Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit

Kinoplakat Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit

Ein Personenfilm über den verspäteten Versuch das Leben mit anderen Menschen zu teilen. Tragisch-komisch und voll skurriler Momente. In der Hauptrolle Eddie Marsan als Umstandskrämer.

Mr. May ist Gast auf sehr vielen Beerdigungen; und in der Regel der einzige Teilnehmer. Er verabschiedet beruflich diejenigen, die ohne Verwandte und Bekannte gestorben sind. Doch für den Mann, der dem Klischee des deutschen Beamten sehr nahe kommt, ist der Beruf mehr als eine Pflicht. Mangels eines eigenen Lebens lebt Mr. May das Leben der Verstorbenen im Schnelldurchlauf nach. Er schreibt Reden für ihre Beerdigungen und sammelt Fotos der fremden Leben in einem privaten Album, als seien es Ausschnitte des eigenen Lebens.
Als seine Arbeitsstelle nach 22 Jahren wegrationalisiert werden soll, ist er geschockt, klammert sich an den letzten Fall, den er besonders akribisch aufarbeitet. Mehr noch: Er beginnt zu entdecken, dass es da draußen Leben gibt, an dem er teilhaben kann. Doch diese Erkenntnis kommt zu spät.

Kritik

Der Film "Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit" macht es dem Zuschauer nicht einfach, mit ihm warm zu werden. Die Bilder sind minimalistisch, sperrig, streng und die Erzählung über weite Strecken wortkarg. Gleichzeitig liegt in der Eigenwilligkeit die Stärke. Wenn man sich erst einmal an das wenig bewegte Gesicht von Eddie Marsan und die bizarre Filmsprache gewöhnt hat, ist das Formale sogar komisch. Selbst der akkurate Frühstückstisch mit dem Bügeleisen und dem Platzset animiert zum Lachen. Wobei in der Komik auch Tragik mitschwingt, denn es ist auch ein Film über die Einsamkeit. Etwa wenn der Tod dem Hauptdarsteller nahe rückt, weil der jüngste Fall im Mietshaus gegenüber verstarb und Mr. May nur noch aus dem Fenster sehen muss, um zu begreifen, welches Schicksal auch auf ihn wartet. Und das kommt ausgesprochen herbe und doch stimmig. Wie im Leben so im Tode.

Fazit
Der verschrobene Film über einen komischen Kauz kann Programmkino-Fans begeistern, die das seltsame, sperrige Kino lieben, denn sein Unterhaltungswert liegt in der Sperrigkeit.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Still Life
Land: GroßbritannienItalien
Jahr: 2013
Laufzeit ca.: 87
Genre: DramaTragikomödie
Verleih: Piffl Medien
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 04.09.2014
Heimkino: 13.02.2015

Regie: Uberto Pasolini
Drehbuch: Uberto Pasolini

Schauspieler: Eddie Marsan (John May) • Joanne Froggatt (Kelly Stoke) • Karen Drury (Mary) • Andrew Buchan (Ratsvorsitzender) • Neil D'Souza (Shakthi) • David Shaw Parker (Hausmeister) • Michael Elkin (Hausmeister) • Ciaran McIntyre (Jumbo) • Tim Potter (Obdachloser) • Paul Anderson (Obdachloser) • Bronson Webb (Angestellter in der Leichenhalle) • Leon Silver (Angestellter im Krematorium)

Produktion: Felix Vossen • Christopher Simon
Szenenbild: Lisa Marie Hall
Kostümbild: Pam Downe
Maskenbild: Emma Slater
Kamera: Stefano Falivene
Ton: Kieron Teather
Musik: Rachel Portman
Schnitt: Tracy Granger • Gavin Buckley

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Bild: Piffl Medien

1 customer review

gut
04.09.14
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