Lichter

Kinoplakat Lichter

Menschen in Extremsituationen reagieren anders als erwartet, während sie um eine bessere Zukunft kämpfen oder sogar ums Überleben.

Eine Gruppe polnischer Flüchtlinge wird von ihrem Schlepper betrogen. Sie befinden sich nicht vor den Toren Berlins, sondern vor der polnischen Stadt Slubice. Der Schlepper macht sich aus dem Staub und die Flüchtlinge sind auf sich selbst gestellt. Unter ihnen sind Dimitri und seine Frau mit dem Baby.
Als die Gruppe ihre Situation erkennt trennen sich die Wege. Dimitri und seine Freundin beginnen verzweifelt nach einer Möglichkeit zu suchen die Oder zu überqueren und nach Frankfurt an der Oder zu kommen. Der hilfreiche Taxifahrer Antoni verspricht ihnen sie nachts durch den Fluss zu bringen. Doch Antoni spielt nicht mit offenen Karten, denn er versucht händeringend das Geld für ein Kommunionkleid zusammenzukratzen, damit seine Tochter wie ein Engel aussehen wird. In letzter Minute und mit schlechtem Gewissen beklaut er die Flüchtlinge.

Milena hat gerade ihre Stelle in Frankfurt verloren und ihr Chef Ingo hat sie mit einer Matratze abgespeist. Ingo hat sich verkalkuliert, wie einige andere in diesem Episoden-Film auch. Sein Matratzen-Geschäft ist pleite, der Führerschein futsch und Stück für Stück wird ihm alles genommen, bis er vor einem einzigen Scherbenhaufen steht. Simone stört das alles nicht. Im Gegenteil: Sie entwickelt für Ingo eine starke Zuneigung, doch der ist einfach zu knacken. Sonja hat es ebenfalls nicht leicht. Sie arbeitet beim Bundesgrenzschutz als Übersetzerin, hat aber ein viel zu weiches Herz für die Arbeit. Sie versucht dem aufgegriffenen Flüchtling Kolja zu helfen, was aber misslingt.
Nach Dienstschluss geht Kolja ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie überredet ihren Freund Christoph zu einer Wahnsinnstat. Gemeinsam spüren sie Kolja in Slubice auf und Sonja schmuggelt ihn in ihrem Wagen über die Grenze nach Deutschland. Mit ihrem Freund Christoph hat sie sich zu diesem Zeitpunkt genau wegen des Menschen-Schmuggels überworfen, denn als Angestellte beim Grenzschutz riskiert sie Kopf und Kragen.

So geht es weiter in den Episoden, die in sich verschachtelt sind und an Verknüpfungspunkten überleiten. Jeder ist sich selbst der nächste. Jeder gegen jeden. Egal ob Zigarettenschmuggler oder Architekt. Rücksicht ist für die Personen des Films ein Fremdwort. In dieser Hinsicht könnte der Titel "Lichter" als Lichtschein, Hoffnung gedeutet werden oder als der Lichtschein der zutage fördert, was Menschen lieber im Dunkel wüssten. Es ist ein harter Film. In seiner kargen fast aussichtslosen Erzählweise erinnert er an irische Produktionen und wendet er sich an anspruchsvolles Publikum.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: Deutschland
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 105
Genre: Drama
Verleih: Prokino
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 31.07.2003
Heimkino: 19.02.2004

Regie: Hans-Christian Schmid
Drehbuch: Hans-Christian Schmid • Michael Gutmann

Schauspieler: Herbert Knaup (Klaus) • Henry Hübchen (Wilke) • August Diehl (Philip) • Maria Simon (Sonja) • Janek Rieke (Christoph) • Ivan Shvedoff (Kolja) • Sergej Frolov (Dimitri) • Anna Janowskaja (Anna) • Sebastian Urzendowsky (Andreas) • Alice Dwyer (Katharina) • Martin Kiefer (Marko) • Tom Jahn (Maik) • Devid Striesow (Ingo) • Claudia Geisler (Simone) • Zbigniew Zamachowski (Antoni) • Aleksandra Justa (Milena) • Marysia Zamachowska (Marysi) • Julia Krynke (Beata)

Produktion: Jakob Claussen
Szenenbild: Christian M. Goldbeck
Kostümbild: Ulrike Scharfschwerdt
Maskenbild: Tatjana Krauskopf
Kamera: Bogumil Godfrejow
Musik: The Notwist
Schnitt: Bernd Schlegel • Hansjörg Weißbrich

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Bild: Prokino

1 customer review

gut
31.07.03
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