Never Die Alone

Kinoplakat Never Die Alone

Drogendealer King David (DMX) ist ein ganz harter Bursche. Am liebsten macht er Frauen von sich und seinem Stoff abhängig, um sie als Wrack fallen zu lassen. Das tut ihm nicht leid, sondern er sieht es als gerechte Strafe; zumal Weiber eh nicht mehr sind als Huren, die nichts Besseres verdienen, als das man ihnen Batteriesäure statt H gibt, woran sie elendig krepieren.

In der filmischen Gerechtigkeit fährt King David dafür zur Hölle - im Pappsarg, nachdem ihm die Bestatter seine Gold-Panzerketten geklaut haben. Also Zeit für eine Beichte. Womit der Film seinen Anfang nimmt. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt wird er aus dem Verkehr gezogen. Das ist nicht weiter schwierig, denn in der Hood arbeiten alle für den Boss. Nur der Whiteboy treibt quer. Schriftsteller Paul (David Arquette) recherchiert die Geschichte seines Lebens. Dabei gerät er während King Davids Liquidierung in die Schusslinie. Er bringt den angeschossenen Dealer ins Krankenhaus, wofür der ihm seinen Wagen inklusive Drogengeld im Kofferraum und Tagebuch schenkt. Letzteres besteht aus mehreren Audiokassetten, die in einer schwarzen Bibel stecken.
Paul hat nun nichts Wahnwitzigeres zu tun, als mit dem Auto des Verstorbenen durch die Hood zu kurven, weshalb ihm bald die Killer auf den Fersen sind. Gleichzeitig entbrennt ein Krieg um die Herrschaft des Viertels. Am Ende fließen die dürftigen Handlungsstränge im Tagebuch zusammen. Um nicht zu sagen, sie bringen Licht in die Angelegenheit und aus dem Rache-Drama wird eine Familientragödie.

Kritik

Der inhaltliche Schwerpunkt ist mit wenigen Worten beschrieben: Drogen, Sex und harte Männer. Die Rolle des Drogendealers spielt Rapper DMX, spuckt stets große Töne, lässt aber Schauspielkunst vermissen. Weshalb Frauen auf seine Masche hereinfallen, bleibt unerklärt der Film nicht - und man will es auch gar nicht wissen, zumal die Anhäufung von Klischees anstrengend ist. In den Dialogen ist alles f***ing. Der Whiteboy sitzt in seinem dunklen Apartment vor einer alten, klapperigen Schreibmaschine - so wie alle großen Schriftsteller. Selbstredend ist seine Beziehung gerade am Beruf gescheitert.

Leider gerät auch die Kameraführung zur Geduldsprobe. Eine wackelige Handkamera und düstere Bilder erzählen die Jetztzeit; während die Rückblenden in ruhigen Szenen ablaufen, derweil sie den geplatzten Traum vom Leben erzählen. Da die Jetztzeit den Löwenanteil ausmacht, musst du Kamerabilder mit starkem Seegang schätzen, andernfalls schlägt die gute Idee zur Geduldsprobe um.

Fazit
Rapper, die Verbrecher spielen - das ist einerseits nahe liegend andererseits oft grauenvoll. Als jüngstes Beispiel mag "Never Die Alone" gelten. Das knallharte Drama soll ein "ein inhaltlich dichter Film Noir" (Zitat Presseheft) sein. Auf der Leinwand fehlt es an Vielschichtigkeit.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 88
Genre: ActionDramaKrimi
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 26.08.2004

Regie: Ernest Dickerson
Drehbuch: James Gibson
Literaturvorlage: Donald Goines

Schauspieler: DMX (King David) • Michael Ealy (Michael) • Drew Sidora (Ella) • Antwon Tanner (Blue) • Robby Robinson (Mann im Apartment) • Luenell (Jasper) • David Arquette (Paul) • Clifton Powell (Moon) • Wealthy Linn Gener (Asiatin) • Jeff Sanders (Sentry Guard) • Tommy Lister (Rockie) • Shakira Vanise Gamble (Kollegin)

Produktion: Alessandro Camon
Szenenbild: Christiaan Wagener
Kostümbild: Marie France
Maskenbild: Joanetta Stevenson-Stowers
Kamera: Matthew Libatique
Musik: George Duke
Schnitt: Stephen Lovejoy

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

ausreichend
26.08.04
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