Welcome to Designer Living. Doch halt! Unter der ulkigen Kaufhaus-Perücke steckt ein helles Köpfchen. Und daran schließt sich Lanie an, die den Sinn des Lebens findet. Oder so ähnlich.

Lanie (Angelina Jolie) arbeitet als Reporterin für einen Lokalsender in Seattle. Sie ist strebsam, figurbewusst und karrierebewusst. Damit sie Kameraarbeit lernt, bekommt sie Kameramann Pete (Edward Burns) zugeteilt. Ihr Chef meint es gut mit ihr, aber Pete und Lanie benehmen sich wie Katze und Hund. Das ist unverständlich, denn als Zuschauer wissen wir sofort, dass Pete und Lanie in Wirklichkeit ein Traumpaar sind und sie sich nur finden müssen. Der Zuschauer ist von Anfang an schlauer als die Darsteller - ein alter Trick den man aus unzähligen Theaterstücken und Filmen kennt.

Privat hapert es bei Lanie mit dem Verlobten, dem Baseball-Star Cal (Christian Kane). Cal hat Interesse an Lanies Po, an ihrem Humor - und sonst eigentlich nichts. Klar, dass das nicht gut gehen kann. Zudem liegt Lanie seit ihrer Kindheit mit ihrer Schwester im Clinch, denn beide buhlen um die Gunst und Anerkennung des Vaters.
Richtig dicke kommt es, als sie ein kurzes Interview mit einem Obdachlosen macht. Prophet Jack hat die Gabe des Sehens. Er prophezeit ihr das nächste Sportergebnis, das Wetter des kommenden Tages, das sie den angebotenen Job in New York nicht bekommen wird und in einer Woche tot sein wird. Zunächst hält sie das Ganze für einen schlechten Scherz, aber dann treten die Prophezeiungen ein.

Eine Woche Rest-Lebenszeit ist kurz und so beginnt Lanie ihr Leben mit anderen Augen zu sehen, auf Petes Anraten hin, denn sie selbst hat keine zündende Idee, wie sie den Rest ihres Lebens verbringen soll. Nach dem Bruch mit Cal quartiert sie sich bei Pete ein, scheitert an einer Versöhnung mit ihrer Schwester und verbrüdert sich mit streikenden Busfahrern. Das Interview wird zum landesweiten Skandal und bringt den großen Durchbruch, denn sie wird endlich nach New York eingeladen. Dort gerät das erste Interview zur Katastrophe und Lanie sieht ein, dass sie in New York nichts verloren hat und macht sich auf den Weg nach Hause. Das liegt mittlerweile in Seattle bei Pete. Und noch immer schwebt die Prophezeiung über ihr.

Kritik

"Leben oder so ähnlich" ist eine Routine-Produktion, die als romantische Komödie angelegt ist, aber im Ergebnis weder witzig noch romantisch ausfällt. Der Kern der Story ist die Verfilmung des Sprichworts Hochmut kommt vor dem Fall. Eine hochnäsige Journalistin wird geläutert und findet daran gefallen, auf dem Land bei einem Regionalsender Karriere zu machen. Logisch: das Leben auf dem Land ist dem Leben in der Stadt vorzuziehen. Doch wer das aus der Handlung herauslesen kann, kann auch im Kaffeesatz lesen. Ebenso gelingt es mir nicht erotische Spannung oder Tiefgang zu entdecken, denn über das Leben lernt weder die Hauptdarstellerin noch der Zuschauer etwas. Die schwache Story spielen ausdrucksarme Darsteller. In deren Mittelpunkt steht Angelina Jolie und versucht mit nur zwei verschiedenen Gesichtsausdrücken einen Film zu gestalten. Das ist, wie das Meiste am Film, eine schlechte Idee.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 20 %

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Bild: 20th Century Fox