Lethargischer Spielfilm von Jim Jarmusch. Paterson (Adam Driver) arbeitet in seiner Heimatstadt Paterson als Busfahrer. Das klingt zunächst nicht sonderlich spannend und wird es unter der Regie von Jim Jarmusch auch nicht, denn der Regisseur versucht dem Alltäglichen Poesie zu entlocken. Das ist letztlich nur unwesentlich spannend.

Jarmusch möchte seiner Erzählung keinen Reiz verleihen, indem sein Hauptdarsteller Gedichte schreibt. Patersons Poesie würde nicht einmal auf einem Kalenderblatt gedruckt. So dichtet er eine Huldigung an Streichhölzer. Lobt deren ultraviolette Köpfe, die die Zigarette seiner Frau entzünden. Die sexuellen Zweideutigkeiten mögen Zufall sein. In den anderen Gedichten geht es sauberer und nicht minder langweilig zu.
Wie auch im Alltag des Paares. Während er arbeitet, verschönert seine Frau (Golshifteh Farahan) die Wohnung oder Wohntextilien mit streng geometrischen Mustern in schwarz-weiß. Sie träumt von einer Karriere als Bäckerin oder Country-Sängerin. Was beides im gezeigten Zeitraum von einer Woche nicht in Erfüllung geht. Aber das ist auch nicht der Sinn der Sache, sondern es dient einmal mehr dazu den Alltag als alltäglich darzustellen. Das unterstreicht der Film, indem er Wiederholungen nutzt. Er wiederholt Handlungen, Szenen, Bilder, Wege, das Rezitieren von Gedichten.

Fazit
Eine Frage bleibt offen: Kann das Paar aus seiner Eintönigkeit nicht ausbrechen oder will es nicht? In dieser Hinsicht ist der Film ein typischer Jarmusch, indem er keine Antwort gibt. Jim Jarmusch bildet den Alltag als alltäglich ab und widmet sich Details wie den Nahaufnahmen von Schuhen. Das kann der Zuschauer als Käse empfinden oder auch als Kunst.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %

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Bild: Weltkino