Plötzlich Star

Kinoplakat Plötzlich Star

Drei Amerikanerinnen schwärmen von Europa und seiner Kultur. Eine Woche lang wollen sie davon soviel wie irgend möglich atmen. Doch dann ändern romantische Verwicklungen ihre Pläne und es soll eine Reise werden, die ihre Leben nachhaltig verändert.

Grace (Selena Gomez) freut sich unbändig auf die anstehende Reise nach Europa, die sie mit ihrer Freundin und Arbeitskollegin Emma (Katie Cassidy) antreten will. Doch einen Tag vor der Abreise offenbaren Mutter und Stiefvater eine Planänderung: Graces Stiefschwester Meg (Leigthon Meester) fliegt mit. Das klingt nach dem Haar in der Suppe und tatsächlich ist die überaus vernünftige Meg eine ausgesprochene Spaßbremse. Damit nicht genug ist das Hotel in Paris eine Bruchbude und die Reiseleitung hat ihre Ausbildung beim Militär gemacht.

Eines Nachts gerät das Trio in einen Regenschauer und sucht Zuflucht in einem Luxus-Hotel. Dort werden die Frauen Zeuge einer eigenartigen Szene. Die reiche Erbin Cordelia Winthrop Scott (ebenfalls Selena Gomez) ist im Hotel abgestiegen und liefert eine Darbietung ihres verzogenen Benehmens. Emma und Meg sind erstaunt, wie ähnlich sich Cordelia und Grace sind und nach kurzer Überredung gibt sich Grace als Cordelia aus.
Gegen jedes bessere Wissen fliegen sie nach Monte Carlo. Dort spielt Grace weiterhin die Rolle der Cordelia, sie soll bei einer Wohltätigkeits-Auktion ein Collier versteigern lassen. Die Doppelgängerin beeindruckt den reichen Theo (Pierre Boulanger), der von Beruf Sohn ist, und er verguckt sich in sie, weil sie so anders ist, als die reichen Monegassen.

Parallel dazu finden auch Meg und Emma ihren Verehrer. Während Meg einen schnuckeligen, australischen Football-Spieler kennenlernt, zweifelt Emma zusehends daran, ob Geld allein wirklich glücklich macht und sie nicht ihren Traummann in Texas zurückgelassen hat? Doch dann trifft die echte Cordelia in Monte Carlo ein und der Schwindel droht aufzufliegen.

Kritik

In regelmäßigen Abständen produziert Hollywood Filme, die für einen Seriendarsteller inszeniert wurden. Selena Gomez ist ein Star in der TV-Serie "Die Zauberer vom Waverly Place", machte kürzlich in "Schwesterherzen" einen guten Eindruck. Doch die aktuelle Rollenwahl war keine glückliche. Zum einen hat die Produktion das Drehbuch nicht auf Selena Gomez zugeschnitten, sondern einen beliebigen Stoff abgeliefert, der sehr an ähnliche Produktionen erinnert. Es wäre denkbar die Hauptdarstellerinnen aus "Popstar auf Umwegen", "Was Mädchen wollen" und "Plötzlich Prinzessin" einfach auszutauschen. Zum anderen kommen die Stärken von Selena Gomez im Film nicht zum Tragen und sie bleibt ausgesprochen ausdrucksarm. Da das auch auf ihre Kolleginnen zutrifft, liegt die Vermutung einer schwachen Regie nahe.

Davon abgesehen gibt es entweder gar keine Entwicklung der Charaktere oder sie ist seltsam gewichtet. Denn nicht die Hauptrolle hat eine halbwegs ausgebaute Liebesgeschichte bekommen, sondern eine Nebenrolle. Bei Selena Gomez und Pierre Boulanger steht die Romantik nur im Drehbuch und entsteht nicht auf der Leinwand. Ein Abend mit Feuerwerk und die Liebe zu Pferden müssen als schwache Begründung für eine Romanze herhalten. Das ist so angelegt, dass ich den zwei Jungdarstellern nicht vorwerfen will, dass es zwischen ihnen auf der Leinwand nicht funkt.

Weiterhin ist die Handlung insgesamt belanglos und unglaubwürdig. Kein halbwegs vernünftig denkender Mensch würde sich als VIP ausgeben und die Reise des Trios antreten. Und die europäische High Society hat offensichtlich Tomaten auf den Augen und etwas mit Ohren, um nicht zu erkennen, dass die ungeschliffenen Amerikanerinnen alles andere an den Tag legen als gehobenes Benehmen und Betragen.

Zum Humor gibt es wenig Positives zu sagen. Die szenische Komik ist wohl Geschmackssache und tut bisweilen regelrecht weh. Etwa dann, wenn die reiche Cordelia als Knebel einen Apfel in den Mund gesteckt bekommt. Sie weiß nicht, dass man aus einem Apfel einfach ein Stück herausbeißen kann und dann um Hilfe schreien? Ebenso verwundert der seltsame Umstand, dass man zu Nobelhotels selbst in völlig unpassender Kleidung Zutritt bekommt. Und die Portiers das Aussehen und Betragen von Witzfiguren haben. Und wenn Emma dann vom Luxus träumt und sagt, der sei ein Haus, in dessen sämtlichen Räumen das Licht gedämmt werden kann, dann frage ich mich, ob in Amerika Dimmer unbekannt oder unbezahlbar sind?

Fazit
Dem Film "Plötzlich Star" fehlt es an vielem. Das Drehbuch ist lieblos gestaltet und stellt seine Hauptdarstellerin in ein schlechtes Licht. Es mangelt an frischen Ideen, Charme und Esprit. Die Idee, aus der Bekanntheit einer jungen Darstellerin Kapital schlagen zu wollen, ist nachvollziehbar. Doch so bitte nicht.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %


Original Filmtitel: Monte Carlo
Land: USA
Jahr: 2011
Laufzeit ca.: 109
Genre: AbenteuerFamilieKomödieRomantik
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 04.08.2011
Heimkino: 06.01.2012

Regie: Thomas Bezucha
Drehbuch: Thomas Bezucha • April Blair • Maria Maggenti • Kelly Bowe
Literaturvorlage: Jules Bass

Schauspieler: Selena Gomez (Grace / Cordelia Winthrop Scott) • Katie Cassidy (Emma) • Leighton Meester (Meg) • Cory Monteith (Owen) • Andie MacDowell (Pam) • Brett Cullen (Robert) • Amanda Fairbank-Hynes (Amanda) • Joe Camp III (Carl at Diner) • Luke Bracey (Riley) • Valérie Lemercier (Madame Valerie) • Franck de la Personne (Manager des Grand Belle) • Máté Haumann (Rezeptionist)

Produktion: Denise Di Novi • Alison Greenspan • Nicole Kidman • Arnon Milchan
Szenenbild: Hugo Luczyc-Wyhowski
Kostümbild: Shay Cunliffe
Maskenbild: Frances Hannon
Kamera: Jonathan Brown
Musik: Michael Giacchino
Schnitt: Jeffrey Ford

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

ausreichend
04.08.11
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