männern auslöst. Dazu die Geschichte eines Junkies, der einen Mann erpresst, weil der ihn als Kind sexuell missbrauchte. Die Komponente, dass der Erpresste früher Padre war, verleiht dem Film keinen Biss, weil die Spitzen zu selten an der Zahl sind.

Fazit
Bei aller Verwirrung, Verschiebung von Zeitebenen und Realitäten bleibt das jüngste Kind des spanischen Enfant terrible Pedro Almodóvar lahm. Fans des Regisseurs haben ähnliches schonmal gesehen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Alternativtitel: La Mala Educación - Schlechte Erziehung
Land: Spanien
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 106
Genre: DramaKrimiLGBT
Stichwort: gay
Verleih: Tobis
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 30.09.2004
Heimkino: 15.03.2005

Regie: Pedro Almodóvar
Drehbuch: Pedro Almodóvar

Schauspieler: Gael García Bernal (Ángel / Juan / Zahara) • Fele Martínez (Enrique Goded) • Daniel Giménez Cacho (Padre Manolo) • Lluís Homar (Sr. Manuel Berenguer) • Francisco Maestre (Padre José) • Francisco Boira (Ignacio) • Juan Fernández (Martín) • Nacho Pérez (Ignacio) • Raúl García Forneiro (Enrique) • Javier Cámara (Paca / Paquito) • Alberto Ferreiro (Enrique Serrano) • Petra Martínez (Madre)

Produktion: Agustín Almodóvar • Pedro Almodóvar
Kostümbild: Paco Delgado • Jean-Paul Gaultier
Maskenbild: Ana Lozano
Kamera: José Luis Alcaine
Musik: Alberto Iglesias
Schnitt: José Salcedo

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Bild: Tobis

1 customer review

befriedigend
30.09.04
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