Runner Runner

Kinoplakat Runner Runner

Die Idee klingt zu naiv, um wahr zu sein: Ein Betrogener fordert vom Betrüger sein Geld zurück. Der ist Betreiber eines Online-Kasinos und ein abgebrühter, eiskalter Macher. Und oh Wunder gibt das Superhirn dem Naivling eine Chance. Und der tappt sehenden Auges in die Falle.

Ein bis dato unbescholtener Amerikaner fühlt sich vom Leben benachteiligt und möchte es jetzt endlich schaffen. Doch die Finanzierung seines Studiums an der Princeton University steht auf wackeligen Beinen. Statt einem ungeliebten Studentenjob nachzugehen, macht Richie Furst (Justin Timberlake) seinen Mitstudenten das Online-Glücksspiel schmackhaft und bekommt für jeden neuen Kunden eine Provision. Als es Ärger wegen des verspielten Geldes gibt, droht ihm der Rausschmiss. In seiner Verzweiflung setzt er selber ein kleines Vermögen beim Online-Poker und verliert. Sein Freund und Mitstudent analysiert daraufhin die Webseite und stellt fest, dass dort betrogen wird.

Also fliegt Richie nach Costa Rica um von dem Betreiber des Online-Kasinos Ivan Block (Ben Affleck) sein Geld zurückzufordern. Der ist zunächst wenig angetan von Riechies naiv forschen Art, macht ihm dann aber ein Angebot. Und geblendet vom Geld lässt sich Richie in Machenschaften verstricken, die am Rand der Legalität liegen oder darüber hinausgehen. Das Geld verwirrt eine Zeit lang seine Sinne, doch dann stellt er fest, dass er selbst der Preis in diesem riskanten Spiel ist und selbst alles daran, in letzter Minute zu entkommen.

Kritik

Der Filmtitel "Runner Runner" bezieht sich auf einen Pokerbegriff und auch die Handlung könnte ein Pokerspiel sein, in dem es um Geld, Macht und eine attraktive Frau geht. Das Ganze spielt vor einer exotischen Umgebung. Das Problem ist nur, dass die Mechanismen nicht stimmen. Statt eines filmischen Pokerspiels bietet der Film den Eindruck eines Urlaubs im Fünf-Sterne-Hotel.
Den Zynismus beiseite lassend heißt es, dass der Film unspannend bleibt. Die meiste Zeit wird geredet und so die vorhersehbare Handlung vorangetrieben. Die Psychoduelle zwischen Ben Affleck und Justin Timberlake ergeben Unterhaltungen und kein verbales Kräftemessen. Und auch die Problemstellungen bleiben ohne großen Belang, weil ohne Überraschung.

Bezogen auf die Darsteller bedeutet es, dass sie ihre Rollen nur bedingt ausfüllen. Justin Timberlake passt äußerlich für die Rolle des anfangs naiven Studenten. Für meinen Geschmack bleibt sein Spiel allerdings zu glatt. Wobei man bedenken muss, dass ihm das Drehbuch kaum etwas zur Entfaltung gibt. Weiterhin ist er kein ausgebildeter Schauspieler.
Ähnliches gilt für Gemma Arterton. Auch sie bekommt vom Drehbuch kaum die Chance zur Entfaltung. Allerdings strahlt sie auch nicht aus, was ich von einer Frau in ihrer Position erwarten würde. Also etwas in der Richtung wie gerissene Geschäftsfrau oder Gangsterbraut.
Der Dritte im Bunde, dem das Drehbuch, im Gegensatz zu den Meisten, Chancen und Möglichkeiten einräumt, ist Ben Affleck. Doch der nutzt sie nicht und gibt einen sehr blassen Gangster ab. Er strahlt weder die Gerissenheit noch die Verschlagenheit aus, die seine Rolle haben müsste, spielt leider nicht das charismatische Superhirn, das alle anderen durchschaut, manipuliert und seine Gegner eiskalt über die Klinge springen lässt. Neben den Hauptdarstellern fällt mir ansonsten nur Anthony Mackie als FBI-Agent Shavers auf; hauptsächlich, weil er kurz vor der Übertreibung spielt.

Fazit
Da gehen die Chancen ungenutzt dahin. Ein aktuelles Thema wie Online-Glückspiel, Geld, Macht und Exotik - auf dem Niveau eines mäßigen Fernsehfilms. Irgendwie schade drum.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2013
Laufzeit ca.: 91
Genre: Krimi
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 17.10.2013
Heimkino: 03.03.2014

Regie: Brad Furman
Drehbuch: Brian Koppelman • David Levien

Schauspieler: Justin Timberlake (Richie Furst) • Ben Affleck (Ivan Block) • Gemma Arterton (Rebecca Shafran) • Anthony Mackie (Agent Shavers) • Michael Esper (Billy Petricoff) • Oliver Cooper (Andrew Cronin) • Christian George (Wilson) • Yul Vazquez (Delegate Herrera) • John Heard (Harry Furst) • James Molina (Esteban) • Louis Lombardi (Archie) • Vincent Laresca (Sergeant Barrancas)

Produktion: Leonardo DiCaprio • Brian Koppelman • David Levien • Arnon Milchan • Michael Shamberg • Stacey Sher
Szenenbild: Charisse Cardenas
Kostümbild: Sophie de Rakoff
Maskenbild: Sacha Quarles
Kamera: Mauro Fiore
Musik: Christophe Beck
Schnitt: Jeff McEvoy

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
17.10.13
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