RocknRolla

Kinoplakat RocknRolla

Guy Ritchie erzählt die Geschichte der Kleinganoven, die glauben, ganz oben mitzuspielen. Dabei aber ihren Amateurstatus mit Souveränität verwechseln und das alte Spiel der betrogenen Betrüger spielen. Auf den ersten Blick ist das cool und temporeich.

Lenny (Tom Wilkinson) ist DER Londoner Ganove. Er hält die Fäden in der Hand und wenn er an ihnen zieht, müssen die Puppen tanzen. Zum Beispiel der Stadtrat, den er schmiert oder mit Taschenspielertricks blendet. Lenny sieht sich selbst als Gangster alter Schule und setzt auf Immobilien. Billig kaufen, den Stadtrat schmieren und teuer verkaufen. Das haben auch die Revolverhelden One Two (Gerard Butler), Mumbles (Idris Elba) und der schöne Bob (Tom Hardy) versucht. Doch der Deal ging schief und sie stehen bei Lenny in der Kreide. Um die Schulden zahlen zu können, lassen sie sich auf einen Deal mit Stella (Thandie Newton) ein, die als Buchhalterin für den russischen Ganoven Uri Obomavich arbeitet. Stella verrät dem Trio, dass Uri sich bei Lenny einkaufen will. Das Bargeld transportieren allerdings zwei unbewaffnete Kuriere. Die werden ausgeraubt und die Revolverhelden zahlen ihre Schulden bei Lenny zurück. Somit wäre die Welt fast wieder in Ordnung - hätte Uri Lenny nicht sein Glücksbild geliehen. Denn das Bild wird von Lennys drogensüchtigem Adoptivsohn (Toby Kebbell) gestohlen und wandert nun von einem zum anderen. Am Ende landet es wieder bei Uri, doch bis dahin ist es ein langer Weg, der lügen und betrügen heißt.

Kritik

Die einzelnen Verzweigungen des Films "Rock N Rolla" wiederzugeben ist nicht möglich. Nicht wegen der Tiefe, denn die Story bleibt insgesamt gesehen flach, sondern aufgrund der vielen Einschübe und Sprünge. Das verleiht dem Ganzen zwar Tempo, kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass "RocknRolla" den richtigen Ton zu selten trifft. Die meiste Zeit liegt der Film eine Spur daneben. Detailliert sagen lässt sich das kaum, denn mal ist eine Szene zu überzogen um witzig zu sein; während der nächste Moment wiederum nicht überzogen genug ist. Hinsichtlich des Timings bedeutet es, ein Witz kommt zu früh, derweil der nächste Witz zu spät kommt, um den Punkt zu treffen. Zudem ist der Humor für meinen Geschmack insgesamt zu naheliegend.

Ein Gutteil der Komik setzt darauf, dass Menschen versuchen unglaublich souverän zu sein, während sie sich gründlich blamieren. So ist Lenny nicht der Pate, sondern ein Rädchen. Sein Adoptivsohn tanzt ihm auf der Nase herum und der russische Geschäftspartner macht ihn regelmäßig betrunken. Die Revolverhelden sind ebenfalls nicht das, was sie gerne wären. One Two etwa hat eine Nacht mit dem schönen Bob verbracht, weil er dachte, Bob ginge für fünf Jahre in den Knast. Doch dann löst sich die Anklage in Wohlgefallen auf und One Two knackt hart daran, das Erlebte zu verarbeiten. Ansonsten übt sich One Two gerne in Ungeschick. Sitzt im Fluchtauto während der Besitzer des Wagens noch die Autoschlüssel in Händen hält. Hat er endlich die Schlüssel, findet er den Rückwärtsgang nicht.

Zu den Darstellern gibt es wenig zu sagen. Aufgefallen sind mir Tom Wilkinson, der seine Rolle schön überzogen spielt, und Toby Kebbell als Junkie.

Fazit
Ich kann es nicht hundertprozentig auf den Punkt bringen, was ich bei "RocknRolla" vermisse. Für mich stimmt die Richtung, aber die Ausarbeitung nicht. Ähnlich wie die Zigaretten im Film, die versuchen eine Illusion von Größe zu erzeugen, versucht Guy Ritchie etwas Großes abzuliefern. Doch der Film teilt sich eine Eigenart mit seinen Figuren: nicht so cool und nicht so clever, wie gedacht.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: Großbritannien
Jahr: 2008
Laufzeit ca.: 114
Genre: ActionKomödieKrimi
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 19.03.2009
Heimkino: 24.07.2009

Regie: Guy Ritchie
Drehbuch: Guy Ritchie

Schauspieler: Gerard Butler (One Two) • Tom Wilkinson (Lenny Cole) • Thandie Newton (Stella) • Mark Strong (Archy) • Idris Elba (Mumbles) • Tom Hardy (Handsome Bob) • Karel Roden (Uri Omovich) • Toby Kebbell (Johnny Quid) • Jeremy Piven (Roman) • Chris "Ludacris" Bridges (Mickey ) • Jimi Mistry (Councillor) • Matt King (Cookie) • Bronson Webb (Paul)

Produktion: Steve Clark-Hall • Susan Downey • Guy Ritchie • Joel Silver
Szenenbild: Richard Bridgland
Kostümbild: Suzie Harman
Maskenbild: Kirstin Chalmers
Kamera: David Higgs
Ton: Eric Flickinger
Musik: Steve Isles
Schnitt: James Herbert

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

befriedigend
19.03.09
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